Leverkusen am Scheideweg
Mittwoch, 29. November 2006
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Bayer Leverkusen darf heute Abend im UEFA-Pokal auf keinen Fall verlieren, sonst droht das vorzeitige Aus in der Gruppenphase.
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Bayer 04 Leverkusen muss heute Abend bei FC Dinamo 1948 Bucuresti antreten und darf dort nicht verlieren, ansonsten könnte der UEFA-Pokal für die Werkself bereits nach der Gruppenphase vorbei sein.
Schwierige Situation
Nach dem 1:1-Unentschieden bei Club Brugge KV und der 0:1-Heimpleite gegen Tottenham Hotspur FC am letzten Donnerstag steht die Mannschaft von Michael Skibbe kurz vor dem Aus. Verliert man in Bukarest und Club Brugge gewinnt gleichzeitig bei Beşiktaş JK, hat Leverkusen keine Chance mehr, die nächste Runde zu erreichen. Doch nach einem 3:1-Triumph über den FC Energie Cottbus am Sonntag hat Bayer die Niederlagenserie beendet und will nun auch im UEFA-Pokal in die Erfolgsspur zurück. "Natürlich sind wir sehr erleichtert", sagte Skibbe nach dem Sieg gegen Cottbus. "Die Mannschaft hat eine hervorragende Reaktion gezeigt."
"Mit aller Macht"
Leverkusens Erfolgserlebnisse sind rar geworden in dieser Saison. Der UEFA Champions League-Finalist von 2001/02 ist weit von seinen Ambitionen entfernt und kommt in dieser Spielzeit einfach nicht auf die Beine. Doch Skibbe glaubt, dass die Wende nun endlich eingeleitet ist. Vor dem Spiel in Bukarest ist er von seiner Mannschaft absolut überzeugt: "Wir sind nicht nur in der Bundesliga konkurrenzfähig, sondern auch international." Man wolle "mit aller Macht und einem Sieg gegen Beşiktaş" am 14. Dezember in die nächste Runde einziehen.
Völler noch nicht überzeugt
Allerdings teilt nicht jeder Skibbes ungebremsten Optimismus. Gegen Tottenham lieferte die Werkself eine katastrophale Leistung ab, was Sportdirektor Rudi Völler große Sorgen bereitete. "Es war ein unheimlich wichtiger Erfolg nach vielen schlechten Spielen", so Völler nach dem Pflichtsieg gegen Cottbus. "Wir stehen jetzt im Mittelfeld der Tabelle." Der ehemalige Teamchef der Nationalmannschaft bezeichnete die Partie gegen Cottbus als einen "Charakter-Test" und verglich sie sogar mit einem "Champions League-Endspiel". Völler sagte weiter: "Wichtig war es zu begreifen, dass wir ohne einen Sieg in den Tabellenkeller abgerutscht wären."
Skibbe mit Kampfansage
Für Skibbe war es nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer besseren Zukunft. "Wir sind stark genug, um eine Serie zu starten und uns an der Spitze zu etablieren", meint er. "Wenn wir gegen Dinamo so spielen, wie wir es in 70 oder 80 Minuten gegen Cottbus getan haben, werden wir mit einem Punkt zurückkommen." Allerdings gehörte Konstanz in der bisherigen Saison eher nicht zu Leverkusens Stärken, deshalb wird es für Bayer auch in Bukarest ein Zitterspiel.