Young Boys ringen VfB nieder
Mittwoch, 1. Dezember 2010
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BSC Young Boys - VfB Stuttgart 4:2
In einem kuriosen Spiel bei heftigem Schneefall hat der VfB erstmals in der Gruppe H eine Niederlage kassiert.
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Der BSC Young Boys hat sich für die 0:3-Niederlage beim VfB Stuttgart vom ersten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Europa League revanchieren können. Die Berner bezwangen die Schwaben im Stade de Suisse 4:2 und haben sich dank des Unentschiedens zwischen Odense BK und Getafe CF bereits vorzeitig für die Runde der letzten 32 qualifiziert. David Degen, Scott Sutter und zweimal Emmanuel Mayuka erzielten die Berner Tore, Pavel Pogrebnyak und Sven Schipplock trafen für Stuttgart.
Im Gegensatz zu YB-Trainer Vladimir Petković, der einzig auf die langzeitverletzten Verteidiger Emiliano Dudar und Hassan Lingani sowie Stürmer Henri Bienvenu (Prellung) verzichten musste, fehlten Stuttgarts Coach Jens Keller im tief verschneiten Bern diverse Akteure: Die angeschlagenen Timo Gebhart, Stefano Celozzi und Serdar Tasci mussten passen, Ciprian Marica war gesperrt und Cacau, Kapitän Mathieu Delpierre, Johan Audel sowie Christian Träsch wurden geschont, da dem in der Bundesliga kriselnden VfB Stuttgart am Samstag ein wichtiges Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim bevorsteht.
Lange war aufgrund der prekären Schneeverhältnisse ungewiss, ob in Bern überhaupt gespielt werden kann. Mit 30 Minuten Verspätung wurde die Partie dann doch angepfiffen. Die Berner erwischten den besseren Start und kamen bereits nach drei Minuten zu einer Riesenchance: Senad Lulić hämmerte den Ball von der Strafraumecke an die Latte.
Auch in der Folge waren es die Young Boys, die sich auf dem ungemein rutschigen Kunstrasen die besseren Möglichkeiten erspielten. Wegen des unaufhörlichen Schneefalls verkam das Fußballspiel dann aber immer mehr zum Schlittelwettbewerb. Und nach 28 Minuten unterbrach der israelische Schiedsrichter Alon Yefet die Partie: Schneeräum-Maschinen fuhren auf, um die nicht mehr sichtbaren Linien vom Schnee zu befreien. Drei Minuten nach der Zwangspause erzielte David Degen, der erstmals seit 2007 wieder gegen seinen Zwillingsbruder Philipp spielte, auf Zuspiel von Lulić das verdiente 1:0 für die Berner.
Unmittelbar nach der Pause kamen die zuvor harmlosen Deutschen zum Ausgleich. Der Russe Pavel Pogrebnyak profitierte von einem Durcheinander vor YB-Torwart Marco Wölfli und verwertete einen Abpraller zum 1:1. Anschließend übernahmen die Gäste das Spieldiktat und tauchten einige Male gefährlich vor Wölfli auf. Doch auch die Berner erhöhten den Druck wieder – vor allem über die beiden Flügel Lulić und David Degen. Generell bekamen die frierenden Zuschauer im Stade de Suisse in der zweiten Hälfte deutlich attraktiveren Fußball geboten.
Einen Dämpfer erlitten die YB-Fans jedoch in der 68. Minute, als der eben erst eingewechselte Sven Schipplock einen Fehler der Berner Abwehr ausnutzte und locker zum 1:2 einschieben konnte. Was dann zwischen der 78. Und der 82. Minute geschah, ist bemerkenswert: Die Young Boys erzielten durch Scott Sutter sowie zwei Mal Emmanuel Mayuka drei Treffer innerhalb von vier Minuten. Auf fast unfassbare Art und Weise konnte YB die Partie also noch drehen und sich vorzeitig für die Runde der letzten 32 qualifizieren.
Am letzten Spieltag reisen die Young Boys zu Getafe CF, wo es um nichts mehr gehen wird. Gruppensieger Stuttgart empfängt die Dänen von Odense BK.