FC Bayern: Frost-Frust in Rostov
Mittwoch, 23. November 2016
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Diese Niederlage hat Folgen: Der FC Bayern hat sein Auswärtsspiel gegen Rostov am frühen Abend mit 2:3 verloren - Atlético nutzte anschließend die Chance zum vorzeitigen Gruppensieg.
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Der FC Bayern München das Rennen um den Gruppensieg vorzeitig verloren. Beim FK Rostov setzte es für die Elf von Carlo Ancelotti, die zum wiederholten Male den entscheidenden Biss im letzten Drittel vermissen ließ, eine 2:3-Pleite.
Bei frostigen Temperaturen entwickelte sich das erwartete Bild: Spielbestimmende Bayern rannten gegen eine tiefe Abwehr von Rostov an, kamen aber bestenfalls nur zu Halbchancen. Anders die Russen: Nach einer Fehleinschätzung von Holger Badstuber tat sich Aleksandr Erokhin die große Chance zum 1:0 auf, doch Juan Bernat klärte kurz vor der Linie.
Die weiterhin dominanten Gäste überstanden im weiteren Verlauf einige gefährliche Konter unbeschadet und gingen in der 35. Minute in Führung, als Rostov nach einem dynamischen Antritt von Renato Sanches mangelhaft klärte und Douglas Costa den Abstauber ermöglichte.
Neun Minuten später "schenkte" der Torschütze den Russen den Ausgleich: Ein völlig missratener Pass landete über Dmitri Poloz bei Sardar Azmoun, der unter Druck die Ruhe bewahrte und zum 1:1 ausglich. Vier Minuten nach der Pause hatte Rostov den Spieß komplett umgedreht, als Poloz einen Strafstoß zum 2:1 verwandelte.
Doch der FC Bayern fand eine schnelle Antwort: Juan Bernat vollendete einen gelungenen Spielzug über Sanches und Franck Ribéry und glich trocken zum 2:2 aus. Aber die Ancelotti-Elf bekam die Partie weiterhin nicht in den Griff und kassierte nach einem sehenswerten Freistoß von Christian Noboa den nächsten Gegentreffer - 3:2 (67.).
Rostov überstand den Belagerungszustand der Bayern und feierte einen Big Point im Kampf um den dritten Platz. Die Gäste, die schon vor dem Spiel sicher für das Achtelfinale qualifiziert waren, müssen sich jetzt mit dem zweiten Platz in der Gruppe zufrieden geben.
Spieler des Spiels: Christian Noboa (Rostov)
Der Mittelfeldspieler holte den Elfmeter zum 2:1 heraus und sorgte mit seinem Freistoßtreffer zum 3:2-Endstand für den vielleicht prestigeträchtigsten Heimsieg der Rostov-Vereinsgeschichte.
Gewitterwolken im Anmarsch
Bei dem Selbstverständnis des FC Bayern sind zwei Niederlagen in Folge (vor allem in so wichtigen Spielen) schon eine mittelmäßige Krise. Nach dieser womöglich folgenschweren Niederlage - und vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag - wird die Stimmung an der Säbener Straße so bedrückt sein wie schon seit Jahren nicht mehr.
Rostov verteidigt geschickt
Zum wiederholten Male in den letzten Wochen schaffte es ein Gegner, die Bayern über weite Strecken harmlos aussehen zu lassen. Rostov hatte sich in der Defensive eine gute Strategie überlegt, verschob clever und setzte Nadelstiche. Im Herbst 2016 ist dies ein probates Mittel, um den FC Bayern richtig herauszufordern.