Fünf Fragen nach Bayer-Atlético
Mittwoch, 22. Februar 2017
Artikel-Zusammenfassung
Das 2:4 zwischen Leverkusen und Atlético Madrid war zweifellos ein außergewöhnliches Fußballspiel. Und eines, das einige Fragen mit sich brachte: UEFA.com-Reporter Matthias Rötters stellt und beantwortet sie.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
War Bayer nun gut oder schlecht?
So komisch es klingt: Diese Frage stellte sich nach dem Spiel so mancher in der Arena. Bayer-Trainer Roger Schmidt zeigte sich beeindruckt von seinem jungen Team, das einer Mannschaft Paroli geboten hatte, die in den letzten drei Jahren zwei Mal im Finale stand. Auf der anderen Seite war allerdings Schmidt und auch vielen tausend anderen klar, dass die Defensivleistung ganz schwach gewesen war - trotz der Stärke des Gegners.
Wie steckt Aleksandar Dragović das Spiel weg?
Ganz besonders bitter war der Abend dabei für Dragović. Der 25-jährige Österreicher kam beim ersten Tor der Spanier knapp zu spät, leitete das zweite Tor mit einem "Bock" ein und verursachte den Elfmeter zum dritten Gegentreffer an Kevin Gameiro durch ungeschicktes Halten. Ob Schmidt auch im Rückspiel auf seinen Spieler mit der Nummer 6 setzen wird, ist fraglich. Er dürfte an diesem Spiel noch zu knabbern haben.
Wie gut ist Top-Talent Kai Havertz?
Mit 17 Jahren gab er im Achtelfinale gegen Atlético sein Startelfdebüt in der Königsklasse und zeigte eine ansprechende Leistung. Dass er in der 56. Minute für Kevin Volland vom Platz genommen wurde, war dennoch genau richtig, weil Havertz gegen die viel erfahreneren "Atléti"-Stars keine großen Stiche machte. Klar ist: Havertz ist ein Juwel, das vor einer ganz großen Zukunft steht. Das zeigte auch der Auftritt gegen Madrid.
Wie kann man Griezmann und Gameiro stoppen?
Eine große Zukunft liegt auch vor Atlético Madrid - zumindest, wenn die Offensivspieler weiter so auftreten wie in Leverkusen. Hier erwischte vor allem der "Mann des Spiels", Kevin Gameiro, einen Sahnetag. Trainer Diego Simeone sprach wohl auch deshalb von einem "der besten Spiele im Atlético-Trikot". Wie die Werkself ihn und seinen Landsmann Antoine Griezmann im Rückspiel stoppen will? Diese Frage muss zunächst offen bleiben...
Kann Bayer noch weiterkommen?
Fraglos ist indes, dass Bayer zu 95% nicht in die nächste Runde einziehen und damit im sechsten Jahr in Folge in der ersten K.-o.-Runde auf UEFA-Ebene ausscheiden wird. Die Simeone-Truppe ist einfach zu stark und hat nach dem 4:2 auswärts alle Trümpfe in der Hand. Bayer-Stürmer Karim Bellarabi erklärt dennoch: "Wir glauben alle daran, dass wir diese Runde noch drehen können. Wieso sollten wir nicht in Madrid gewinnen?" Nach dem Hinspiel in Leverkusen wäre es zumindest eine große Überraschung...