Wechselbad der Gefühle für Escudé
Freitag, 4. Mai 2007
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Hin und her gerissen zwischen Jubel und Trauer war gestern Sevillas Verteidiger Julien Escudé, der aufgrund einer Verwarnung in den Schlussminuten das Endspiel verpassen wird.
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Im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán kochten gestern Abend die Emotionen über. Auf der einen Seite die unbändige Freude von Titelverteidiger Sevilla FC über das erneute Erreichen des UEFA-Pokal-Endspiels, auf der anderen Seite die tiefe Enttäuschung von CA Osasuna über das knappe Ausscheiden. Hin und her gerissen zwischen Jubel und Trauer war Sevillas Verteidiger Julien Escudé, der aufgrund einer Verwarnung in den Schlussminuten das Endspiel verpassen wird.
Gesperrt
Als einziger von sechs vorbelasteten Sevilla-Spielern kassierte der Franzose von Schiedsrichter Graham Poll die verhängnisvolle Verwarnung, und das auch noch drei Minuten vor dem Ende, als die Partie praktisch entschieden schien. "Klar habe ich nun sehr gespaltene Gefühle, nach der Gelben Karte konnte ich nur noch daran denken, dass ich im Endspiel nicht dabei sein werde", erzählte Escudé uefa.com. "Das Wichtigste ist allerdings, dass wir gewonnen haben und wieder im Endspiel stehen. Ich hoffe, dass die Jungs dort alles geben werden und erneut mit dem Pokal nach Hause kommen."
Kontrollierte Vorstellung
In der Abwehr wurden die Andalusier diesmal kaum gefordert, vorne sorgten die beiden Brasilianer Luis Fabiano und Renato für den 2:0-Erfolg, der die 0:1-Niederlage in Pamplona vergessen ließ. Nun kommt es am 16. Mai in Glasgow zum Duell mit Ligarivale RCD Espanyol. Escudé war nach dem Halbfinale voll des Lobes über seine Mannschaft. "Wir hatten ein bisschen Angst, ein Tor zu kassieren, aber wichtig war für uns auf jeden Fall, selbst zwei Tore zu erzielen", sagte er. "Dank einer starken Mannschaftsleistung haben wir das geschafft, auch unsere Fans haben uns großartig unterstützt. Wir hatten die Partie gut im Griff, unsere Taktik ging auf und Osasuna hatte kaum Chancen."
Weitere Ziele
Mit ähnlich starken Auftritten hatte Sevilla nicht nur letzte Saison gegen Middlesbrough FC den Pokal gewonnen, sondern hat auch in dieser Saison noch zwei weitere Eisen im Feuer. Im Halbfinale der Copa del Rey führt Sevilla nach dem Hinspiel gegen RC Deportivo La Coruña souverän mit 3:0 und auch in der Primera División liegt die Elf von Trainer Juande Ramos sechs Spieltage vor dem Saisonende nur einen Punkt hinter Spitzenreiter FC Barcelona.
Direktes Duell
Als einziger Verein in einer Top-Liga, der noch drei Titel-Chancen hat, kann Sevilla schon an diesem Wochenende einen weiteren Konkurrenten eliminieren, wenn man am Sonntag beim drittplazierten Real Madrid CF antritt. Für so manchen mag es schwierig sein, sich nach dem UEFA-Pokal-Triumph gegen Osasuna schon wieder zu konzentrieren, nicht jedoch für Escudé. "Ich habe schon vor dem Osasuna-Spiel gesagt, dass dieses Ergebnis von entscheidender Bedeutung für unser Spiel in Madrid sein wird", fuhr er fort. "Jetzt reisen wir selbstbewusst und optimistisch an. Die einzige Frage ist nur, ob wir uns in den nächsten zwei Tagen gut erholen können."