Inter - Barcelona 4:3 n.V. (Gesamt: 7:6): Inter nach epischem Drama im Finale

Inter Mailand steht im Finale von München am 31. Mai. Das Team von Simone Inzaghi setzte sich in einem jetzt schon historischen Duell nach Hin- und Rückspiel mit 7:6 durch.

Im Giuseppe-Meazza-Stadion fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung.

Spiel in Kürze

Die Hausherren waren in der ersten Halbzeit das engagiertere und gefährlichere Team. Schon nach einer knappen Viertelstunde hatte Marcus Thuram die Führung auf dem Fuß, stand aber zuvor klar im Abseits und scheiterte auch an Wojciech Szczęsny.

Doch die Führung ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte schaltete Federico Dimarco am schnellsten und spielte die Kugel mustergültig in den Lauf von Denzel Dumfries. Dessen Querpass verwandelte Lautaro Martínez eiskalt.

Für Barcelona, das in der ersten Halbzeit nur durch Lamine Yamal ab und an Gefahr ausstrahlte, kam es noch schlimmer. Kurz vor der Pause foulte Cubarsi Inter-Stürmer Martínez im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Hakan Çalhanoğlu trocken ins linke untere Eck. Damit ging es mit einer 2:0-Führung für die Nerazzurri in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit bot sich ein ganz anderes Bild. Barcelona übernahm von Wiederbeginn an das Kommando und belohnte sich schnell. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da flankte Gerard Martín im zweiten Versuch auf Eric García, der den Ball per Volleyschuss ins linke Kreuzeck schoss. Wenig später gelang den Gästen durch einen sehenswerten Kopfball von Dani Olmo der Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit bot sich ein ganz anderes Bild. Barcelona übernahm von Wiederbeginn an das Kommando und belohnte sich schnell. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da flankte Gerard Martín im zweiten Versuch auf Eric García, der den Ball per Volleyschuss ins linke Kreuzeck schoss. Wenig später gelang den Gästen durch einen sehenswerten Kopfball von Dani Olmo der Ausgleich.

Raphinha erzielte das zwischenzeitliche 3:2 für die Gäste UEFA via Getty Images

Anschließend beruhigte sich das Spiel ein wenig, ehe es in der Schlussphase wieder an Fahrt aufnahm – und Barcelona die Partie endgültig drehte. Pedri spielte Raphinha auf der linken Seite frei. Der scheiterte zunächst an Yann Sommer, ehe er im Nachsetzen erfolgreich war.

Doch noch war das Spiel nicht zu Ende. Nachdem Yamal in der Nachspielzeit am Pfosten scheiterte, hatte Inter noch eine letzte Chance und nutzte sie zum Ausgleich. Auf Vorlage von Dumfries erzielte Francesco Acerbi am kurzen Pfosten den Ausgleich in der 3. Minute der Nachspielzeit und schickte das Spiel damit in die Verlängerung.

Dort hatte Inter den besseren Beginn, als Davide Frattesi nach starker Vorarbeit von Thuram überlegt zum 4:3 einschob. Nachdem Sommer kurze Zeit später noch einen Schuss von Yamal spektakulär parierte, stand der Sieg für Inter perfekt.

PlayStation® Spieler des Spiels: Yann Sommer (Inter)

Inters Torwart Yann Sommer zeigte einige grandiose ParadenAFP via Getty Images

"Er hielt Inter mit magischen Paraden im Spiel und verhinderte in der Verlängerung auch noch Yamals Ausgleich. Es waren Schlüsselmomente zu Schlüsselzeiten des Schweizer Keepers."
Technische Beobachter der UEFA

Wissenswertes

• Dies war das torreichste Champions-League-Halbfinale aller Zeiten, zusammen mit Liverpools 7:6-Gesamtsieg gegen Roma in der Saison 2017/18.
• Inter steht zum siebten Mal im Finale des Pokals der europäischen Meistervereine/Champions League und zum zweiten Mal in drei Jahren.
• Die Nerazzurri sind seit 16 Heimsielen in der Champions League ungeschlagen (13S , 3U). Die letzte Niederlage zu Hause kassierten sie beim 0:2 gegen die Bayern in der Gruppenphase im September 2022.
• Simone Inzaghis Mannschaft hat von den letzten sieben K.-o.-Duellen in der Champions League, die in Hin- und Rückspiel entschieden wurden, sechs gewonnen.
• In den 14 Spielen mit Beteiligung von Barcelona in dieser Champions-League-Saison fielen 67 Tore.

Stimmen 

Yann Sommer, Torwart von Inter: "Ich bin sehr glücklich, wir haben ein unglaubliches Spiel gespielt. An welche Parade werde ich mich erinnern? Die letzte Rettungstat gegen Lamine Yamal. Er ist ein großartiger Spieler, und zum Glück ist der Ball nicht reingegangen. Viele Mannschaften hätten nach einem 2:3-Rückstand aufgegeben, aber wir haben es nicht getan und sind zurückgekommen."

Davide Frattesi, Torschütze von Inter: "Was ist passiert? Ich weiß es nicht! Ich habe so wild gefeiert, dass mir der Kopf schwirrte. Ich dachte, so etwas würde ich nie wieder erleben, solche Emotionen. Aber das ist ja das Schöne am Fußball. Das gehört zu meiner Karriere - ich war immer der Erste, der an etwas geglaubt hat, und der Letzte, der aufgegeben hat."

Federico Dimarco, Außenverteidiger von Inter: "Wir haben eine Berg- und Talfahrt hinter uns, und wir haben ein unglaubliches Spiel abgeliefert. Es war ein toller Abend. Wir waren das ganze Spiel über ein Team, das in den vielen Momenten des Spiels - auch in den schwierigsten - immer den Überblick behalten hat. Es gibt nichts Vergleichbares zum San Siro. Inzaghi ist unser Anführer, er zeigt uns den Weg."

Simone Inzaghi, Trainer von Inter: "Es brauchte ein super Inter: Applaus für diese Jungs, die zwei monströse Leistungen gezeigt haben. Ich bin glücklich, ihr Trainer zu sein. Sie haben mir alles gegeben, was sie hatten. Es ist richtig, dass sie ihren Erfolg in diesem Stadion genießen. Wir hatten einige Probleme, aber wir haben mit Herz jedes Hindernis überwunden. Nach dem Hinspiel hatten wir den Matchplan im Kopf, aber ohne die Aufopferung und die Hilfe von uns allen zusammen kann man es nicht schaffen."

Hansi Flick, Trainer von Barcelona: "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind - aber ich bin nicht enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft. Sie haben alles versucht. Wir sind raus, aber nächstes Jahr fangen wir wieder an, und wir werden unsere Fans, den Verein und alle um uns herum glücklich machen."

Aufstellungen

Inter: Sommer - Bisseck (71. Darmian), Acerbi, Bastoni - Dumfries, Barella, Çalhanoğlu (79. Zieliński), Mkhitaryan (79. Frattesi), Dimarco (55. Augusto) - Martínez (71. Taremi), Thuram

Barcelona: Szczęsny - Eric García, Cubarsí (106. Gavi), Iñigo Martínez (76. Ronald Araújo), Gerard Martín - De Jong, Pedri (106. Pau Victor) - Yamal, Olmo (83. Fermín López), Raphinha - Ferran Torres (90.+1 Lewandowski)