UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Sevillas Glücksgriffe lassen hoffen

Mit einer Reihe von talentierten Eigengewächsen will Sevilla im UEFA-Pokal hoch hinaus.

Von Andy Hall

Wenn man die Top-Trainer in Spanien vor Beginn der neuen Primera División-Saison gefragt hätte, welche Mannschaft sich am effektivsten verstärkt hat, hätten wohl nur wenige Sevilla FC genannt.   

Tolle Jugendarbeit
Vor dem UEFA-Pokal-Heimspiel gegen TSV Alemannia Aachen erntet die Mannschaft aus dem Süden die Früchte für ihre gute Jugendarbeit, kombiniert mit einigen wenigen starken Neuverpflichtungen. Sportdirektor Ramón "Monchi" Rodríguez, der früher bei Sevilla im Tor stand, hat eine außergewöhnliche Mannschaft zusammengestellt. 

"Auf dem Höhepunkt"
"Man könnte sagen, dass die Jugendarbeit des Klubs im Moment auf dem Höhepunkt ist", sagte er gegenüber uefa.com. "Der Lohn für ein solches Jugendprogramm ist es, wenn es ein Spieler in die Profimannschaft schafft. Und es ist ein besonderes Jahr, weil gleich einige Spieler diesen Schritt geschafft haben."

Debüts in der ersten Liga
Monchi ist sehr erfreut darüber, dass Trainer Joaquín Caparrós vielen Eigengewächsen wie Diego Capel, Jesús Navas, Sergio Ramos, Antonio Puerta und Pablo Ruiz ihr Debüt in der ersten Liga ermöglichte. "Wenn die Jugendarbeit funktionieren soll, muss es jemanden geben, der für sie die Tür öffnet", so Monchi.

Langfristige Erfolge
Sevilla ist neben UD Las Palmas und dem FC Barcelona in Spanien eine der Topadressen für Jugendarbeit. Monchi erklärte: "Wir haben von den Kindern bis zur Reservemannschaft, die im Moment in der Segunda División B spielt, insgesamt 17 Teams. Es ist wichtig, dass wir an die Zukunft denken, denn in den kommenden Jahren wollen wir immer mehr Spieler aus unserer eigenen Jugend in der Profimannschaft sehen. Zudem ist es ein finanzielles Problem, wenn ein Klub immer große Summen auf dem Transfermarkt ausgeben muss."

Suche in der Region
Sevilla suchte sich viele seiner Talente vor der eigenen Haustür, aber auch im ganzen Land. "Wir haben Späher in Madrid und Nordspanien, aber das meiste "Material" finden wir hier in Sevilla oder in der Region Andalusien", meinte er weiter. "Wir haben einen langfristigen Plan. Wir können nicht jedes Jahr vier oder fünf Spieler einbauen, das ist unmöglich."

Frage der Entwicklung
Doch Monchi räumt auch ein, dass es nicht alle jungen Spieler schaffen werden. Er sagte: "Es ist schwer zu sagen, wie sich ein 12-Jähriger entwickeln wird - unser Job ist es, ihnen bei ihrer Entwicklung zu helfen und sie mit den technischen und taktischen Aspekten des Spiels vertraut zu machen, sowie sie physisch richtig auszubilden. Von 370 Jugendlichen schaffen es nur etwa eine Hand voll." 

Ein Juwel
Der vielleicht interessanteste Spieler, der in der letzten Zeit aus der andalusischen Hauptstadt kam, ist Arsenal FC-Flügelspieler José Antonio Reyes. Arsène Wenger beobachtete den Jungen seit dem Jahr 2000, und im Januar holte er ihn nach London. Seitdem hat Reyes die Gunners-Fans nicht enttäuscht, was Monchi nicht im Geringsten wundert.

"Reyes ist ein Naturtalent"
"Manchmal mag dich dein Instinkt vielleicht trügen, aber im Fall von José Antonio waren wir uns sicher, dass er in England einschlagen wird. Er ist ein Naturtalent, der alle technischen und körperlichen Vorzüge hat, die ihn zu einem großartigen Spieler machen", sagte er. "Es ist vielleicht überraschend, wie schnell seine Karriere in Gang gekommen ist. Aber wir haben immer gewusst, dass er sich früher oder später einen Namen machen wird."