Vorschau: Deutschland - Frankreich
Mittwoch, 6. Juli 2016
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"Wir brauchen die Fans", hat Didier Deschamps vor dem Halbfinale gegen Deutschland gefordert. Sein Gegenüber Joachim Löw hat Schwächen im Spiel von Les Bleus ausgemacht.
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- Deutschland und Frankreich kämpfen in Marseille um den Finaleinzug
- Das Endspiel findet am Sonntag im Stade de France statt
- Die DFB-Elf setzte sich bei der FIFA-WM 2014 im Viertelfinale mit 1:0 gegen Les Bleus durch
- Außerdem behielt Deutschland in den WM-Halbfinals 1982 und 1986 die Oberhand
- Frankreich wartet seit 1958 auf einen Sieg gegen Deutschland bei einem großen Turnier
Mögliche Aufstellungen
Deutschland: Neuer - Kimmich, Boateng, Höwedes, Hector - Kroos, Schweinsteiger - Draxler, Özil, Götze - Müller
Es fehlen: Hummels (gesperrt), Gomez (Oberschenkel), Khedira (Adduktoren)
Fraglich: keiner
- Benedikt Höwedes wird für den gesperrten Hummels in die Innenverteidigung rücken. Löw wird wohl wieder auf Viererkette umstellen und Julian Draxler sowie Mario Götze in die Startelf beordern.
Frankreich: Lloris - Sagna, Umtiti, Koscielny, Evra - Pogba, Matuidi - Sissoko, Griezmann, Payet - Giroud
Es fehlen: keiner
Fraglich: keiner
- Didier Deschamps kann wieder auf die zuletzt gesperrten Adil Rami und N'Golo Kanté zurückgreifen. Als mögliche Grundformationen sind 4-2-3-1 und auch 4-3-3 denkbar.
Trainerstimmen
Joachim Löw, Deutschland
Diese Rivalität auf dem Platz wird enorm sein, noch dazu weil es ein Halbfinale ist. Diese Spiele sind auch immer eine Frage des Willens. Am Ende darf die Motivation nichts zu wünschen übrig lassen. Je nach Spielverlauf - und es ist ja auch sehr heiß - könnte das noch zu ein paar Prozentpunkten ausschlaggebend sein.
Es gibt Unterschiede im Stil beide Mannschaften. Beide sind geprägt von Spielfreude, Angriffsfreude, Technik. Wir haben schon auch Schwächen bei Frankreich ausgemacht, aber darüber werde ich jetzt nicht öffentlich reden. Wir hoffen, dass wir sie damit überraschen können.
Wir spielen nicht nur gegen Frankreich, sondern gegen ein ganzes Land. Frankreich hat viel Selbstbewusstsein getankt gegen Island. Von der Mannschaft ist Euphorie und Kraft übergesprungen ins Publikum und auf ganze Nation.
Bastian Schweinsteiger geht es gut, er hat heute trainiert und wird morgen von Anfang an spielen.
Didier Deschamps, Frankreich
Deutschland ist in der Lage, mit guten Ballbesitzphasen jeden Gegner zu dominieren. Aber wir dürfen uns nicht nur hinten reinstellen und darauf warten, dass sie einen Fehler machen. Wir müssen unsere Stärken auf den Platz bringen. Deutschland ist der Weltmeister und hat in den ersten fünf Spielen hier einen starken Eindruck hinterlassen.
Wir müssen Tore schießen. Und dabei geht es um mehr, als nur Manuel Neuer zu bezwingen, auch wenn er ein exzellenter Torwart ist. Deutschland kassiert keine Gegentore, obwohl sie eigentlich offensiv spielen. Das sagt alles über ihre Qualitäten aus. Sie haben eine exzellente Struktur in der Defensive, das haben wir im Spiel gegen Italien gesehen. Als sie den Ball verloren haben, sind sie gut ins Gegenpressing gekommen und haben den Ball zurückgeholt. So konnten sie das Spiel kontrollieren.
Niemand kann die Geschichte verändern, aber es müssen auch neue Kapitel geschrieben werden. Diese Seite ist noch leer und es liegt an den Spielern, sie zu füllen. Die Spieler müssen an sich glauben und wir benötigen unbedingt die Zuschauer. Auch sie müssen an unsere Spieler glauben. Wir werden gegen die beste Mannschaft der Welt alles rausholen, was wir haben.
Wir können mit Deutschland nicht mithalten, was Länderspiele und Trophäen angeht. Aber wir sind jetzt hier, weil wir unsere eigenen Qualitäten haben. Wir können uns Chancen herausspielen und Tore erzielen. Wir können gefährliche Situationen erzwingen und für mich macht dies die Sache sehr spannend.
Es wird schwierige Phasen während der Partie geben. Deshalb ist es so wichtig, dass die Zuschauer hinter uns stehen. Wir werden im ganzen Land unterstützt, aber hier ist es noch ein wenig ausdrucksvoller!
EURO2016.com-Teamreporter
Philip Röber, Deutschland (@UEFAcomPhilipR)
Man fühlt sich hier in Marseille irgendwie an Dortmund erinnert. Nicht, dass die Mittelmeer-Stadt in Sachen Flair mit dem Ruhrpott zu vergleichen wäre, aber wenn man an 2006 zurückdenkt, gibt es doch einige Parallelen. Marseille gilt wie Dortmund als das Fußball-Mekka der Nation, es ist Halbfinale und der Gastgeber trifft auf seinen Angstgegner...
David Crossan, Frankreich (@UEFAcomDavidC)
Frankreich hat sich seit dem Viertelfinal-Aus bei der WM vor zwei Jahren auf jeden Fall weiterentwickelt. Das Offensivspiel hat richtig an Fahrt aufgenommen und man wird sich gute Chancen ausrechnen, Manuel Neuer überwinden zu können. Wenn Les Bleus beim 4-2-3-1 bleibt, hat dies eine positive und eine negative Konsequenz: Antoine Griezmann kann in seiner besten Position spielen (zentral hinter der Sturmspitze), aber man hätte keinen Spieler fürs Grobe im defensiven Mittelfeld.
Formkurve (wettbewerbsübergreifend, aktuelle Spiele zuerst)
Deutschland: USSUSSNSNN
Frankreich: SSUSSSSSSN
Hätten Sie es gewusst?
Zwischen beiden Ländern gab es bisher 27 Duelle, davon konnte Deutschland neun gewinnen, während Frankreich auf zwölf Siege kommt. Mehr in unserem umfangreichen Hintergrund zum Spiel.
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