Fünf Gründe für den Triumph der Azzurri
Dienstag, 28. Juni 2016
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Nach 2 920 Tagen ist Spanien von seinem Europameister-Thron gestoßen worden, aber wie hat Italien das geschafft? Tolle Bewegungsabläufe, Einsatz, Zusammenhalt, Überraschungselemente und der süße Geschmack von Rache.
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Italiens 2:0-Sieg im Achtelfinale gegen Spanien mag für viele eine Überraschung gewesen sein, aber da ich Italien Tag für Tag hier in Frankreich verfolge, kann ich jetzt nicht behaupten, dass ich dies nicht erwartet hätte.
Aber dass sie in so überlegener Manier gewinnen würden, das habe ich auch nicht vorhergesehen. Hier sind fünf Gründe, warum Italien in Saint-Denis die spanische Regentschaft nach 2 920 Tagen beenden konnte.
Überraschende Taktik
Das Überraschungsmoment kann viele Unzulänglichkeiten verbergen, und während Italiens Trainer Antonio Conte am Tag vor dem Spiel erklärte, kein Risiko eingehen zu wollen, ist am Montag genau dies passiert, als Italien ungewohnt offensiv zu Werke ging und die Spanier damit überhaupt nicht klarkamen.
"Heute haben wir allen gezeigt, dass Italien nicht nur 'Catenaccio' ist", sagte Conte. "Lassen Sie mich es wiederholen, denn dieses Team spielt Fußball. Wir sind gut organisiert, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Oft denken die Leute, Italien ist nur Defensive, aber das ist nicht wahr. Ich bin kein Trainer, der nur auf Konter setzt."
Alle für einen und einer für alle
Viel wurde bereits über Italiens Teamspirit bei der UEFA EURO 2016 gesagt und geschrieben, was sie gegen Spanien erneut demonstriert haben. Von den älteren Spielern in Italiens Kader wurden bereits Vergleiche mit dem Triumph bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 gezogen. Als Graziano Pellè in der Nachspielzeit das 2:0 gegen Spanien erzielte und alle wie wild losjubelten, konnte man bestens erkennen, dass dieser Kader an einem Strang zieht.
Italienische Laufwunder
Italien spulte im ersten Spiel gegen Belgien im Kollektiv 119,7 Kilometer ab, der bisherige Bestwert bei der EURO. Gegen Spanien waren es 117,8 Kilometer, satte 7,8 Kilometer mehr als Spanien.
Starke Bewegungsabläufe
Nicht nur im Mittelfeld rannte Italien seinen Gegner in Grund und Boden, auch die Laufarbeit der beiden Stürmer Graziano Pellè und Éder war bemerkenswert. Dazu überzeugten sie auch spielerisch, gut zu sehen bei Pellès Pass mit der Hacke zu Éder, der dann frei durch war.
Zusätzliche Motivation
Die Squadra Azzurra hatte nach der 0:4-Finalpleite gegen Spanien vor vier Jahren noch etwas gutzumachen, was ihnen zusätzliche Motivation verschaffte.
So meinte Torschütze Giorgio Chiellini gegenüber EURO2016.com: "Ich habe, ehrlich gesagt, immer daran gedacht, dass ich es verdient hätte, eine Revanche gegen Spanien zu bekommen, bevor meine Länderspielkarriere endet. Dieses Team hat mich wirklich leiden lassen und heute wurde mir Genugtuung zuteil. Wir mussten diesen Kreislauf, der in Wien begann, dann Kyiw und zuletzt Fortaleza, unterbrechen. Das Schicksal hat mir ein Tor geschenkt."