Verletzungen werfen Newcastle zurück
Donnerstag, 22. April 2004
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Newcastle United FC muss im ersten Aufeinandertreffen mit Olympique de Marseille voraussichtlich auf sechs Schlüsselspieler verzichten.
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Von Alex O'Henley aus Newcastle
DerTrainer von Newcastle United FC, Sir Bobby Robson, hat vor dem UEFA-Pokal Halbfinal-Hinspiel im St. James' Park mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen und wird die Mannschaft, die Olympique de Marseille gegenübertritt, erst kurz vor Spielbeginn bekannt geben.
Bellamy fraglich
Sir Bobby räumt ein, "erhebliche Bedenken" bezüglich der Fitness von sechs Stammspielern zu haben. Darunter ist der walisische Nationalspieler Craig Bellamy, der sich beim 0:0 gegen Aston Villa FC am Sonntag einen Muskelfaserriss zuzog.
Sorgen im Mittelfeld
Dazu kommt noch der erneut aufgebrochene Muskelfaserriss von Mittelfeldspieler Kieron Dyer, während Jermaine Jenas vor Ende des Premiership-Spiels am Sonntag vom Platz musste. Beide sind sehr fraglich, ebenso wie Titus Bramble und Shola Ameobi. Positiv ist, dass Mittelfeldspieler Lee Bowyer nach Absitzen seiner Sperre in die Mannschaft zurückkehrt, obwohl auch er mit einer Muskelverletzung zu kämpfen hat.
Spielen, um zu gewinnen
Sir Bobby räumt ein, dass die Vorbereitung auf das erste europäische Halbfinale des Vereins seit 35 Jahren nicht gerade ideal war, trotzdem erwartet er einen Heimsieg. "Der Verein arbeitet schon seit Jahren darauf hin, und jetzt stehen wir kurz vor einem europäischen Finale, doch der nächste Schritt ist der schwerste", warnte er. "Wir wissen, wie viel das für die Menschen in der Region hier bedeutet. Ich hoffe, wir können ihnen einen denkwürdigen Abend bereiten, also einen Sieg schenken."
Verlangen nach Triumphen
Sein Kapitän Alan Shearer ist mit sechs Toren bester Schütze des Wettbewerbs, und er erklärt, dass ein Erfolg im UEFA-Pokal für ihn mehr Bedeutung hätte als der lukrative vierte Platz in der Abschlusstabelle der englischen Premiership, der einen Platz in der Qualifikation zur UEFA Champions League garantiert. "Am liebsten hätte ich natürlich beides, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich den Pokal nehmen. Wir spielen um Medaillen. Wir mussten so lange Zeit ohne einen Pokal auskommen, das können wir jetzt ändern."
Entscheidende Abwehr
Shearer warnt, Newcastle dürfe nichts zulassen, wenn man es bis ins Endspiel im nächsten Monat in Göteborg schaffen wolle. "Das Wichtigste wird sein, eine weiße Weste zu behalten", sagt er. "Wir sind sowohl zu Hause als auch auswärts in der Lage zu treffen, und wenn wir das Hinspiel ohne Gegentor überstehen, haben wir eine große Chance, ins Finale zu kommen."
Warnung vor Drogba
Shearer, der einer von fünf Spielern ist, die nur eine Gelbe Karte von einer Sperre entfernt sind, ist voller Bewunderung für Marseille, das auf seinem Weg unter die letzten vier Mannschaften schon den FC Internazionale und Liverpool FC eliminierte. Er warnt vor der Bedrohung, die von Didier Drogba ausgeht, dem besten Torschützen der französischen Mannschaft. "Er ist groß, stark und gut im Kopfballspiel", lobt Shearer. "Er wird eine Bedrohung sein, und ob wir ihn unter Kontrolle bringen, wird großen Einfluss auf unser Spiel haben. Wir haben uns von Runde zu Runde verbessert, aber um ins Endspiel zu kommen, müssen wir uns erneut steigern. Marseille wird unsere bisher größte Herausforderung, aber für sie wird es ebenfalls eine Herausforderung sein."
Marlet verletzt
José Anigo, der Trainer von Olympique de Marseille, leistete sich sogar den Luxus, einige Schlüsselspieler beim 2:1-Sieg gegen Lille OSC am Sonntag zu schonen. Dafür brach sich Steve Marlet, früher Stürmer beim Fulham FC und am Wochenende erfolgreich, einen Knochen in seinem Rücken - sein Einsatz ist daher fraglich.
"Alles geben"
"Es ist zehn Jahre her, dass Marseille irgendetwas gewonnen hat, daher ist dieser Wettbewerb so wichtig für uns", erklärt Anigo. "Das Schlimmste wäre, sich so weit vorzukämpfen und es dann nicht ins Finale zu schaffen. Deshalb werden wir alles geben um sicherzugehen. Ich denke, Newcastle wird das Gleiche tun."