Renato Sanches, Portugals 18-jähriger Wunderknabe
Freitag, 1. Juli 2016
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Die Portugiesen mögen zwar erst im Elfmeterschießen ins Halbfinale eingezogen sein, haben aber einen Spieler in ihren Reihen, der ihnen in Zukunft noch viel Freude bereiten dürfte: Torschütze Renato Sanches.
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Renato Sanches jeden Tag beobachten zu dürfen, ist nicht nur ein Privileg in fußballerischer Hinsicht, sondern auch eine Lektion, wenn es um die Bewältigung von Druck geht. Der 18-Jährige ist abseits des Platzes die personifizierte Coolness und Gelassenheit, bei allem was er tut, aber auf dem Platz – sogar in den Trainingseinheiten – ist er ein Monster.
Er drückt sich vor keinem Tackling und gönnt seinen noch so erfahrenen Teamkollegen keinen Millimeter Raum. Zu Beginn des Turniers stand er noch nicht in der Startelf. Jetzt scheint er genauso unverzichtbar wie Cristiano Ronaldo zu sein. Der furchtlose junge Mann startet so richtig durch.
Für manch einen könnte es erschreckend sein, ins kalte Wasser geworfen zu werden und im Viertelfinale einer UEFA EURO 2016 erstmals überhaupt in der Startelf seines Heimatlandes zu stehen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass dieser Spieler gerade erst für 35 Millionen Euro zu Bayern München gewechselt ist und die Augen der Welt auf ihn gerichtet sind, dann könnte der Druck definitiv zu groß sein. Nicht jedoch für Sanches.
Während der Gruppenphase erklärte uns der dynamische und technisch starke Mittelfeldspieler, dass er geduldig auf seine Chance warten will, und als sie kam, griff er mit beiden Händen zu. Nach seiner Einwechslung im Achtelfinale gegen Kroatien initiierte er den Konter, der zu Ricardo Quaresmas Siegtreffer in der Verlängerung führte. Gegen Polen war es Sanches selbst, der den Ausgleich erzielte.
Und auch im Elfmeterschießen war Sanches eiskalt und verwandelte sicher den zweiten portugiesischen Elfmeter. "Der Trainer hat gefragt, wer schießen will. Cristiano war der Erste, und ich habe gesagt, ich trete als Zweiter an", sagte Sanches. "Der Trainer hatte Vertrauen in mich, und ich war selbstbewusst genug, um darum zu bitten."
Portugal hat ein richtiges Juwel in seinen Reihen, Wales oder Belgien müssen auf der Hut sein, und die Bayern dürfen sich auf einen fantastischen Spieler freuen.