Deschamps will sich gegen Dortmund erfolgreich ablenken
Dienstag, 27. September 2011
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Didier Deschamps zeigte sich für die Unterbrechung des trüben Ligaalltags durch die UEFA Champions League äußerst dankbar und blickt dem Duell gegen Borussia Dortmund freudig entgegen.
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Olympique de Marseilles Trainer Didier Deschamps zeigte sich vor dem Duell gegen Borussia Dortmund bestens gelaunt. Die Partie in der Gruppe F soll nach Möglichkeit den schlechten Start in der Ligue 1 vergessen machen, denn in acht Partien gelang OM lediglich ein magerer Sieg. Bei Dortmund läuft die Mission Titelverteidigung ähnlich bescheiden, aber immerhin wird bereits abseits des Platzes ordentlich Gas gegeben. Auf dem Weg zum Flughafen geriet der Bus des deutschen Meisters in eine Geschwindigkeitskontrolle, wurde geblitzt, und die Weiterfahrt verzögerte sich um einige Minuten.
Marseille
Trainer Didier Deschamps
Wir treten ja gegen eine Mannschaft aus dem vierten Lostopf an, was eigentlich bedeuten würde, dass es ein etwas schwächeres Team ist. Bei Dortmund ist das definitiv nicht der Fall. Die Champions League ist eine nette Abwechslung für uns, aber wir müssen auf eine Mannschaft gefasst sein, die auch weiter kommen will. Sie sind sehr ballsicher. Die Erinnerung an das verlorene Finale 1997 mit Juventus gegen Dortmund ist immer noch sehr bitter für mich, aber damals waren sie einfach das bessere Team. Letztlich ist das alles jetzt lange her, und ich habe keine Rachegelüste.
Heute Abend müssen wir die Ligue 1 vergessen. Die UEFA Champions League ist der prestigeträchtigste Wettbewerb, den es gibt. Hier gibt es die besten Teams, die besten Spieler und in diesem Umfeld spielen wir meistens besser. In der Königsklasse braucht man keine Extramotivation. Jeder Verein strebt danach in diesem Wettbewerb zu spielen, und momentan sind wir in unserer Gruppe Spitzenreiter. Ich hoffe, das wird auch nach dem Spiel gegen Dortmund der Fall sein. Ich habe größten Respekt vor dem BVB, aber sechs Punkte nach dem Spiel müssen unser Ziel sein.
Letztes Pflichtspiel
Samstag: Valenciennes FC - Marseille 1:1 (90. +2 Saez; 16. Diawara)
Mandanda; N'Koulou, Diawara, Fanni, Morel; Lucho, Diarra (66. Kaboré); Valbuena (46. Azpilicueta), Amalfitano, A Ayew; Rémy (81. J Ayew)
• Souleymane Diawaras erstes Tor seit dem 11. April 2010 schien den zweiten Sieg in drei Tagen für OM perfekt zu machen, doch José Saez' Treffer in der Nachspielzeit sorgte für den Ausgleich. Rod Fanni, der bereits am ersten Spieltag vom Platz gestellt wurde, wurde am Samstag erneut des Platzes verwiesen.
Rund um die Teams
Fanni ist noch gesperrt, André-Pierre Gignac (Leistenprobleme), Benoît Cheyrou (Adduktoren) und Stéphane Mbia (Mittelfußbruch) fallen verletzt aus. Djimi Traoré (Fußprobleme) gehörte gegen Valenciennes nicht zum Aufgebot; Loïc Rémy lief trotz Leistenprobleme auf.
Dortmund
Trainer Jürgen Klopp
Marseille ist eine erfahrene Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer. Ihre Saison in Frankreich verläuft sicherlich nicht nach Plan, aber sie werden diese Europapokalnacht dazu nutzen wollen, das Dilemma in der heimischen Liga vergessen zu machen. Sowohl Dortmund als auch Marseille spielen immer vor einem großartigen Publikum und wir freuen uns sehr, die tolle Atmosphäre in Marseille zu erleben. Der Fokus vor der Partie lag eher auf unserem Spiel als Mannschaft, als das wir uns auf einen speziellen Spieler vorbereitet haben.
Der französische Fußball hat eine große Tradition und diente schon oft als Vorbild in Europa. Wir haben drei Spiele, um auswärts für Punkte zu sorgen. Natürlich wollen wir damit so früh wie möglich beginnen. Warum also nicht morgen? Nach dem Sieg der UEFA Champions League 1997 hat sich in Dortmund vieles verändert. Der Titel bedeutete natürlich extrem viel für den Verein, aber jetzt sind wir eine junge Mannschaft, die sich entwickelt. Um diesen Prozess voranzutreiben, benötigen wir genau solche Spiele, wie die in der Königsklasse.
Letztes Pflichtspiel
Samstag: 1. FSV Mainz 05 - Dortmund 1:2 (33. N Müller; 64. Perišić, 90. Piszczek)
Weidenfeller; Piszczek, Subotić, Hummels, Löwe; Gündoğan (86. Błaszczykowski), Kehl; Götze, Kagawa (70. Leitner), Perišić; Lewandowski (75. Barrios)
• Ivan Perišić und Łukasz Piszczek erzielten jeweils ihre Premierentore in der Bundesliga für Dortmund, wobei Piszczek dafür 40 Pflichtspiele in der Liga benötigte. Durch den späten Siegtreffer gelang dem Team von Jürgen Klopp der erste Auswärtssieg seit acht Spielen. Zuletzt feierte die Mannschaft gegen den FC Bayern München am 26. Februar einen 3:1-Auswärtserfolg.
Rund um die Teams
Sven Bender zog sich am ersten Spieltag gegen den Arsenal FC eine Hüftverletzung zu. Patrick Owomoyela wird von einer ähnlichen Verletzung außer Gefecht gesetzt, und Marvin Bakalorz fehlt seit Saisonbeginn mit Achillessehnenproblemen.
Hintergrund
Dortmund hat bei den letzten drei Gastspielen in Frankreich keinen Treffer erzielt. In der vergangenen Saison traf Dortmund in der Gruppenphase der UEFA Europa League auf Paris Saint-Germain FC und kam nicht über ein 0:0 hinaus.