Schaaf für neuen Anlauf bereit
Donnerstag, 17. September 2009
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Die Enttäuschung über das verlorene UEFA-Pokal-Endspiel im letzten Jahr sitzt noch tief, doch in der neuen UEFA Europa League will Bremens Trainer Thomas Schaaf wieder voll angreifen.
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Werder Bremen musste letztes Jahr im UEFA-Pokal-Endspiel beim 1:2 gegen den FC Shakhtar Donetsk eine bittere Niederlage hinnehmen, nun aber wartet mit der neuen UEFA Europa League bereits die nächste Chance auf einen internationalen Erfolg. Zunächst aber gilt es, sich in der Gruppe L gegen CD Nacional, Athletic Club Bilbao und FK Austria Wien durchzusetzen. Im Interview mit uefa.com verrät Trainer Thomas Schaaf, was sich sein Team in dieser Saison vorgenommen hat.
uefa.com: Letzte Saison haben Sie es verpasst, als letzte Mannschaft den UEFA-Pokal zu gewinnen. Was versprechen Sie sich von der neuen UEFA Europa League?
Thomas Schaaf: Wir waren sehr enttäuscht, nachdem wir das Endspiel letzte Saison verloren haben. Es war schön, dabei zu sein, aber wir haben uns nicht so verkauft, wie man es von Werder Bremen gewohnt ist. Es wäre großartig gewesen, als letzter Verein den UEFA-Pokal zu gewinnen, aber jetzt haben wir eine neue Chance in der Europa League und werden alles geben, um die Gruppenphase zu überstehen.
uefa.com: Wie stehen Ihre Chance, die Gruppe zu gewinnen?
Schaaf: Vielleicht gelten wir als Favorit in der Gruppe, aber wir sollten Mannschaften wie Athletic Bilbao mit ihrer langen Tradition nicht unterschätzen. Sie haben über die Jahre bewiesen, dass sie sehr erfolgreich sein können. Dann haben wir Austria Wien und werden sicher faszinierende Duelle zwischen Deutschland und Österreich sehen. Nicht zuletzt ist da der Außenseiter Nacional, aber auch sie sind nicht zu unterschätzen. Wenn man Zenit St. Petersburg ausschaltet, hat man es verdient, im Wettbewerb dabei zu sein.
uefa.com: Im ersten Spiel mit Bremen müssen Sie die lange Reise nach Madeira antreten.
Schaaf: Wir hatten schon in den Play-offs mit Aktobe eine lange Reise zu bewältigen, aber wir freuen uns darauf. Uns ist bewusst, dass dort eine besondere Atmosphäre mit viel Euphorie herrschen wird. Ich weiß, dass ein starker Gegner auf uns wartet.
uefa.com: Wie schwer wiegt der Abgang von Diego zu Juventus?
Schaaf: Ein großartiger Spieler hat den Verein verlassen, aber wir hatten schon vorher ähnliche Situationen. Spieler kommen zu uns und sind noch relativ unbekannt, aber wir machen aus ihnen etwas Besonderes. Dies war bei Diego der Fall, er geht jetzt seinen Weg und wir wünschen ihm alles Gute. Dadurch bekommen aber andere Spieler die Möglichkeit, sich ähnlich zu entwickeln. Wir haben junge und hungrige Spieler, die in seine Fußstapfen treten wollen.
uefa.com: Trainer müssen ständig neue Mannschaften formen. Stimmen Sie dieser These zu?
Schaaf: Natürlich, man muss immer einschätzen können, wozu eine Mannschaft in der Lage ist. Ändert man sein System komplett oder findet man Spieler, die in die Philosophie hereinpassen? Es gibt immer kleine Veränderungen, weil jeder neue Spieler - egal ob ein hervorragender Techniker oder eine Führungspersönlichkeit - ein Individuum ist. Jeder hat seine eigenen Fähigkeiten und die ganze Mannschaft muss darauf eingestellt werden.
Thomas Schaaf sprach im Rahmen des UEFA-Forums für Elite-Trainer in Nyon mit uefa.com.