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BVB entscheidet Nervenkrimi für sich

Olympique de Marseille - Borussia Dortmund 1:2
Vier Minuten vor Schluss war der BVB ausgeschieden, doch Kevin Großkreutz schoss sein Team verdient zum Gruppensieg.

Borussia Dortmund hat einen hoch verdienten 2:1-Auswärtssieg gegen Olympique de Marseille eingefahren, musste jedoch bis zur 87. Minute um das Weiterkommen in der UEFA Champions League zittern. 

Nach der frühen Führung von Robert Lewandowski glich Souleymane Diawara für OM aus und weil der SSC Napoli im Parallelspiel gegen Arsenal FC gewann, wäre Dortmund, das über eine Halbzeit lang in Überzahl agierte, mit einem Remis ausgeschieden. Doch kurz vor Schluss brachte Kevin Großkreutz einen Schuss von der Strafraumgrenze durch die Abwehrmassen von OM ins Tor und so zieht die von Verletzungen geplagte Mannschaft von Jürgen Klopp als Gruppensieger ins Achtelfinale ein.

Sucht man nach der Definition von "Traumstart" - der BVB hat sie im Stade Vélodrome wohl gefunden. Nach etwa 200 Sekunden setzte sich Lewandowski nach einem langen Pass von Eric Durm stark gegen Lucas Mendes durch und lupfte den Ball über Steve Mandanda hinweg in die Maschen.

In der 13. Minute war die Freude bei den zahlreich mitgereisten BVB-Fans jedoch wieder dahin. Ein langer Freistoß wurde von Saber Khalifa, der vor Torwart Roman Weidenfeller an den Ball kam, zunächst an die Latte geköpft, doch dann hatte Diawara leichtes Spiel und nickte aus einem Meter ins leere Tor ein.

Wirklich geschockt schienen die Gäste davon nicht und starteten weiterhin viel versprechende Angriffe, nur um im letzten Drittel den Pass nicht an den Mann zu bekommen. Weil die Partie relativ offen geführt wurde, bot sich dem BVB immer wieder viel Platz, um mit Tempo in die gegnerische Hälfte zu marschieren. Lediglich Abschlüsse ließ die Klopp-Elf vermissen und kam erst nach einer halben Stunde zu einer Chance von Marco Reus, der aus zehn Metern verzog.

Drei Minuten später war Dortmund in Überzahl. Nach einem Zweikampf zwischen Nuri Şahin und Dimitri Payet, der erst zwei Minuten zuvor Gelb bekommen hatte, entschied der Schiedsrichter auf Schwalbe und zeigte dem Franzosen die Ampelkarte.

Um ein Haar hätte Lewandowski auch im zweiten Durchgang einen Traumstart erwischt. Dieses Mal waren sogar nur zwei Minuten gespielt, als Henrikh Mkhitaryan für den polnischen Torjäger querlegte, doch Lewandowski bekam die Kugel nicht unter Kontrolle. Kurze Zeit später gab es fast die identische Szene - nur mit verteilten Rollen: Dieses Mal verpasste der Armenier aus fünf Metern das 2:1.

In den ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff wurde OM von Dortmund an die Wand gespielt, schaffte es jedoch irgendwie immer, den BVB beim Abschluss entscheidend zu stören oder den Ball noch von der Linie zu kratzen, so wie Mandanda gegen Jakub Błaszczykowski (57.). Beim nächsten sehenswerten Spielzug kam Reus aus zehn Metern frei zum Schuss, scheiterte aber am Pfosten.

Es war eine einseitige Angelegenheit, Dortmund konnte die Überzahl und vielen guten Ansätze aber nicht in Tore ummünzen und wurde zudem fahrlässig. Lewandowski antizipierte bei einem leichtsinnigen Rückpass von Benjamin Mendy richtig und ging an Mandada vorbei, nur um das Leder ans Außennetz zu schießen (67.). Zwei Minuten später tauchte Reus frei vor dem OM-Gehäuse auf, schoss aber über das Tor.

Es war wie verhext für den BVB, zumal OM auch keineswegs nur verteidigte, sondern ab und zu auch zu Kontern kam und der BVB weite Wege gehen musste, um sich den Ball zurückzuerobern. Erst in den letzten zehn Minuten beschränkten sich die Franzosen darauf, sich mit Mann und Maus den ersten Punkt der Gruppenphase zu ermauern und brachten die Dortmunder zur Verzweiflung.

Doch drei Minuten vor Schluss sorgte Großkreutz für die Erlösung und schoss den BVB ins Achtelfinale. Als Gruppensieger darf man somit am Montag bei der Auslosung in Nyon sogar auf einen vermeintlich leichteres Los für die Mitte Februar beginnende K.-o.-Runde hoffen.

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