Neuanfang im Fürstentum
Freitag, 13. Januar 2006
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Die Aussicht auf einen Stammplatz war ausschlaggebend für den Wechsel von Christian Vieri zum AS Monaco.
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Torjäger
Der 32-Jährige schoss in bisher 49 Länderspielen 23 Tore für die Azzurri und ist somit wohl der prominenteste Neuzugang in der Geschichte der Ligue 1. In der Saison 2002/03 war der damalige Stürmer des FC Internazionale Milano Torschützenkönig in der Serie A. Schon 1997/98 schaffte er das Kunststück in Spanien mit Club Atlético de Madrid. Vieri ist also ein Torjäger durch und durch.
Stolzer Pastor
Mit der Verpflichtung von "Bobo", der mit S.S. Lazio in der Saison 1998/99 den UEFA-Pokal gewann, ist Monacos Präsident Michel Pastor zweifellos ein großer Coup gelungen. "Er hat uns keinen Penny gekostet", strahlte Pastor. Er weiß, dass die Steuergesetze des Fürstentums die Gehaltseinbußen von Vieri ausgleichen werden.
Nur zwei Tore
Vieri hatte beim AC Milan im Sturm keine Chance gegen Andriy Shevchenko und Alberto Gilardino. Nur zwei Treffer gelangen ihm in der laufenden Saison - beide im italienischen Pokalwettbewerb im November gegen Brescia Calcio. Deshalb entschied sich Vieri, sein Glück in Monaco zu suchen, wo er einen Zweieinhalbjahresvertrag unterschrieb.
"Nase voll"
"Für die Entscheidung brauchte ich zwischen 24 und 36 Stunden, nicht länger", sagte Vieri. "Ich hatte mehrere Angebote, aber Monaco zeigte sich sehr interessiert. Das Angebot klang ideal. Monaco ist eine großartige Mannschaft, die im Europapokal Erfolg haben will. Ich hatte die Nase voll davon, bei Milan nicht spielen zu dürfen. Deshalb werde ich den Wechsel sicherlich nicht bereuen. Nur die Fans habe ich ungern verlassen."
Qual der Wahl
Vieri könnte mit Marco Di Vaio das Sturmduo bilden. Der frühere Nationalspieler Italiens wurde von Valencia CF ausgeliehen. Der Verein hat jedoch das Problem, dass er einen von beiden nicht für den UEFA-Pokal melden kann. Denn die UEFA-Regularien besagen, dass nur ein Spieler, der in der laufenden Saison bereits für einen anderen Verein im Europapokal beschäftigt war, auch für den neuen Klub international spielen darf. Doch Vieri und Di Vaio haben bereits in der UEFA Champions League beziehungsweise im UEFA Intertoto Cup gespielt.
Starke Liga
Wer von beiden in der UEFA-Pokal-Runde der letzten 32 gegen den FC Basel 1893 eingesetzt wird, hängt wohl davon ab, wie das Debüt von Vieri in der Ligue 1 verläuft. Er erwartet eine schwere Aufgabe. "Es ist eine sehr starke Liga, vor allen physisch", sagte er. "Ich habe sie von Italien aus regelmäßig beobachtet. Ich glaube, sie ist genauso stark wie die Ligen in England und Spanien. Ich bin aber gut genug, um hier zu bestehen."
Berühmte Vorgänger
"Ich hoffe, wir sehen einen großartigen Vieri", sagte Monacos Trainer Francesco Guidolin, der Di Vaio und Vieri vielleicht schon am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC Girondins de Bordeaux zusammen stürmen lassen wird. Sollte Vieri bei Monaco zu alter Form zurückfinden, wäre er aber nicht der erste ausländische Stürmer, dem das gelingt. Schon Mark Hateley und Marcelo Gallardo haben im Stade Louis II geglänzt. Einer aber hat die Messlatte für seine Nachfolger noch ein bisschen höher gelegt.
Torgarant Morientes
Der von Real Madrid CF für eine Saison ausgeliehene Fernando Morientes führte Monaco mit seinen Toren 2003/04 bis ins Finale der Champions League. Ähnliches wurde auch von Javier Saviola erwartet, der in der vergangenen Saison ebenfalls ausgeliehen wurde. Doch er konnte die Erwartungen nicht erfüllen.
Zuversicht
"Ich habe in letzter Zeit sicherlich nicht oft gespielt, aber ich konnte mich im Training fit halten. Ich werde bestimmt nicht lange brauchen, um zu meiner Bestform zurückzufinden", war sich Vieri sicher. Es könnte der Anfang eines erfolgreichen Neubeginns sein.