Stevens appelliert an Salzburgs Ehre

Für den FC Salzburg hat das letzte Spiel der Gruppe A der UEFA Europa League gegen KKS Lech Poznań sportlich keine große Bedeutung, die Bullen stehen bereits als Tabellenletzter fest und sind damit ausgeschieden. Dennoch will Trainer Huub Stevens die Partie gegen das Überraschungsteam aus Polen unbedingt gewinnen, um für einen versöhnlichen Jahresabschluss zu sorgen.

In der vergangenen Saison haben die Salzburger in der UEFA Europa League mächtig für Furore gesorgt und alle sechs Gruppenspiele gewonnen, in diesem Jahr gelang ihnen kein einziger Sieg und nur ein mageres Tor - so wenig wie keiner anderen Mannschaft. Stevens hat auch eine Erklärung dafür: "Letztes Jahr haben wir für eine Überraschung gesorgt, weil wir noch nicht so bekannt waren. Heuer hat uns niemand mehr unterschätzt."

Genau das könnte diesmal der Vorteil von Lech Poznań gewesen sein, der polnische Meister hat die Qualifikation für die Runde der letzten 32 bereits geschafft und sogar den italienischen Spitzenklub Juventus hinter sich gelassen. "Lech hat heuer die Rolle in der Gruppe gespielt, wie wir im letzten Jahr, das kann man so sagen", meinte Stevens. Poznań könnte sogar noch Gruppensieger werden, wenn sie in Salzburg gewinnen und Manchester City FC bei Juventus verliert.

Die Gäste kommen mit einem neuen Trainer nach Salzburg, denn Jacek Zieliński musste vor dem 4. Spieltag gegen Manchester City seinen Hut nehmen, obwohl er Lech 2009/10 zur ersten polnischen Meisterschaft seit 17 Jahren geführt hatte. Neuer Mann auf der Bank ist der 47-jährige Spanier José Maria Bakero, der in seiner aktiven Zeit unter anderem für den FC Barcelona spielte.

Für Stevens geht es in dieser Partie nicht nur um die Ehre, sondern auch um wertvolle Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung, deshalb kündigte er an: "Wir wollen in jedem Fall mit der stärksten Mannschaft spielen, die wir zur Verfügung haben." Allerdings plagen den Niederländer einige Personalsorgen, so ist der Einsatz der angeschlagenen Martin Hinteregger, Franz Schiemer und Christoph Leitgeb fraglich.

"Einige Spieler sind angeschlagen und es kann sein, dass einige Ergänzungsspieler zum Einsatz kommen", sagte Salzburgs Trainer. "Am Ende des Jahres hast du noch mehr Verletzte, und das verkraftest du besser, wenn du Erfolg hast." Und genau daraus zieht Stevens zusätzlichen Optimismus, denn in der Meisterschaft haben seine Bullen wieder in die Spur gefunden und den Rückstand auf Herbstmeister SV Ried auf vier Punkte verkürzt.

Seit sechs Spieltagen ist Salzburg in der Bundesliga nun schon ungeschlagen. "Eine gute Serie sorgt automatisch für eine gute Stimmung in der Mannschaft - und so gesehen können wir uns ein gutes Spiel erwarten", so Stevens. Und wenn dieses Spiel dann auch noch gewonnen wird, hätte das Jahr für die Salzburger doch noch ein versöhnliches Ende genommen.