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Letzte Chance für Fenerbahçe

Fenerbahçe SK muss in Spanien gewinnen, um weiter vom Triumph im Europapokal träumen zu können.

Von Türker Tozar

Sie haben zwar eine hervorragende Bilanz im türkischen Fußball vorzuweisen, doch seit der Erzrivale Galatasaray SK in der Saison 1999/00 den UEFA-Pokal gewonnen hat, scheint es, als liefe Konkurrent Fenerbahçe SK nur noch hinterher.

Großinvestition
Vereins-Vorsitzender Aziz Yildirim hat große Summen investiert, um Fenerbahçe an Europas Spitze zu bringen, doch der Hauptstadtklub muss erst noch Titel gewinnen. Eine Tatsache, die wieder deutlich wurde, als der Verein auch in diesem Jahr bereits in der Gruppenphase aus der UEFA Champions League ausschied. Immerhin blieb nach dem dritten Rang in der Gruppe D durch zwei 1:0-Siege gegen den AC Sparta Praha und einen 3:0-Erfolg über Manchester United FC im eigenen Stadion noch eine zweite Chance, um sich im UEFA-Pokal noch ein wenig Renommee auf europäischer Bühne zu verschaffen.

Unerfahrenheit
Fenerbahçes Trainer Christoph Daum war stets darauf bedacht, die Europapokal-Ambitionen seines Klubs herunterzuspielen. So pries er die Fähigkeiten seiner Spieler, um gleichzeitig ihre mangelnde Erfahrung zu beklagen. Genau dieser Mangel war möglicherweise ausschlaggebend dafür, dass im Januar der französische Nationalstürmer Nicolas Anelka für zehn Millionen Euro von Manchester City FC verpflichtet wurde.

Anelka unterschreibt
Der frühere Angreifer von Arsenal FC, Real Madrid CF und Paris Saint-Germain FC ist zwar nicht unbedingt dafür bekannt, sich gut bei neuen Vereinen einzuführen, sein neuer Kapitän Ümit Özat ist allerdings anderer Meinung: "Er ist eine wundervolle Person. Er hat sich schnell eingelebt und nun verhält er sich nicht mehr wie ein Ausländer. Es ist eher so, als sei er ein Türke."

Ein Tor in vier Spielen
Mit einem Tor in seinen ersten vier Spielen hatte Anelka offenbar schon Tritt gefunden. Doch nach der 0:1-Heimniederlage gegen den spanischen Vertreter Real Zaragoza im Hinspiel der Runde der letzten 32 des UEFA-Pokals wäre ihm Fenerbahçe wohl mehr als dankbar, wenn er heute gegen den Klub aus der Primera División zur vollen Torjägerform auflaufen würde. Der Niederlage in der vergangenen Woche ging ein unglaublicher Medienrummel voraus, als die türkische Presse vorhersagte, dass Fenerbahçe - immmerhin unangefochten an der Tabellenspitze der türkischen Super League - Saragossa schlicht überrollen werde. Möglicherweise trug das zu der schlechten Leistung des Teams genau so bei, wie der Ausfall des gesperrten Spielmachers Marco Aurélio.

Gesperrter Spielmacher
Die Kreativität des Brasilianers wurde lange Zeit als wichtiges Element im Spiel von Daums Elf angesehen und während seiner Abwesenheit in der Partie gegen Saragossa wurde deutlich, dass Fenerbahçes Flügelspieler nicht in der Lage waren, ihre Sturmspitzen adäquat in Szene zu setzen und dass das Team zu viele Ballverluste zu verzeichnen hatte.

Teamgeist
Mehr Sorgen bereitete allerdings die Tatsache, dass offenbar der Teamgeist fehlte. Besonders die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Spieler - gerade bei Standardsituationen - haben Fenerbahçe in dieser Spielzeit den Erfolg garantiert, so dass die Türken sichtliches Unbehagen zeigten, als Einheit gegen eine sehr disziplinierte Mannschaft aus Saragossa bestehen zu müssen.

Motivationsschub
Der 7:0-Erfolg am Sonntag gegen das im unteren Tabellendrittel rangierende Kayserispor bestätigte Trainer Christoph Daum in seinem Vertrauen in sein Team. "Dieses Ergebnis hat uns vor dem Duell mit Saragossa am Donnerstag neuen Schwung verliehen", meinte Daum. "Ich habe Vertrauen in meine Mannschaft, sie hat genügend Talent, noch mehr zu geben."

Sperre abgelaufen
Mit der Unterstützung von Marco Aurélio - der Brasilianer ist nach seiner Sperre wieder in der Startelf - sollten die beiden Flügelspieler Tuncay Sanli und Serhat Akin in der Lage sein, die Stürmer Anelka und Marcio Nobre besser zu füttern. Doch wird das ausreichen, um eine Mannschaft zu bezwingen, die sich als harter Brocken im UEFA-Pokal erwiesen hat?

"Wir werden Saragossa schlagen"
Für Ümit Özat besteht daran kein Zweifel. "Wir haben keinen Grund, hoffnungslos zu sein", erklärte der 28-Jährige. "Es ist noch nichts verloren. Es ist im Fußball nicht unbedingt erforderllich zu reden, aber ich weiß, dass wir Saragossa schlagen werden." Die Fenerbahçe-Fans hoffen derweil, dass er seine Behauptungen heute Abend auch belegen kann.

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