UEFA Europa League Offiziell Live-Ergebnisse & Statistiken
Erhalten
UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Trainer Schaaf fühlt mit den Spielern

Thomas Schaaf hat sowohl als Spieler als auch als Trainer mit Werder Bremen die deutsche Meisterschaft gewonnen, jetzt will er den Verein zum ersten europäischen Titel seit 17 Jahren führen.

Thomas Schaaf will heute Abend mit Werder Bremen den UEFA-Pokal gewinnen
Thomas Schaaf will heute Abend mit Werder Bremen den UEFA-Pokal gewinnen ©Getty Images

Thomas Schaaf bereitet seine Mannschaft von Werder Bremen derzeit auf das UEFA-Pokal-Finale vor, und dabei weiß er genau, was seine Spieler durchmachen. Der ehemalige Verteidiger stand vor 17 Jahren ebenfalls in einem Europapokal-Endspiel, das ein glückliches Ende für ihn nahm - genau das wünscht er sich auch diesmal.

"Etwas Besonderes"
Bremen gewann am 6. Mai 1992 durch einen 2:0-Sieg gegen den AS Monaco FC in Lissabon den Pokal der Pokalsieger, was bisher der einzige europäische Titel in der Vereinsgeschichte ist. Schaaf wurde damals eingewechselt. Diese Erfahrung wird er niemals vergessen, als Trainer kann er nun davon profitieren. "Das ist etwas ganz Besonderes", sagte er. "Als Spieler weiß ich, wie es ist, einen Pokal in den Händen zu halten. Darauf arbeitet jeder Spieler hin, und ich als Trainer habe das gleiche Ziel. Wir werden zwei starke Mannschaften erleben, die alles tun werden, um zu gewinnen. Wenn wir es schaffen würden, wäre es großartig. Als Trainer will man so etwas erleben."

Denkwürdiger Monat
Sollten die Bremer es wirklich schaffen, wäre es das Sahnehäubchen auf einen denkwürdigen Monat. Schaaf wurde am 30. April 48 Jahre alt, am Tag des Halbfinal-Hinspiels gegen den Hamburger SV. In der gleichen Woche feierte er seinen zehnten Jahrestag als Bremer Trainer mit dem Einzug ins Finale. Zwei Wochen zuvor hatte er Werder mit einem weiteren Erfolg über den HSV bereits ins DFB-Pokal-Endspiel geführt. Innerhalb von 19 Tagen standen sich die beiden norddeutschen Rivalen viermal gegenüber, zum Schluss zerstörten die Bremer mit einem 2:0-Sieg auch die Meisterträume der Hamburger. Mit diesen Ergebnissen hat Schaaf seinen Heldenstatus bei einem Klub, bei dem er schon lange Zeit Herz und Seele ist, weiter untermauert.

"Auf und Ab"
Schaaf ist der Trainer in der Bundesliga, der am längsten im Amt ist. Er kam in der Jugend zu Werder und hat es bis in die Profimannschaft geschafft, wo er 17 Jahre aktiv war und dabei 262 Ligaspiele bestritt. 1993 wurde er mit Bremen deutscher Meister, vor fünf Jahren konnte er dieses Kunststück als Trainer wiederholen. Jetzt möchte er auch gerne wieder einen europäischen Titel haben. "Diese Saison war ein Auf und Ab", sagte er. "Wir haben einige Male enttäuscht und in der Bundesliga nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Aber wenn man zwei Finals erreicht und sich gegen internationale Gegner durchsetzt, dann ist das positiv. Einige Spieler können von so einer Gelegenheit nur träumen. Wir können etwas Außergewöhnliches schaffen. Die Mannschaft verdient ein Lob."

Bescheidene Art
Das verdient auch Schaaf, was ihm bei seiner bescheidenen Art jedoch nicht wichtig sein wird. Vor dem Hinspiel gegen Hamburg gab es keine Geburtstagsfeier, auch sein zehnter Jahrestag am 10. Mai wurde nicht groß gefeiert. Schaaf hat seine Emotionen im Griff, doch es gibt keinen Zweifel, was ihm ein UEFA-Pokal-Sieg bedeuten würde. "Hier wird es entweder ein unglaubliches Glücksgefühl oder eine extreme Enttäuschung geben", meinte er. "Natürlich wäre es großartig, wenn es einen Moment der Freude und des Glücks für uns geben würde." Was es für Schaaf und Bremen in der Vergangenheit ja schon einige Male gegeben hat.