Willkommene Ablenkung und unheimliche Statistik
Donnerstag, 17. Februar 2011
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In der Bundesliga gibt der VfB Stuttgart nach wie vor ein tristes Bild ab – da kommt das Sechzehntelfinale der UEFA Europa League bei SL Benfica gerade recht.
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In der Hinrunde der Bundesliga konnte der VfB Stuttgart seinem tristen Ligadasein in der UEFA Europa League regelrecht entfliehen – was auf heimischer Bühne gar nicht klappte, schien im Europapokal wie am Schnürchen zu funktionieren. Nun aber bekommen es die Schwaben, die am letzten Wochenende eine bittere 1:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg hinnehmen mussten, mit SL Benfica zu tun. Die Portugiesen gelten vor dem Spiel im eigenen Stadion als klarer Favorit.
"Wir haben uns die letzten Partien der Portugiesen angeschaut. Sie wirken sehr befreit, machen einen guten Eindruck und sind ein sehr gutes Team. Aber wir werden mit der bestmöglichen Besetzung antreten, schließlich vertreten wir den VfB Stuttgart und Deutschland im Europapokal", so VfB-Coach Bruno Labbadia, der den Gedanken gleich eine Absage erteilte, der VfB möge doch die UEFA Europa League vernachlässigen und sich ganz auf die Liga konzentrieren: "Internationale Spiele sind immer etwas Besonderes. Natürlich sind wir in der Bundesliga in einer sehr schwierigen Situation, aber das müssen wir trennen. Wir wollen etwas Positives mitnehmen."
So sieht es auch Mittelfeldspieler Christian Träsch: "Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel gegen Benfica. Uns erwartet ein tolles Stadion und ein sehr attraktiver Gegner. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um etwas Zählbares mit zurück nach Stuttgart zu nehmen." Stürmer Cacau spricht sogar davon, dass Lissabon "ein Spiel für die Moral" sei. Das scheinen die Stuttgarter auch bitter nötig zu haben, denn abgesehen von der miesen sportlichen Form gab es in dieser Woche auch noch eine Menge mannschaftsinternen Zwist, Stürmer Ciprian Marica wurde sogar aus dem Kader gestrichen. Auch die verletzten Arthur Boka, Christian Gentner, Timo Gebhart und Pavel Pogrebnyak sind nicht mit von der Partie.
Benfica dagegen strotzt vor Selbstvertrauen nach zuletzt neun Ligasiegen in Folge. "Wir wollen Meister werden und die Europa League gewinnen und im Hinspiel gegen den VfB so viele Tore wie möglich schießen und kein Gegentor kassieren", ließ Benfica-Coach Jorge Jesus wissen, um gleich noch etwas nachzulegen. "Der VfB verfügt zwar über eine gute Mannschaft, aber mit einer Leistung, wie wir sie zuletzt in der Liga gezeigt haben, werden wir keine Probleme haben, eine Runde weiterzukommen."
Eine fast schon etwas unheimliche Statistik gibt es noch, die den VfB extra motivieren sollte, gegen die Portugiesen auf jeden Fall in die nächste Runde einzuziehen: 2007/08 traf der 1. FC Nürnberg im Sechzehntelfinale des UEFA-Pokals auf Benfica und schied aus. Am Saisonende stand der Abstieg in Liga zwei. Letztes Jahr bekam es mit Hertha BSC Berlin wieder ein deutscher Klub im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League mit Benfica zu tun. Am Ende standen das Ausscheiden und der Abstieg in die 2. Liga. Stuttgart ist also gewarnt.