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Vastic im zweiten Frühling

Im Alter von 35 Jahren will Ivica Vastic mit dem FK Austria Wien den UEFA-Pokal gewinnen.

Von Raimund Fabi

Mit seinen mittlerweile 35 Jahren hat FK Austria Wiens Stürmer Ivica Vastic im Profifußball so gut wie alles gesehen. Doch im Vorfeld des Heimspiels im UEFA-Pokal-Viertelfinale gegen Parma FC im Ernst-Happel-Stadion beschleunigt auch der Puls des Routiniers.

Unbeschreibliches Gefühl
"Es ist für jeden Spieler eine Ehre, vor einer solchen Kulisse zu spielen", sagte er im Gespräch mit uefa.com. "Das ist durch nichts zu toppen und einer der Gründe, warum wir Fußball spielen. Es zeigt, dass die Fans unsere Leistung anerkennen, und was wir für den Verein leisten. Das ist nicht mit Geld aufzuwiegen."

Großer Außenseiter
Die Austria ist derzeit Tabellenzweiter in der österreichischen Bundesliga und im laufenden UEFA-Pokal-Wettbewerb der wohl größte Außenseiter. Wenige hätten Lars Söndergaards Mannschaft den Einzug in die Runde der letzten Acht zugetraut. Auch Vastic sieht die Wiener am Donnerstag gegen den zweimaligen UEFA-Pokal-Gewinner Parma in der Rolle des Underdogs.

Parma unkonstant
"Parma ist der Favorit, aber sie haben eine junge Mannschaft, die sehr unkonstant in ihren Leistungen ist", sagte der in Kroatien geborene österreichische Nationalspieler. "In der Serie A liegen sie nur auf Rang 17, der Abstiegskampf dort kostet viel Kraft. Sie sind nicht stärker als wir. Alle italienischen Mannschaften kämpfen bis zum Schluss, aber wir können sie schlagen."

Erstes Duell verloren
Vastic spielte bereits in der UEFA-Pokal-Saison 1999/00 gegen Parma. Damals stürmte er noch im Trikot des SK Sturm Graz, wo er mit 124 Treffern Rekordtorjäger des Vereins wurde, ehe er 2002 zum japanischen Klub Nagoya Grampus Eight wechselte. Damals unterlagen die Österreicher insgesamt mit 4:5 nach Verlängerung.

Umstrittenes Tor
Vastic erinnert sich: "Durch mein Tor zum 2:1 ging die Partie in die Verlängerung. In dieser gingen wir mit 3:1 in Führung und dachten schon, dass wir die nächste Runde erreichen würden, doch unser Torwart ließ noch einen umstrittenen Gegentreffer zu. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Ball damals wirklich hinter der Torlinie war. Das Spiel endete 3:3, und wir schieden aus. Ich hoffe, so etwas muss ich nicht noch einmal miterleben."

Tanz auf zwei Hochzeiten
Nach einem 1:0-Sieg über den FC Wacker Tirol am Wochenende liegt die Austria zwei Punkte hinter Tabellenführer SV Pasching. Vastic traut seinem Team sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Bühne weitere Erfolge zu. "Jedes Spiel ist wichtig", sagte er. "Wir werden bis zum Schluss in beiden Wettbewerben kämpfen."

Routiniertes Sturmduo
Dabei schien die Karriere von Vastic vor wenigen Jahren noch so gut wie beendet zu sein. Nach zwei Saisons in Japan erhielt er aber noch einen Vertrag bei der Austria und stürmt dort nun an der Seite eines weiteren routinierten Angreifers, dem Norweger Sigurd Rushfeldt.

"Noch nicht am Ende"
Während viele Spieler in seinem Alter die Schuhe an den Nagel hängen, träumt Vastic von einer Teilnahme an der Champions League und der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. "Ich bin noch nicht am Ende", betonte der Oldie.

Große Ziele
"Ich liebe den Fußball und zeige gute Leistungen in der Nationalelf - wir können uns noch für die WM 2006 qualifizieren", meinte er weiter. "Ich will dieses Jahr mit Austria Wien die Meisterschaft und den UEFA-Pokal gewinnen, nächste Saison will ich dann in der Champions League spielen. Daher kann und will ich nicht aufhören."

Weiter, weiter
Diese Einstellung ist typisch für Vastic. Trotz aller bereits erzielten Erfolge schaut er nur nach vorne. "Jeder meiner Erfolge war ein Höhepunkt, denn jeder will seine Ziele erreichen", sagte er. "Ich habe meine fast alle erreicht, aber es gibt immer wieder neue Ziele."