Austrias blonder Hoffnungsträger
Dienstag, 8. Februar 2005
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FK Austria Wiens Neuzugang Sebastian Mila ist in Polen schon ein echter Star.
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Von Maciej Iwanski & Pawel Dimow
Als Sebastian Mila am 9. Januar von Groclin Grodzisk Dyskobolia Wielkopolski zum FK Austria Wien wechselte, war das für viele Leute in Polen der längst überfällige Karrieresprung für den 22-Jährigen.
Berühmter Vater
Der Spielmacher ist der Sohn von Stefan Mila, der in den 1970ern der Star bei Gwardia Koszalin war. Sebastian hat einen anschaulichen Werdegang hinter sich, er spielte bereits für Baltyk Koszalin, Lechia Gdansk und Wisla Plock sowie für den Klub seines Vaters. 2002 kam er dann zum ehrgeizigen Klub Groclin.
Große Leistungen
In seinem ersten Jahr bei Groclin wurde er Vizemeister in der Ekstraklasa. In der letzten Saison wurde Mila zu einem der Stars im UEFA-Pokal, als die Mannschaft FK Atlantas, Hertha BSC Berlin und Manchester City FC ausschaltete. Gegen den FC Girondins de Bordeaux war schließlich Endstation.
"Etwas unglaubliches"
Mila ließ seine ganze Klasse aufblitzen, als er beim 1:0-Sieg in Manchester das goldene Tor erzielte. Er bezwang den englischen Ex-Nationalkeeper David Seaman mit einem Freistoß. "Den Freistoß in Manchester zu verwandeln war etwas unglaubliches, ich konnte es kaum fassen, dass es Realität war", erzählte er uefa.com.
"Entscheidung fürs Leben"
Das war der entscheidende Ansporn für ihn, in den nächsten Monaten intensiv über einen weiteren Schritt nachzudenken. "Das war der Moment, als ich feststellte, dass der Fußball eine Entscheidung fürs Leben für mich ist", sagte er. "Das gleiche passiert jedes Mal, wenn ich für Polen ein Tor schieße. Das ist ein Glücksgefühl, das ich nicht beschreiben kann."
Feste Größe
Mila absolvierte bisher 15 Länderspiele für Polen und erzielte dabei drei Tore. In der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft, in der die Mannschaft von Pawel Janas mit England um den Sieg in der Gruppe 6 kämpft, ist er eine feste Größe. Für viele ist er schon jetzt der beste junge Spieler seines Landes.
Großes Ziel
"Es ist großartig zu hören, wenn die Leute so etwas sagen. Aber ich weiß über mich bestens Bescheid", so Mila. "Deshalb weiß ich, wie weit ich noch davon entfernt bin, einer der besten Spieler Europas zu werden. Ich werde aber weiterhin hart arbeiten und hoffentlich eines Tages auf dem Niveau spielen, das ich mir selbst vorstelle."
Hohe Ansprüche
Milas neuer Klub würde es natürlich gerne sehen, dass er diese hohen Ansprüche auch erfüllen kann. Die Austria ist im Moment auf Rang zwei in der österreichischen Bundesliga, nur einen Punkt hinter Tabellenführer SK Rapid Wien. Im Moment ist aber die anstehende UEFA-Pokal-Runde der letzten 32 gegen Athletic Club Bilbao vielleicht sogar noch wichtiger.
Bestätigung im Europapokal
Nachdem Groclin in dieser Saison nicht im Europapokal vertreten war, darf Mila für seinen neuen Verein im UEFA-Pokal auflaufen. Sein Ziel dabei ist es, seine Leistungen aus den ersten Auftritten in diesem Wettbewerb zu wiederholen. Hilfreich ist es sicher, dass er in Wien zusammen mit seinen polnischen Landsleuten Krzysztof Ratajczyk und Radoslaw Gilewicz spielt.
Weitere Schritte
Dank der großen Investitionen von Austrias steinreichem Eigentümer Frank Stronach steht die Mannschaft von Trainer Lars Söndergaard zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in dieser Runde des UEFA-Pokals. Jetzt hoffen die Österreicher darauf, dass die Kreativität von Mila sie einige weitere Schritte voran bringen wird.
Richtige Entscheidung
Obwohl mittlerweile Klubs aus England und Spanien hinter Mila her sind, ist sich dieser sicher, mit dem Wechsel zur Austria die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Die Mannschaft ist sehr stark und hat viele international erfahrene Spieler", erklärte er auf der Website des Klubs. "Es war definitiv die richtige Entscheidung, hierher zu kommen. Ich kann eine Menge lernen."
Spanischer Traum
Sollte er seinen Vorschusslorbeeren gerecht werden, muss sein Traum von der Primera División kein Traum bleiben. Mit 22 hat er noch genug Zeit, in einer europäischen Topliga für Furore zu sorgen.