Wochen der Wahrheit für Schaaf
Donnerstag, 30. April 2009
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Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf feiert heute seinen 48. Geburtstag, wenn sein Team im Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals auf den Hamburger SV trifft. Ein Sieg wäre das perfekte Geschenk für ihn.
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Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf feiert ausgerechnet heute seinen 48. Geburtstag, wenn sein Team im Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Pokals im Weserstadion auf den Hamburger SV trifft. Man muss nicht lange raten, was das perfekte Geschenk für ihn wäre.
"Große Emotionen"
Letzte Woche hat sich Werder im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den HSV durchgesetzt, nun steht die zweite von vier Begegnungen der beiden Teams innerhalb von 19 Tagen an. Die Bremer wollen den Rückenwind aus dem ersten Duell in den Europapokal mitnehmen. "Mein Wunsch ist, dass wir gut spielen, das Spiel kontrollieren und die Fans hinter uns bringen", sagte Schaaf vor dem siebten rein deutschen Halbfinale in diesem Wettbewerb. "Hoffentlich können wir an unsere guten Leistungen im UEFA-Pokal anknüpfen. Es ist ein rein deutsches Halbfinale, das große Emotionen bei den Fans hervorrufen wird. Beide Mannschaften wissen ganz genau, wie wichtig dieses Derby ist."
Zehnter Jahrestag
Der Himmel über Bremen war zwar am Vorabend des Spiels grau, doch die Stimmung in beiden Lagern ist gut. Beide können es kaum erwarten, bis der zweite von vier Akten - drei Tage nach dem Rückspiel kommt es auch noch zum Duell in der Bundesliga - angepfiffen wird. Für Schaaf kommen die wichtigen Termine Schlag auf Schlag. Am 9. Mai feiert er seinen zehnten Jahrestag als Bremer Trainer, der Einzug ins Finale in Istanbul gegen den FC Dynamo Kyiv oder den FC Shakhtar Donetsk wäre die ideale Art und Weise, um dieses Jubiläum zu begehen. "Das wäre großartig. Aber es ist egal, dass ich zehn Jahre hier bin. Es ist nur wichtig, dass diese Mannschaft ins Finale einzieht", meinte er. "Um das zu schaffen, müssen wir in beiden Partien hart arbeiten und gut spielen."
Neues Selbstvertrauen
Bremen hat schon drei Halbfinals verloren, mit einem Erfolg gegen den HSV könnte man eine enttäuschende Saison noch retten. In der Bundesliga liegt Werder nur im Mittelfeld, doch der Sieg im Elfmeterschießen gegen Hamburg im DFB-Pokal hat mächtig Selbstvertrauen gegeben. Am Samstag folgte dann ein 3:2-Erfolg über den VfL Bochum 1848. Der HSV spielt dagegen eine herausragende Saison, in der Liga liegt man nur drei Punkte hinter der Spitze. Nach dem Aus im Pokal folgte aber beim BV Borussia Dortmund eine weitere Niederlage, deshalb muss Trainer Martin Jol sein Team schnell wieder aufrichten.
Gute Mannschaften
"Wir freuen uns, dass wir im Halbfinale stehen", erklärte er. "Das ist sehr gut für den Verein. Die Spieler wollen jetzt natürlich auch ins Finale, aber wir haben noch nichts gewonnen. Normalerweise ist es ein Vorteil, wenn man zunächst auswärts antreten muss, aber man muss erst abwarten, ob es für uns wirklich besser ist. Ich denke, die Chancen stehen bei 50 zu 50. Beide sind gute Mannschaften und haben die Chance, das Finale zu erreichen."
Durststrecke
Jol muss ohne Stürmer Mladen Petrić und Verteidiger Marcell Jansen auskommen, beide sind verletzt. Dafür ist Alex Silva wieder zurück. Bei Bremen fehlt Verteidiger Petri Pasanen, dagegen kann Mittelfeldspieler Frank Baumann wahrscheinlich auflaufen. Hamburg, Finalist von 1982, hat es seit dem Gewinn des Pokals der europäischen Meistervereine im Jahr 1983 in einem europäischen Vereinswettbewerb nicht mehr so weit geschafft. Jol ist fest entschlossen, diese Durststrecke zu beenden. Schaaf hat zwar Geburtstag, doch ein Geschenk will ihm der Niederländer nicht machen. "Was wollen Sie von mir hören? Dass ich ihm eine Reise nach Istanbul schenke?" Am Donnerstag hat keine Mannschaft etwas zu verschenken.