Trabzonspor will mehr
Donnerstag, 10. August 2006
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Trabzonspor will gegen APOEL FC die Europapokal-Pleite aus der letzten Saison vergessen machen.
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Trabzonspor hofft vor der UEFA-Pokal-Partie heute Abend beim zypriotischen Klub APOEL FC, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.
Enttäuschendes Ergebnis
Der türkische Vizemeister der Saison 2004/05 wollte im vergangenen Jahr in die Gruppenphase der UEFA Champions League, scheiterte dann aber in der zweiten Qualifikationsrunde unerwartet mit einem Gesamtergebnis von 2:3 an APOELs Ligakonkurrenten Anorthosis Famagusta FC. Diese Niederlage warf einen Schatten auf die ganze Saison.
Schwacher Auftakt
Nach dem vierten Platz in der letzten Saison ging der Verein vom Schwarzen Meer mit einem neuen Trainer in die Spielzeit 2006/07, dem Brasilianer Sebastião Lazaroni. Die erste Partie - die mit 0:1 gegen Kayserispor verloren wurde - gab jedoch kaum Grund zum Optimismus. Bei der Ankunft am Flughafen in Larnaca war Lazaroni jedoch überhaupt nicht nervös. "Wir haben nicht gut genug gespielt und gegen Kayserispor verloren, doch hier wird es anders", sagte er. "Letztes Jahr setzte es eine Pleite auf Zypern, doch da war ich nicht der Trainer. Das wird nicht noch einmal passieren."
Ohne Neuzugänge
Die wichtigsten Neuzugänge von Trabzonspor in diesem Sommer - Stürmer Ersen Martin, Mittelfeldspieler Musa Büyük und der für 2,5 Millionen Euro von Hertha BSC Berlin verpflichtete brasilianische Spielmacher Marcelinho - sind im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde alle noch nicht spielberechtigt. Dazu hat sich Ex-Kapitän Fatih Tekke zum FC Zenit St. Petersburg nach Russland verabschiedet. Dadurch haben die Kreativspieler Gökdeniz Karadeniz und Ibrahima Yattara jetzt mehr Verantwortung. Sie sollen den als Ersatz für Tekke von MKE Ankaragücü geholten Umut Bulut unterstützen.
"Größtes Spiel unserer Geschichte"
APOEL will währenddessen jede Schwäche bei Trabzonspor eiskalt ausnutzen. "Das ist das größte Spiel in der Geschichte von APOEL", sagte Kapitän Marinos Satsias. "Dabei geht es nicht nur um APOEL, sondern um den zypriotischen Fußball. Und nicht zu vergessen die Vergangenheit zwischen Zypern und der Türkei. Wir wissen, dass sie eine starke Mannschaft sind und zu Hause fanatische Fans im Rücken haben. Aber unsere Chancen stehen bei 50:50. Wir können in Nicosia ein gutes Ergebnis erreichen und die Grundlage für das Rückspiel in der Türkei legen. Anorthosis hat es im letzten Jahr auch geschafft, und ich bin mehr als zuversichtlich, dass wir das ebenfalls können."
Sportliches Duell
Die Spannungen wegen der Präsenz der Türken im Norden der Insel könnten zusätzliche Brisanz in dieses Duell bringen. Trabzonspors Präsident Nuri Albayrak hat jedoch umgehend erklärt, dass sein Team herzlich von APOEL empfangen wurde und die Politik keinen Einfluss auf diese Begegnung hat. "Bei allem Ehrgeiz, wir sollten nicht vergessen, dass es hier um Sport geht", sagte er. "Wir wollen ein gutes Ergebnis für das Rückspiel mitnehmen und dann hoffentlich in die nächste Runde einziehen, um das Ergebnis aus dem letzten Jahr endgültig vergessen zu machen."