Die größten Comebacks in der EURO-Historie
Freitag, 20. April 2012
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Von spannenden Torfestivals über Siege in letzter Sekunde bis hin zu Dramen in der Verlängerung - UEFA.com blickt auf die unglaublichsten Comebacks der EURO-Geschichte zurück und hat einige packende Geschichten zu bieten.
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Halbfinale 1960: Frankreich - Jugoslawien 4:5
Das erste Spiel der allerersten EM-Endrunde setzte echte Maßstäbe. Schon vor der Pause zeigten sich beide Teams treffsicher und es ging mit einem 2:1 für Frankreich in die Kabinen. Doch nach dem Pausentee ging es erst so richtig los. In der Folge konnten die Franzosen ihren Vorsprung auf 4:2 ausbauen und sahen 15 Minuten vor dem Ende schon wie der sichere Sieger aus. Doch wie aus dem Nichts erzielten die Jugoslawen drei Treffer innerhalb von fünf Minuten und zogen ins Endspiel ein.
Halbfinale 1976: Jugoslawien - Bundesrepublik Deutschland 2:4 n.V.
Auf dem Weg zur Titelverteidigung geriet die Bundesrepublik Deutschland in dieser Partie schon nach einer halben Stunde mit 0:2 in Rückstand. Doch das war kein Grund für das Team von Helmut Schön, vorzeitig aufzugeben. Acht Minuten vor dem Ende hatte man dank Heinz Flohe und dem eingewechselten Dieter Müller den Ausgleich geschafft. Müller legte in der Verlängerung noch zwei Treffer nach und schoss Deutschland so ins Endspiel - kein schlechtes Nationalmannschafts-Debüt für den Angreifer.
Halbfinale 1984: Frankreich - Portugal 3:2 n.V.
Jean-François Domergue brachte Frankreich in dieser Partie in Führung und auf den besten Weg in Richtung Endspiel der Heim-EM. Doch diese Hoffnung zerstörte - zumindest kurzfristig - Rui Jordão mit seinem Ausgleich 16 Minuten vor dem Ende. In der Verlängerung gingen die Portugiesen dann sogar in Führung und standen bereits mit einem Bein im Finale - doch die Franzosen hatten einen gewissen Michel Platini in ihren Reihen. Nach einem zuvor bereits überragenden Turnier setzte er auch nun die Maßstäbe und bereitete zuerst den Ausgleich vor, um danach in der 119. Minute den Siegtreffer zu erzielen.
Gruppenphase 2000: Jugoslawien - Slowenien 3:3
Was Jugoslawien in dieser Partie gegen Slowenien leistete, kann man kaum hoch genug einschätzen. Dem Team blieben noch 30 Minuten und lediglich zehn Mann, um ein 0:3 aufzuholen. Zweimal Zlatko Zahovič und Miran Pavlin hatten die Slowenen in Führung gebracht, Siniša Mihajlović hatte durch seinen Platzverweis nach einer Stunde sein Team um einen Mann erleichtert. Doch Jugoslawien spielte unbeeindruckt weiter und kam dank dreier Treffer in der 67., 70. und 73. Minute noch zum Ausgleich. Als Ivan Dudić kurz vor Ende einen Ball von der Torlinie kratzen konnte, hatten die Jugoslawen endgültig das fast Unmögliche möglich gemacht.
Gruppenphase 2000: Portugal - England 3:2
England schien einen Traumstart in die UEFA EURO 2000 erwischt zu haben, lag man doch im ersten Spiel gegen Portugal schon nach 18 Minuten dank Paul Scholes und Steve McManaman mit 2:0 in Front. Doch schon zur Pause sah die Sache ganz anders aus, denn Luís Figo und João Pinto sorgten für einen ausgeglichenen Spielstand. Perfekt machte diesen Comeback-Sieg für die Portugiesen schließlich Nuno Gomes, nach herrlicher Vorarbeit von Rui Costa.
Gruppenphase 2000: Jugoslawien - Spanien 3:4
Eigentlich waren die Spanier in dieser Partie schon geschlagen. Das Team von José Antonio Camacho benötigte in diesem letzten Gruppenspiel unbedingt einen Sieg, um noch in das Viertelfinale einzuziehen, lag allerdings nach 90 Minuten mit 2:3 gegen dezimierte Jugoslawen zurück. Doch die Nachspielzeit hatte noch zwei Treffer zu bieten - erst setzte Gaizka Mendieta einen Freistoß in die Maschen, dann erzielte Alfonso Pérez seinen zweiten Treffer der Partie. Damit war Spanien durch und auch Jugoslawien durfte sich trotz dieser bitteren Niederlage über den Einzug in die Runde der letzten Acht freuen.
Gruppenphase 2004: Niederlande - Tschechische Republik 2:3
Das Team von Dick Advocaat startete mit einem Remis gegen Deutschland in die EM und schien im zweiten Spiel gegen die Tschechen drei Punkte anzupeilen, lag man doch durch Treffer von Wilfred Bouma und Ruud van Nistelrooy bereits nach 19 Minuten mit 2:0 in Führung. Doch wer zu diesem Zeitpunkt schon jubelte, war eindeutig zu früh dran. Durch Tore von Jan Koller und Milan Baroš schafften die Tschechen bis Mitte der zweiten Hälfte den Ausgleich. Daraufhin wurde auch noch John Heitinga vom Platz gestellt und zwei Minuten vor dem Ende bescherte Vladimír Šmicer seiner Mannschaft den zweiten Dreier der Vorrunde.
Gruppenphase 2008: Türkei - Tschechische Republik 3:2
Diese für die Türkei so erfolgreiche Europameisterschaft fand einen ihrer Höhepunkte im letzten Gruppenspiel gegen die Tschechische Republik. Das Team von Fatih Terim lag mit 1:2 zurück und brauchte noch ein Tor, um sich zumindest ein Elfmeterschießen um den Einzug in das Viertelfinale zu sichern. Und so war es Kapitän Nihat Kahveci, der in der 87. Minute den Ausgleich besorgte. Doch ein Elfmeterschießen bekamen die Zuschauer nicht zu sehen, denn Nihat legte nur zwei Minuten später noch einen Treffer obendrauf und sicherte seinem Team den Einzug in die Runde der letzten Acht. Nicht weniger spektakulär war im Übrigen der Viertelfinal-Erfolg der Türken über Kroatien, als Semih Şentürk durch seinen Treffer in der Nachspielzeit der Verlängerung seine Mannschaft ins Elfmeterschießen rettete, dass man schließlich mit 3:1 gewinnen konnte.