Real Madrids Jude Bellingham über Zinédine Zidane, seine Eingewöhnungszeit in Spanien und die UEFA Champions League
Dienstag, 7. Mai 2024
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"Mein Vater trug zu Hause immer ein Madrid-Trikot mit der Nummer 5 und dem Namen Zidane auf dem Rücken", erzählt der Mittelfeldspieler, der seit seinem Wechsel im Sommer die berühmte Rückennummer voller Stolz bei den Königlichen trägt.
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Jude Bellingham, der im Sommer den Sprung von Dortmund zu Real Madrid wagte, erlebt eine sensationelle Debütsaison bei den Königlichen. Der 20-Jährige hat sich nicht nur direkt als Fixpunkt im Mittelfeld des frisch gebackenen spanischen Meisters etabliert, sondern ist gleichzeitig auch der Top-Torjäger der Elf von Carlo Ancelotti.
Bellingham, der in den West Midlands in England aufwuchs, begeisterte in der Bundesliga und tut dies nun auch in der spanischen Hauptstadt. Seine beeindruckenden Leistungen haben sogar die Aufmerksamkeit der brasilianischen Fußballlegende Ronaldo auf sich gezogen, der im Bernabéu einst selbst für Furore sorgte. Ronaldo, der weiß, was es bedeutet, auf höchstem Niveau zu glänzen, sieht in Bellingham Qualitäten, die ihn an einen seiner berühmtesten Teamkollegen erinnern. "Man sieht, dass er die ganze Zeit Tore schießen will", sagte der ehemalige Stürmer. "Er erinnert mich ein wenig an Zinédine Zidane."
Über seine Kindheitserinnerungen an Real Madrid
Real Madrid war schon immer der Maßstab im Fußball. Es ist ein Verein, der dem Niveau entspricht, das ich immer erreichen wollte und auch für möglich hielt. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es so schnell passieren würde. Seit ich hier bin, bin ich jeden Tag dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, für diesen Verein zu spielen. Mittlerweile ist er zu einem bedeutenden Teil meines Lebens geworden.
Mein Vater trug zu Hause stets ein Madrid-Trikot mit der Nummer 5 und dem Namen Zidane auf dem Rücken. Es ist eine amüsante Fügung, dass sich der Kreis nun geschlossen hat: Im Sommer, als ich hier unterschrieb, schenkte er mir dieses Trikot. Ich fragte ihn früher: "Wer ist dieser Spieler, den du immer auf deinem Trikot trägst?" Er antwortete: "Wenn du alt genug bist, werde ich es dir auf YouTube zeigen." Da ich nun selbst die Nummer 5 trage, hat diese Geschichte eine besondere Bedeutung für mich.
Über seine Eingewöhnungszeit in Spanien
Es gibt immer Dinge, an die man sich anpassen muss, besonders wenn man in einem fremden Land lebt. Da ich bereits zuvor Auslandserfahrungen sammeln konnte, fiel mir die Umstellung nicht schwer. Ich war auf den Kulturschock und die anfänglichen Sprachschwierigkeiten vorbereitet.
Die Art und Weise, wie die Menschen hier miteinander umgehen, gefällt mir sehr. Sie sind offen, herzlich und suchen die Nähe zu anderen. In der Öffentlichkeit wird man oft umarmt und auf die Wange geküsst, sei es in Cafés oder anderswo. Die Leute kommen auf einen zu, nicht unbedingt für ein Foto, sondern manchmal einfach nur, um über Spiele und bestimmte Tore zu plaudern. Dieses familiäre Gefühl ist wirklich schön. In England ist es ein bisschen anders, aber hier wird einem definitiv das Gefühl gegeben, geliebt zu werden.
Über den Umgang mit den Größen des Vereins
Ich finde es immer faszinierend, wenn wir zusammensitzen und zu Abend essen oder vor dem Training einen Kaffee trinken und sie über bestimmte Champions-League-Endspiele sprechen. Dann denke ich: "Ich erinnere mich daran, dass ich dieses Spiel mit meinem Vater und meinem Bruder gesehen habe." Es ist, als würde sich der Kreis schließen.
Wenn man ihre Erzählungen hört und sich daran erinnert, wo man selbst zu jener Zeit war, plant man hoffnungsvoll, es irgendwann in der Zukunft selbst zu erleben. Die Erfahrung und Weisheit, die sie teilen, sind wirklich unschätzbar. Diese Einsichten kann man nur gewinnen, indem man hier spielt und diesen Jungs nahekommt. Daher bin ich zutiefst dankbar für die Möglichkeit, die mir gegeben wurde.
Über seine Ambitionen in der Champions League
Nach einer Saison voller Druck und hoher Erwartungen wäre es eine große Freude, am Ende mit der Trophäe in den Urlaub zu fahren. Eine so unglaubliche Spielzeit würde mir die Welt bedeuten. Aktuell konzentriere ich mich jedoch mehr auf die bevorstehenden Spiele und denke nicht zu weit voraus.
Dennoch schwebt mir immer der Gedanke im Hinterkopf, wie schön es wäre, den Titel zu gewinnen und damit die harte Arbeit aller Beteiligten über die gesamte Saison hinweg zu belohnen. Dies ist für mich das ultimative Ziel im Fußball, auf das wir alle hinarbeiten. In einem Jahr wäre es großartig, einen Champions-League-Titel in der Vita stehen zu haben und zu diesem Zeitpunkt erneut im Halbfinale dabei zu sein.