Schiemers Traum geht weiter

Der FC Salzburg marschiert in der Gruppe G der UEFA Europa League von Erfolg zu Erfolg, am dritten Spieltag gab es den dritten Sieg, PFC Levski Sofia wurde im eigenen Stadion mit 1:0 bezwungen. Für den defensiven Mittelfeldspieler Franz Schiemer ist das "einfach genial".

Arbeitssieg
Der Abräumer vor der Abwehr war mit dem Ergebnis wie alle Salzburger natürlich hochzufrieden, er ordnete es aber in die Kategorie Arbeitssieg ein. "Wir haben gewusst, dass es ein Geduldsspiel werden würde. Das Tor fiel natürlich zu einem günstigen Zeitpunkt für uns", meinte der 23-Jährige über den Treffer von Dušan Švento in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Trotzdem überwog nach dem Schlusspfiff natürlich die Freude. "Unglaublich, das hätte sich keiner erträumen lassen, so einen Start hinzulegen, das ist einfach genial. So kann es weitergehen", so Schiemer.

Anderes Spiel
Sein Mittelfeld-Kollege Christoph Leitgeb sah es ähnlich. "Jetzt schaut es natürlich sehr gut aus. Wenn wir bei Levski einen Punkt holen oder vielleicht sogar gewinnen, dann sind wir fast weiter", blickte der 24-Jährige schon voraus auf das Rückspiel am 5. November in Sofia. Dann erwartet er auch ein ganz anderes Spiel, denn zu Hause werden die Bulgaren sicherlich nicht so defensiv auftreten wie in Salzburg. "Dann können wir uns hinten reinstellen und auf Konter warten", meinte Leitgeb mit einem Schmunzeln.

"Müssen tut man nur sterben"
Auf jeden Fall kann der österreichische Meister gelassen in die Zukunft blicken, schließlich liegt der Gruppendritte Villarreal CF schon sechs Punkte zurück. Trotzdem lässt sich Schiemer nicht unter Duck setzen. Auf die Frage, ob der Einzug in die nächste Runde jetzt ein Muss ist, meinte er trocken: "Müssen tut man nur sterben, aber es schaut wirklich sehr gut aus. Wir werden wieder Vollgas geben, dann werden wir schon sehen, was dabei herauskommt. Wir werden natürlich wieder auf Sieg spielen, aber es wird sicherlich wieder sehr schwer, so wie heute auch."

Keine Euphorie
In einem Punkt waren sich Schiemer und Leitgeb absolut einig: Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Ihr Trainer Huub Stevens hatte aber trotzdem einiges zu bemängeln. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht schlitzohrig gespielt." Der Niederländer hat im Fußball schon viel erlebt, deshalb vermeidet er es trotz der glänzenden Ausgangsposition, in Euphorie auszubrechen. "Wir haben erst drei Spiele gespielt, wir sind noch nicht qualifiziert", hob er den mahnenden Zeigefinger. Wenn die Salzburger aber so weitermachen wie bisher, dann ist das nur eine Frage der Zeit.