Torhüter Frey will hoch hinaus
Donnerstag, 10. Januar 2008
Artikel-Zusammenfassung
Wer nach dem Erfolgsgeheimnis des ACF Fiorentina sucht, wird beim Teamgeist fündig, der bei der Elf aus der Toskana herrscht, meint Torhüter Sébastien Frey.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Wer nach dem Erfolgsgeheimnis des ACF Fiorentina sucht, wird beim ganz besonderen Teamgeist fündig, der bei der Mannschaft aus der Toskana herrscht, meint zumindest Torhüter Sébastien Frey, der von Torwartlegende Dino Zoff als einer der besten Keeper der Welt angesehen wird.
UEFA-Pokal-Erfolge
Der derzeitige Fünfte der Serie A ist der einzige italienische "Überlebende" im UEFA-Pokal. Während andere Klubs aus der Serie A schnell betonten, dass der Europapokal auf ihrer Prioritätenliste sowieso nicht ganz oben stehe, sieht man das bei Fiorentina ganz anders. "Für uns ist der UEFA-Pokal wirklich wichtig, er ist eines unserer Hauptziele, und wir werden ihn nicht für die Meisterschaft vernachlässigen", betont der 27-jährige französische Nationaltorhüter Frey gegenüber uefa.com.
Teamgeist
Ein Garant für den Erfolg ist zweifellos der bei den Fans unglaublich beliebte Trainer Cesare Prandelli. Als seine Frau im November starb, erwiesen ihr die Spieler und unzählige Fans die letzte Ehre. "Prandelli ist unglaublich wichtig für uns", erläutert Frey. "Wir alle haben versucht, ihn in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, weil er ein großartiger Mensch ist, ein ganz besonderer Mensch, Leute wie ihn gibt es im Fußball nicht allzu viele. Es ist eine schöne Erfahrung, mit jemandem zu tun zu haben, der so ehrlich ist, mit ihm zu sprechen, hilft mir immer weiter."
"Viola Fair"
Prandellis Charakter scheint aber auch auf seine Mannschaft abzufärben. Am 2. Dezember, nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den FC Internazionale Milano, applaudierten die Spieler der "Veilchen" ihrem Gegner und schüttelten allen gegnerischen Spielern die Hand, als die den Rasen verließen. Die italienische Fußballliga war von diesen Szenen so beeindruckt, dass diese so genannte "dritte Halbzeit" ab diesem Monat zum Pflichtprogramm für alle Teams erhoben wurde. Die schöne Geste der Spieler war auch eine gute Werbung für das Viola Fair-Projekt, mit dem man das Artemio-Franchi-Stadion wieder familienfreundlich gestalten möchte.
Vieri als Ratgeber
Prandellis Mannschaft hat mit Giampaolo Pazzini, Riccardo Montolivo, Pablo Daniel Osvaldo und Zdravko Kuzmanović einige herausragende junge Spieler in ihren Reihen, es gibt aber auch einige wertvolle Routiniers. "Christian Vieri ist jetzt 34 und hat in seiner Karriere schon eine ganze Menge gewonnen", meint Frey. "Trotzdem sieht man ihn im Training immer wieder, wie er sich Zeit nimmt, den jungen Spielern Ratschläge zu geben. Er hilft ihnen, sich weiter zu entwickeln, es macht unheimlich Spaß, ihm dabei zuzusehen. Ich denke, solche Dinge helfen uns dabei, als Team so gut zu funktionieren. Wir haben einen fantastischen Teamgeist."
Lob von Zoff
Ein wichtiges Mitglied dieser Truppe ist Frey selbst. Der ehemalige Fiorentina-Trainer Zoff, selbst ja in seiner aktiven Zeit kein ganz schlechter Keeper, sagte: "Er ist ein großartiger Torhüter, nur Gianluigi Buffon ist besser." Auch wenn ihn dieses Lob aus berufenem Munde sichtlich freut, bleibt Frey mit beiden Beinen auf der Erde. "Ich persönlich würde Buffon die Goldmedaille überreichen und Petr Čech Silber – ich war schon immer ein Fan von ihm. Tja, und wenn dann noch Bronze übrig bleibt, würde ich das auch gerne nehmen."