Barcelona vom Pariser Pressing schachmatt gesetzt
Mittwoch, 15. Februar 2017
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UEFA.com-Reporter Graham Hunter nimmt die Niederlage von Barcelona in Paris unter die Lupe und findet dafür vielschichtige Gründe.
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Barcelona kam bei Paris Saint-Germain mit 0:4 unter die Räder. Gab es dafür einen Grund oder war es nur ein schlechter Tag der Katalanen?
Barcelona wurde wie vor vier Jahren im Halbfinale von Bayern München von Paris mit 4:0 überrollt. Xavi Hernández führte damals an, dass Barça dem Gegner physisch unterlegen war.
Zwei Jahre später sollte sich herausstellen, dass Xavi mit seiner Aussage nicht falsch lag. Denn im Halbfinale der UEFA Champions League schaltete Barcelona Bayern aus und sicherte sich das Triple. Doch in die Niederlage gegen PSG ist ein anderer Fall.
Luis Enrique mit anderem Ansatz
Die Überlegenheit von Paris gegenüber den Spaniern war noch größer als die der Bayern im April 2013 in München. Ohne die Leistung von PSG schmälern zu wollen: Die Pleite von Barcelona war absehbar.
Luis Enrique hat seinem Team ein System implementiert, das weniger Ballbesitz vorsieht, um die eigenen Stürmer in Szene zu setzen.
Über die letzten Monate hat sich gezeigt, dass Barcelona nicht mehr so viel Ballbesitz hat, nicht mehr so dominant ist und anfälliger bei Pressing ist.
Luis Enrique hat Barcelona eine Menge Titel beschert. Doch gegen ein so starkes Team wie Paris stieß die Mannschaft an ihre Grenzen und es stellt sich die Frage, ob das Team die 'Cruyff'-Prinzipien, die Pep Guardiola in die Team-DNA eingepflanzt hat, noch umsetzen kann.
Barcelona abhängig von seinen Stars
Das Positionsspiel ist nicht mehr so wichtig, das Passspiel ist auf einem menschlichen Niveau angelangt und nicht mehr außerirdisch und das Pressing ebbt oft ab. Barcelona ist zu einem Team geworden, das von seinem brillanten Sturm abhängig ist. Wenn die drei Stürmer der Katalanen gut drauf sind, können sie jeden schlagen.
Wenn es mal eng wird, verfügt das System Barcelona aber über weniger Mittel, um auch solch kritische Spiele zu überstehen. Und sie haben keinen Xavi mehr.
Es wäre vermessen zu sagen, dass Barcelona das Hinspiel-Ergebnis im Rückspiel mit dieser Sturmreihe nicht noch drehen könnte. Wer die Blaugrana allerdings in dieser Saison verfolgt hat, wird keine Wunderdinge erwarten.