Real baut auf die Festung La Romareda
Donnerstag, 17. März 2005
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Real Zaragoza setzt gegen FK Austria Wien vor allem auf den Heimvorteil.
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Von Andy Hall
Die Bilanz spricht im Rückspiel des UEFA-Pokal-Achtelfinals zwischen Real Zaragoza und dem FK Austria Wien nach dem 1:1 im Hinspiel ganz klar für die Spanier. Seit knapp zwei Jahrzehnten ist das La Romareda-Stadion des spanischen Klubs eine uneinnehmbare Festung im europäischen Wettbewerb.
Spanische Festung
Keine Mannschaft konnte das La Romareda siegreich verlassen, seit der AFC Ajax auf dem Weg zum Sieg im Pokal der Pokalsieger 1986/87 dort triumphiert hat. Zaragoza wird auf diese Statistik und einige denkwürdige Leistungen bauen, wenn es um den Einzug ins Viertelfinale geht.
Früherer Triumph
Zaragoza gewann den UEFA-Pokal 1962/63, als er noch Messe-Pokal hieß. Damals besiegte man im Endspiel Valencia CF im Camp Nou mit 2:1 und war von da an bekannt als "Los Magníficos" (die Glorreichen) - in Anlehnung an den Film "Die Glorreichen Sieben".
Denkwürdiges Tor
In der jüngeren Vergangenheit gelang Zaragoza ein Überraschungserfolg, als im Finale des Pokals der Pokalsieger 1994/95 Nahim kurz vor Ende der Verlängerung gegen Arsenal FC ein sensationeller Heber von der Mittellinie gelang, und die Spanier im Pariser Parc des Princes mit 2:1 gewannen.
Videoanalyse
Der jetzige Zaragoza-Trainer Víctor Muñoz wird froh sein, wenn es heute gegen Austria nicht so lange bis zur Entscheidung dauert. Der 48-Jährige hat seit der Rückkehr aus Wien vor einer Woche viele Videos der Austria-Spiele studiert, um ein Mittel gegen die Konterstärke der Österreicher zu finden.
Österreicher in Spanien
Ein Mann, der beide Klubs gut kennt, ist der in Österreich geborene frühere Zaragoza-Torwart Otto Konrad. Er spielte dort von 1997 bis '98. "Austria wird überrascht sein, dass es nun auf eine andere Mannschaft von Real Zaragoza trifft als noch im Hinspiel im Ernst Happel Stadion", sagte er. "Sie werden zu Hause nicht so spielen wie auswärts. Savios Tor aus dem Hinspiel schmerzt Austria noch sehr - das könnte der entscheidende Treffer gewesen sein."
David Villa als Sturmspitze
Alberto Zapater wird heute Abend als Absicherung vor der Abwehr spielen. Dadurch soll den Spielmachern José María Movilla und David Generelo Platz gegeben werden, um die Stürmer in Szene zu setzen. David Villa, der vor kurzem seine Torflaute beendet hat, wird als Sturmspitze zusammen mit Luciano Galletti und Savio auflaufen.
"Keine Entschuldigungen"
"Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben", sagte Villa. "Wir hatten ein schweres Spiel in Wien. Doch diesmal haben wir unsere Fans im Rücken. Deshalb gibt es keine Ausreden. Wir müssen eine großartige Leistung zeigen. Wir haben gezeigt, dass wir stark sind, wenn ein Duell in Hin- und Rückspiel entschieden wird. Das sollte uns das Selbstvertrauen geben, jeden zu schlagen."
Extra-Motivation
"Jeder hofft, dass wir in diesem Wettbewerb gut abschneiden werden", fügte Mittelfeldspieler Óscar González hinzu. "Solche Spiele hast du nicht jeden Tag, und wir müssen aus unseren Chancen das Beste machen. Wir werden noch motivierter sein als sonst. Wir wissen aber, dass wir jedes Spiel mit der richtigen Einstellung angehen müssen, um unsere Fans glücklich zu machen."
Letzte Chance
Mit dem derzeitigen elften Platz in der Primera División macht Zaragoza in dieser Saison den Fans wenig Freude. Auch aus der Copa del Rey - die man im letzten Jahr gewann - ist Real bereits ausgeschieden. Das Spiel am Donnerstag ist also die letzte Chance, die Saison vielleicht doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss zu führen. Das weiß auch Villa: "Wir werden in das Spiel gehen, als ob es ein Finale wäre", sagte er.