HSV dreht Spiel und kommt weiter

Der Hamburger SV ist durch einen 3:2-Auswärtssieg bei Galatasaray AŞ nicht unverdient ins Viertelfinale des UEFA-Pokals eingezogen. Harry Kewell (42., Elfmeter) und Milan Baroš (49.) brachten die Türken vor 23.500 Zuschauern im ausverkauften Ali-Sami-Yen-Stadion mit 2:0 in Front, ehe ein Doppelpack von José Paolo Guerrero (57./60.) und ein Kontertor Ivica Olićs (90.) die Wende brachte.

Ohne Trochowski und Petrić
Der HSV musste die Partie ohne Piotr Trochowski (Bänderdehnung im Knie) und Mladen Petrić (Muskelfaserriss) begehen, zudem fehlten die Langzeitverletzten Bastian Reinhardt, Thimothée Atouba, Romeo Castelen und Maxim Choupo-Moting.

Baroš in der Startelf
Bei Galatasaray musste Trainer Bülent Korkmaz gegenüber dem Hinspiel in Hamburg umbauen und brachte Milan Baroš sowie Serkan Kurtuluş für Shabani Nonda und den gesperrten Emre Aşık.

Erste Chance durch Olić
Die Gäste waren gleich zu Beginn gut im Spiel und ließen den Ball ansehnlich in den eigenen Reihen zirkulieren. Galatasaray dagegen verlegte sich in der Anfangsphase sogar aufs Kontern. In der zehnten Minute zog Dennis Aogo eine Flanke auf Olić, und der Kroate zwang Morgan De Sanctis im Tor der Türken mit einem Kopfballheber zu einer Parade.

Kaum Chancen, wenig Tempo
Große Torchancen blieben aber auch danach Mangelware. Mitte der ersten Halbzeit verflachte die Partie etwas. Galatasaray wirkte fast so, als ob sie den Bundesligisten einlullen wollten, eroberte sich so aber mehr und mehr Spielanteile.

Kewell per Elfmeter zur Führung
Die Türken hielten den Ball gerne und lang in den eigenen Reihen und der HSV scheute zu diesem Zeitpunkt das Risiko, offener und aggressiver zu verteidigen. Ein eher überflüssiges Foul von Jerome Boateng an Baroš brachte Galatasaray einen Strafstoß ein, den Kewell mit einem knallharten Schuss sicher zur Führung verwandelte (42.)

Baroš verdoppelt die Führung
Milan Baroš war es auch, der kurz nach Wiederbeginn einen feinen Spielzug der Türken krönte, als der den Ball aus zehn Metern über den ihm entgegenrutschenden Frank Rost zum 2:0 ins Tor lupfte (49.).

Doppelschlag von Guerrero
Kurzfristig sah es nun so aus, als ob sich der HSV in seinem Schicksal ergeben würde, Galatasaray spielte immer zielsicherer auf das Tor der Hanseaten, doch ein fast ansatzloser 18-Meter-Schuss von Guerrero brachte dem Bundesligisten den unhaltbaren Anschlusstreffer (57.). Mutig spielte der Gast in der Folge nach vorne und wurde belohnt, als sich Guerrero nur drei Minuten nach seinem ersten Treffer durch drei Mann durchtankte und innerhalb des Strafraums kompromisslos den Ausgleich erzielte.

Olić mit der Entscheidung
Sonderlich viel fiel Galatasaray bis zum Ende nicht mehr ein: Rost parierte einen Distanzschuss von Barış Özbek (69.), während der HSV bei Konterchancen von David Jarolím (82.) und Olić (85.) den linken Pfosten respektive das Außennetz traf. Beim letzten Konter der Partie aber lupfte Olić den Ball zum 3:2 und der endgültigen Entscheidung ins Tor der Türken (90.)