Benítez nach Anreise-Marathon guten Mutes
Mittwoch, 21. April 2010
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Liverpool FC hat eine 24-stündige Odyssee hinter sich. Allerdings glaubt Trainer Rafael Benítez nicht, dass sich seine Mannschaft die Anreise mit drei Zügen und einem Flugzeug gegen Club Atlético de Madrid anmerken lässt.
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Die Rückkehr von Rafael Benítez in sein Heimatland Spanien hat sicher länger gedauert als ihm lieb ist, dennoch herrscht im Team von Liverpool FC vor dem ersten Halbfinale der UEFA Europa League gegen Club Atlético de Madrid seiner Meinung nach "gute Stimmung".
"Ich habe eine Menge Erfahrung, was lange Reisen angeht", so Benítez nach dem 24-stündigen Trip mit Bahn und Flugzeug. Die Reds mussten nach dem 3:0-Sieg am Montag gegen West Ham United FC auf eine komfortable Anreise verzichten, da auch ihnen die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Strich durch die Rechnung machte. "Viele Spieler haben auf dem Trip einfach ihre Augen zugemacht. Außerdem haben einige genug Zeit gehabt, um intensiv Videospiele zu trainieren, also sind wir auch da etwas besser geworden."
Nicht mit anreisen konnten einige verletzte Spieler, unter ihnen auch Torjäger Fernando Torres, der als Ex-Spieler von Atlético natürlich ebenso wie Benítez liebend gern in die Heimat gefahren wäre. Der 50-Jährige begann seine Trainerkarriere ebenso wie sein heutiger Gegenüber Quique Sánchez Flores in der Jugendabteilung bei Real Madrid CF und feierte später große Erfolge bei Valencia CF. Unter anderem holte er mit ihnen zwei Mal die Meisterschaft und gewann in der Saison 2003/04 den UEFA-Pokal.
Fast wäre es auch zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein gekommen, doch Atlético machte dem einen Strich durch die Rechnung und schaltete Valencia im Viertelfinale dank der mehr geschossenen Auswärtstore aus. "Atlético schlägt sich in diesem Wettbewerb sehr gut und es wird schwierig, gegen sie zu bestehen. Sie haben einen guten Angriff und vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass ihre super Arbeit in der Defensive unterschätzt wird."
In der Liga allerdings kamen bei Atlético zuletzt beide Eigenschaften eher wenig zum Tragen. Das Team von Quique Flores verlor die letzten drei Spiele hintereinander, was auch dem Trainer etwas Sorgen bereitet: "Wir haben zuletzt nicht überzeugen können. Wir müssen wieder an die Form anknüpfen, die uns überhaupt bis hier hin in diesem Wettbewerb gebracht hat."
Wie bei Liverpool mit Torres fehlt auch bei Atlético mit Sergio Agüero ein Schlüsselspieler, doch Quique Flores ist davon überzeugt, dass sein Team über genug Qualitäten verfügt, um sich ein Fehlen des Argentiniers nur minimal anmerken zu lassen. José Manuel Jurado soll zusammen mit Diego Forlán auf Torejagd gehen, zudem ist der 17-jährige Borja Baston von der zweiten Mannschaft hochgeholt worden.
"Ich denke es gibt kein Hinspielergebnis, das uns völlig entspannt nach Liverpool fahren lässt", so Quique Flores. "Anfield ist immer ein ungemütlicher Ort für eine Gästemannschaft und Liverpool ist ein Team, dass auch nach Rückstand weiter kämpft und ein exzellentes Spiel abliefern kann. Die Chancen in der Begegnung stehen 50-50. Wir müssen alles geben, um das Endspiel zu erreichen."