Inter gegen Barcelona: Die Inter-Helden von 2010 und 2025
Mittwoch, 7. Mai 2025
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UEFA.com-Reporter Paolo Menicucci reflektiert über Inters unglaubliches Halbfinale und zieht Parallelen zu einem ähnlich erstaunlichen Duell mit Barcelona aus dem Jahr 2010.
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Viele Vergleiche wurden zwischen Inters aktueller UEFA-Champions-League-Saison und jener gezogen, die 2010 mit dem Triumph unter Josè Mourinho endete – besonders jetzt, da die Nerazzurri das Finale erreicht haben, nachdem sie denselben Gegner – Barcelona – in epischer Manier besiegt haben.
Da ich das Privileg hatte, beide Halbfinals als Inter-Reporter für UEFA.com miterleben zu dürfen, fielen mir drei Gemeinsamkeiten auf, während ich noch damit rang, das Geschehene zu begreifen. Vor allem der Ausgleichstreffer blieb mir im Gedächtnis: Als der 37-jährige, linksfüßige Innenverteidiger Francesco Acerbi sich im Strafraum von Barcelona wie ein Stürmer bewegte und mit einem perfekten Abschluss mit dem rechten Fuß die Partie in die Verlängerung schickte – und damit Inters 4:3 Sieg im San Siro einleitete.
Unglaubliche Paraden
Im Jahr 2010 besiegte Mourinhos Inter Barcelona im Hinspiel mit 3:1 und löste das Ticket für das Finale dank eines Meisterwerks der Defensivkunst im Camp Nou. Die Nerazzurri verloren zwar mit 0:1, spielten jedoch über eine Stunde in Unterzahl. Júlio César, der mit einer epischen Parade einen sicheren Treffer von Lionel Messi verhinderte, rettete die Nerazzurri ins Finale.
Yann Sommer zeigte im San Siro eine Reihe großartiger Paraden, doch die sensationelle Rettungstat gegen Lamine Yamal in der Verlängerung steht auf einer Stufe mit Júlio Césars Parade von 2010. "Die letzte war etwas Besonderes", gab Sommer zu. "Yamal ist ein sehr starker Spieler; er zieht immer nach innen und schießt. Ich bin froh, dass der Ball nicht reinging. Heute wären viele Teams bei dem Zwischenstand von 2:3 gestorben. Wir haben nicht aufgegeben."
Argentinische Seele und Tore
Mourinhos Inter verfügte über einen starken argentinischen Kern mit Kapitän Javier Zanetti, Walter Samuel, Esteban Cambiasso und Diego Milito. In der aktuellen Mannschaft vereint Lautaro Martínez Zanettis Führungsqualitäten mit Militos Torgefahr. Der 27-jährige Martínez wurde gestern Abend Inters bester Torschütze aller Zeiten in der Champions League bzw. im Europapokal und überholte damit die Nerazzurri-Legende Sandro Mazzola, als er mit seinem 18. Treffer in diesem Wettbewerb die Führung erzielte – nur sechs Tage, nachdem eine Oberschenkelverletzung ihn eigentlich für das Rückspiel außer Gefecht gesetzt zu haben schien.
"Ich habe viel mit meiner Frau und meinen Kindern geweint [nach der Verletzung], aber ich habe versprochen, dass ich heute spielen würde", sagte er. "Sogar meine Mutter war besorgt, sie hat mich heute Morgen angerufen, aber ich bin nicht rangegangen. Jetzt wird sie mir tausend Nachrichten schicken. Barcelona ist stark, aber wir haben uns in den letzten fünf Jahren deutlich gesteigert. Heute waren wir für einen Moment fast raus, aber dieses Team stirbt nicht." Milito erzielte im Finale 2010 zwei Tore gegen Bayern – und 'El Toro' wird in München sicherlich versuchen, ihm nachzueifern.
Ein Pfeil auf der rechten Außenbahn
Maicon erzielte Inters dritten Treffer im Halbfinal-Hinspiel 2009/10 und setzte die Abwehr Barcelonas mit seinen unermüdlichen Vorstößen über die rechte Seite massiv unter Druck. Was Denzel Dumfries in beiden Partien des diesjährigen Halbfinales leistete, war noch einmal etwas ganz anderes.
Der Niederländer erzielte zwei Tore und bereitete drei weitere vor beim 7:6-Gesamtsieg von Inter. "Ein unglaubliches Spiel; 13 Tore in zwei Partien – das ist einfach Wahnsinn", sagte er. "Ich bin stolz auf das Team. Für mich waren es zwei gute Spiele. Ich habe alles für die Mannschaft gegeben, gelitten, alles getan, um zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich."
Ob "sehr glücklich" ausreicht, um zu beschreiben, wie sich die Inter-Fans nach diesem epischen Duell fühlen, darf allerdings bezweifelt werden.