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Semin geht Halbfinale gelassen an

Yuri Semin war vor dem Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals zwischen seinem FC Dynamo Kyiv und dem FC Shakhtar Donetsk die Ruhe in Person, doch er weiß auch, dass "im ganzen Land große Erwartungen herrschen."

Yuri Semin (FC Dynamo Kyiv) sieht dem Spiel gegen FC Shakhtar Donetsk mit Spannung entgegen
Yuri Semin (FC Dynamo Kyiv) sieht dem Spiel gegen FC Shakhtar Donetsk mit Spannung entgegen ©Getty Images

Yuri Semin war vor dem Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals zwischen seinem FC Dynamo Kyiv und dem FC Shakhtar Donetsk die Ruhe in Person, doch er weiß auch, dass dieses Duell zwischen den beiden ukrainischen Spitzenklubs die ganze Nation bewegt. Wie gewöhnlich wird er vor dem Spiel seine ganz persönliche Wallfahrt abhalten, um ein wenig Unterstützung zu erbitten.

Nationale Bedeutung
Das Interesse an dieser Partie ist so groß, dass es vor zwei Wochen keine zwei Stunden gedauert hatte, bis alle Karten ausverkauft waren. Der ukrainische Fußball erlebt eine Begeisterung wie seit 1999 nicht mehr, damals erreichte Dynamo unter Valeri Lobanovskiy und mit Andriy Shevchenko im Sturm das Halbfinale der UEFA Champions League. "Im ganzen Land herrschen große Erwartungen", sagte Semin vor Dynamos sechster Halbfinal-Teilnahme in einem UEFA-Vereinswettbewerb. Shakhtar hat es zum ersten Mal so weit geschafft. "Das wird ein heißer Tanz. Wir sind mittlerweile auf einem guten Niveau."

Vorteil für Dynamo
Die jüngsten Ergebnisse sprechen für Dynamo. Der 1:0-Erfolg über den FC Kharkiv am Sonntag war in der Liga bereits der zwölfte Sieg in Folge, der Vorsprung des Tabellenführers der Premier League auf Verfolger Shakhtar beträgt fünf Spieltage vor Saisonende deutliche zwölf Punkte. Roman Eremenko fehlte gegen Kharkiv, doch laut Semin kann er am Donnerstag wieder auflaufen. Guilhermes Hoffnungen auf sein Debüt im UEFA-Pokal wurden von einer Oberschenkelverletzung zerschlagen. Der Taktiker Semin wollte sich nicht allzu genau in die Karten schauen lassen, er sagte: "Ich werde nicht über unsere Stärken sprechen; ich will für Überraschungen sorgen. Beide Mannschaften kennen sich jedoch sehr gut", so der 61-jährige Russe. "Ich erwarte ein hartes, anständiges Spiel, bei dem wir einen kühlen Kopf bewahren müssen."

Göttlicher Beistand
Um sich etwas Klarheit zu verschaffen, wird Semin wie gewöhnlich im Kloster Kyiv-Pechersk Lavra ein kurzes Gebet sprechen, auch wenn seine Mannschaft das eigentlich nicht nötig hat - wenn man der Geschichte glauben darf. Für gewöhnlich behält Dynamo die Oberhand gegen Shakhtar, vor allem zu Hause. Eine der drei Saisonniederlagen setzte es jedoch gegen den großen Rivalen, im November in Donezk. Shakhtars Trainer Mircea Lucescu glaubt, dass dieses Duell, bei dem es nicht um Punkte geht, mehr über das tatsächliche Niveau der beiden Teams aussagt. "Dynamos Vorteil ist irreführend", meinte er. "Dieses Duell wird den wahren Unterschied zeigen."

Freude bei Lucescu 
"Dieses Spiel ist außergewöhnlich für die Ukraine, ganz Europa wird es verfolgen, deshalb ist es für beide Vereine so wichtig. Wir wollen zeigen, dass wir zurecht im Halbfinale des UEFA-Pokals stehen", sagte der Rumäne, der keinerlei Verletzungssorgen hat. Dafür hat er fünf Spieler in seinen Reihen, die bei der nächsten Gelben Karte für eine Partie gesperrt sind. Am Wochenende feierte der ukrainische Meister gegen den FC Chornomorets Odesa den wettbewerbsübergreifend fünften Sieg in Folge. Lucescus Sohn Răzvan wurde am Mittwoch zum Nationaltrainer Rumäniens ernannt, der Shakhtar-Coach hat also allen Grund zur Freude. Diese Freude soll sich nach dem Rückspiel nächste Woche fortsetzen, wenn es zur zweiten von insgesamt vier Begegnungen mit Dynamo innerhalb eines Monats kommt. Er hat aber auch noch ein anderes Ziel: "Ich hoffe, wir liefern uns ein Duell auf Champions-League-Niveau. Am Ende sollen sich die Spieler beider Mannschaften die Hände geben und sich für den anderen freuen."