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Ende der Schonzeit in Berlin

Den Bundesligisten und UEFA-Pokal-Qualifikationsteilnehmer Hertha BSC Berlin erwartet in diesem Jahr eine Saison mit deutlich gewachsenen Erwartungen.

Łukasz Piszczek und seine Hertha wollen dieses Jahr hoch hinaus
Łukasz Piszczek und seine Hertha wollen dieses Jahr hoch hinaus ©Getty Images

Den Bundesligisten und UEFA-Pokal-Qualifikationsteilnehmer Hertha BSC Berlin erwartet eine Saison mit gewachsenen Erwartungen.

Hoeneß kritisch
"Zwischen Platz neun und 13 schreibt man keine Geschichte", kommentierte der Präsident von Hertha BSC Berlin, Werner Gegenbauer, den zehnten Platz seines Vereins zum Ende der vergangenen Spielzeit. Manager Dieter Hoeneß fand sogar noch dramatischere Worte für die Situation: "Die Öffentlichkeit hat ein Übergangsjahr geduldet, doch das ist nun vorüber. Favre weiß, dass die Erwartung an ihn und die Mannschaft nun eine andere ist."

Beginn des Umbruchs
Lucien Favre, der letztes Jahr vom FC Zürich nach Berlin kam, steht in Zukunft zweifelsohne unter größerem Druck, doch er lässt sich nicht beirren. Schließlich hat auch er eine klare Vorstellung davon, wohin er mit seinem Klub will. Als er im Sommer 2007 sein Amt antrat, folgten alsbald die ersten Maßnahmen des Wandels: 17 Spieler verließen die Hertha, zwölf neue Akteure kamen. Die Saison die folgte war zwar nicht von glorreichem Fußball geprägt, stand aber dafür bewusst im Zeichen des Wechsels.

Klare Ziele
"Wir haben einen enormen Umbruch innerhalb der Mannschaft vorgenommen. Es war ein schwieriges Jahr, in dem ich viel lernen konnte, denn ich brauchte Zeit, mich einzugewöhnen", erklärte der 50-Jährige und fügte hinzu: "Jetzt verfolge ich weiterhin mein Ziel, eine Mannschaft aufzubauen, die um den Titel mitspielen kann."

Drei-Stufen-Plan
Diesen Anspruch hat auch Dieter Hoeneß, der sowohl die kaufmännischen, als auch die sportlichen Fäden der Berliner in den Händen hält. Er hat die Ambitionen des Clubs in einem Drei-Stufen-Plan formuliert: Die erste - schon erreichte - Stufe ist die Festigung im Mittelfeld der Bundesliga. Die zweite sieht das sportliche Erreichen eines UEFA-Pokal-Platzes vor. Die Betonung hierbei liegt auf "sportlich", ist Berlin ja in der kommenden Saison bereits durch die Fairplay-Wertung der Bundesliga in der Qualifikationsrunde für den UEFA-Pokal spielberechtigt.

Fortsetzung des Umbruchs
Und schließlich die dritte Stufe: das Erreichen der UEFA Champions League. Diese bleibt aber erstmal nur das langfristige Ziel. Zunächst will man im UEFA-Pokal angreifen und in die Hauptrunde einziehen. Personalpolitisch wurde dabei im Gegensatz zum letzten Jahr nicht so viel verändert: Die drei Brasilianer Claudiano Bezerra da Silva (Kakà), Rodnei Francisco de Lima und Cicero Santos sollen dem Team neuen Schwung verleihen, zudem kamen Marc Stein vom FC Hansa Rostock und Maximilian Nicu vom SV Wehen Wiesbaden in die Hauptstadt.

Chermiti-Transfer perfekt
Der Transfercoup, und damit der sechste und letzte Neueinkauf, folgte in dieser Woche mit Favres Wunschstürmer, Mohamed Amine Chermiti vom tunesischen Erstligisten Etoile Sportive du Sahel: "Er ist jung, schnell, hat eine aggressive Spielweise und ist gefährlich vor dem Tor." Damit erfüllt er die wesentlichen Kriterien, die das Spielsystem des Schweizers, als Anhänger einer eher offensiven Spielweise, erfordert.

Aufbruchstimmung

Spürbar ist, dass seitdem der neue Trainer das Kommando bei der Hertha übernommen hat, eine gewisse Aufbruchstimmung in Berlin herrscht. Beim Tag der offenen Tür vor kurzem kamen 35.000 Anhänger, 12.000 wollten das UEFA-Pokal-Spiel gegen den namenlosen moldawischen Club FC Nistru Otaci (8:1; 0:0) im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sehen. "Es ist unglaublich, wie viele Leute neugierig sind auf Hertha BSC", schwärmte Lucien Favre von dem plötzlichen Interesse vonseiten der Fans, die von dieser Atmosphäre offenbar angesteckt wurden.

Es wird ernst
Die nächste Saison wird für den Hauptstadtclub richtungsweisend. Lucien Favre scheint sich im letzten Jahr ein Umfeld geschaffen zu haben, das Potential bietet, die hochgesteckten Ziele in die Realität umzusetzen. Dafür wird der Titel der Fairplay-Wertung auf Dauer nicht ausreichen. Gefordert wird ein Platz "unter den ersten sechs und das [DFB-Pokal-]Finale in Berlin" (Dieter Hoeneß). Und zwar in absehbarer Zeit, denn die "Übergangsphase" wurde offiziell für beendet erklärt. Jetzt müssen Taten folgen, wobei nächste Woche ein weiterer, entscheidender Schritt getan werden kann: dann trifft Hertha in der zweiten UEFA-Pokal-Qualifikationsrunde auf NK IB Ljubljana.

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