Austria Wien scheitert an Parma
Donnerstag, 14. April 2005
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Parma - Austria Wien 0:0 (Gesamt: 1:1)
Parma erreicht nach dem torlosen Unentschieden dank des 1:1 im Hinspiel das Halbfinale.
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Von Raimund Fabi
Der Parma FC erreicht nach dem torlosen Unentschieden gegen die Wiener Austria dank des 1:1 im Hinspiel das Halbfinale im diesjährigen UEFA-Pokal.
Austria aktiver
Verdient hätte den Aufstieg aber der FK Austria Wien, der in beiden Spielen einen erfrischenden, attraktiven Fußball geboten hat, in denen letztlich nur das Quäntchen Glück gefehlt hat. Vor allem beim einzigen Gegentreffer in Wien, der noch dazu aus einem abgefälschten Schuss entstand. Im Halbfinale stehen nun aber die Italiener, die dank einer eher schmeichelhaften Leistung die nächste Runde erreichen.
Kurze Anfangsnervosität
Austria Wien versuchte von Beginn an mit Parma mitzuspielen, denn durch das 1:1 im Hinspiel war zumindest ein Tor für den Aufstieg notwendig. In den ersten 15 Minuten blieben Torchancen dann allerdings Mangelware. Parma tauchte aufgrund der Defensivtaktik ebenso wenig vor dem gegnerischen Tor auf wie auch die Austria, die sich gegen die gut gestaffelte Abwehr der Italiener anfangs schwer tat.
Austria dominiert Parma
Austria Wien legte aber die Anfangsnervosität schnell ab, spielte dann völlig respektlos und erspielte sich die klar besseren Chancen. Sigurd Rushfeldt legte mit der Brust für Sebastian Mila auf, der Pole traf aber aus 18 Metern zu ungenau, Parma-Tormann Luca Bucci hatte keine Mühe, den Ball sicher zu halten. Wenig später legte Mila für Štepán Vachoušek auf, der setzte den Ball aber aus kurzer Distanz neben das Tor und Rushfeldt verstolperte einen guten Konter.
Catenaccio pur
Trotz der Vielzahl an guten Möglichkeiten für Austria Wien blieb Parma nach vorne weitgehend inaktiv. In den ersten 30 Minuten erspielten sich die Italiener keine einzige zwingende Torchance, Austria Tormann Safar musste nur einen harmlosen Schuss abwehren. Die italienische Abwehrtaktik hielt jedoch und das 1:1 in Wien gab den Italienern zu diesem Zeitpunkt auch völlig recht.
Spiel wird härter
Austria Wien liess sich durch den Abwehrriegel der Italiener aber nicht aus der Ruhe bringen, baute Angriff um Angriff auf und setzte Parma enorm unter Druck. Parma antwortete mit entschlossenen Abwehreinsätzen, während sich die Austria weitere gute Möglichkeiten erspielte. Mila flankte auf Rushfeldt, dessen Kopfball strich aber knapp über die Querlatte. Parma-Tormann Bucci lenkte wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff noch einen Sionko-Freistoß mit letzter Mühe an die Stange und Kiesenebner vergab aus kurzer Distanz. Eine Führung der Austria wäre zu diesem Zeitpunkt völlig verdient gewesen, auch wenn Parma kurz zuvor nach den ersten beiden Eckbällen gefährlich vor dem Tor der Wiener auftauchte.
Parma bringt Superstar Gilardino
Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild. Austria Wien drängte auf die Führung, Parma mauerte sich ein und hoffte auf das Glück, kein Tor zu kassieren. Auch die Einwechslung von Stürmerstart Alberto Gilardino und Bolano Correa änderte vorerst nichts an der Dominanz der Austria, die mit zwei Schüssen von Rushfeldt kurz nach der Pause weiter Gefährlichkeit aufblitzen liess.
Glück für Austria
In der 53. Minute hatte dann die Austria Riesenglück nicht in Rückstand zu geraten, denn Parma tauchte erstmals gefährlich vor dem Tor der Wiener auf. Simplicio sprintete in den freien Raum, tauchte nach idealem Pass alleine vor Safar auf. Safar, der als Ersatz für Nummer eins Didulica im Tor stand, konnte den scharfen Schuss von Simplicio aber abwehren. Diese Chance blieb aber die einzig große für Parma.
Frühe Auswechslungen
Austrias „Mr.UEFA-Pokal" Sionko, der bereits fünf Tore im laufendem Bewerb erzielt hatte und Grippe geschwächt nach Italien mitgereist war, wurde in der 57. Minute durch Ivica Vastic ersetzt. Auf der Gegenseite brachte Parma zum eingewechselten Starstürmer Gilardino auch noch Morfeo, der zuletzt in der Meisterschaft erfolgreich war. Beide Einwechslungen brachten aber nicht den gewünschten Effekt. Parma blieb weiter weitgehend ungefährlich, Austria Wien bei weiteren Chancen glücklos.
Faktor Zeit
Am Ende lief der Mannschaft von Günter Kronsteiner die Zeit davon. Großartige Chancen boten sich für die Austria in der Schlussphase keine mehr, dazu fehlte am Ende auch die Kraft. Der Einzug ins Viertelfinale kann dennoch als Riesenerfolg für Austria Wien und auch für Österreich gewertet werden, denn dafür gibt es nicht zuletzt auch wichtige Punkte für die UEFA-Wertung. Jetzt gilt die volle Konzentration auf die Meisterschaft, in der Austria Wien noch voll im Titelrennen ist. Parma hingegen wird weiter um den Klassenerhalt in der Serie A kämpfen und um den Einzug ins UEFA-Pokal Finale.