Enzo Fernández über den Gewinn der WM, sein Abgang bei Benfica und den Neuanfang bei Chelsea
Montag, 10. April 2023
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Im Interview mit UEFA.com lobt der Argentinier seinen früheren Trainer Roger Schmidt und verrät, dass er sich bei Chelsea besonders mit Kai Havertz und João Félix gut versteht.
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In den letzten Monaten ist in seinem Leben so viel passiert, dass man sich durchaus fragen muss, ob Enzo Fernández dies alles ohne Schwindelgefühle überstanden hat. Der 21-jährige Argentinier wechselte letzten Sommer von River Plate zu Benfica und spielte unter Roger Schmidt eine herausragende Hinrunde. Anschließend erfüllte er sich (und allen Argentiniern) mit dem Finalsieg über Frankreich bei der FIFA-WM einen Lebenstraum.
Fernández spielte danach noch fünf Partien für Benfica, ehe er in einem der kostspieligsten und spektakulärsten Januar-Transfers zu Chelsea wechselte. Vor dem Viertelfinale gegen Real Madrid in der UEFA Champions League haben wir mit Enzo Fernández gesprochen.
Enzo Fernández über...
... den WM-Sieg mit Argentinien
Nach so vielen Jahren war es natürlich ein außergewöhnliches Gefühl, mal wieder die WM zu gewinnen. Es war sehr wichtig für die Menschen in unserem Land, denn sie haben sehnsüchtig darauf gewartet. Es war eine tolle WM, denn wir sind mit einer Niederlage gestartet und haben dann Charakter bewiesen. Es waren wunderschöne Wochen, die ich immer im Herzen tragen werde.
Meine Familie und Freunde waren auf der Tribüne und ich habe gesehen, wie sie geweint haben. Das hat mir viel bedeutet. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass es sich gelohnt hat, so viele Opfer zu bringen. Wir waren fast einen Monat lang eingesperrt und haben die Zeit ohne Familie verbracht. Es ist eine WM, man genießt es auf eine andere Art und Weise, aber der Triumph war unglaublich.
... über seine Zeit bei Benfica
Es war wirklich toll. Als ich noch bei River Plate war, hatte ich auch zwei andere Optionen außer Benfica, aber ich habe nie an meiner Entscheidung gezweifelt. Es ist ein wirklich großer Klub, der dir dabei helfen will, dich zu entwickeln und besser zu werden. Ich hatte das Glück, mit Roger [Schmidt] einen großartigen Trainer zu bekommen. Sein Trainerstab geht sehr gut auf den Menschen im Spieler ein.
Dort gibt es wirklich tolle Leute, das gilt auch für die Mannschaft. Ich kann mich wirklich nicht beschweren, mit so großartigen Menschen gearbeitet zu haben. Meine Zeit bei Benfica war extrem wichtig für meine Entwicklung. Benfica hat mir die Tür nach Europa geöffnet und ich werde dafür immer dankbar sein.
... seine Entscheidung für Chelsea
Einer der Faktoren für meine Entscheidung war die Tatsache, dass hier ein langfristiges Projekt entsteht. Ich habe immer davon geträumt, in der Premier League zu spielen. Chelsea hat schon vor der WM Interesse an mir bekundet.
Ich bin jetzt bei einem großen Verein, der schon immer um Titel spielt und innerhalb einer kurzen Zeit zwei Mal die Champions League gewonnen hat. Mir ist aber erst nach meiner Ankunft hier klar geworden, wie groß der Verein wirklich ist. Darum ging es mir eigentlich auch, ich wollte einen Verein mit hohen Ambitionen.
... seine Eingewöhnungszeit in London
Man braucht immer eine Anpassungszeit und muss sich an neue Spiele gewöhnen. Ich war einer von zehn neuen Spielern, die im Januar gekommen sind. Es ist schwer mit den unterschiedlichen Sprachen und das macht es nicht einfach, die Mitspieler kennenzulernen. Mit Kai Havertz und João Félix habe ich auch abseits des Platzes ein gutes Verhältnis.
Ich habe mich ganz gut eingelebt. London ist ganz anders als Lissabon und Buenos Aires, das weiß jeder. Es ist sehr kalt. Ich bin dabei, mich so gut es geht mit meiner Familie anzupassen, aber das wird schon. London ist wunderschön und ich freue mich sehr, hier zu sein.