UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Im Profil: Helenio Herrera

Helenio Herrera, dessen Spitzname 'Il Mago' (der Magier) war, und sein Internazionale verbreiteten mit ihrem Catenaccio-Stil, der Fitness und der mentalen Stärke Angst und Schrecken unter ihren Gegnern.

Helenio Herrera
Helenio Herrera ©Getty Images

Der Erfolgsnachweis
• Er führte Internazionale 1964 und 1965 zu zwei Titeln im Pokal der europäischen Meistervereine in Folge – und zu zwei Europa-/Südamerika-Pokalen.

• Inter, seit 1954 ohne Trophäe, gewann unter 'Il Mago' (dem Magier) zudem dreimal den Scudetto sowie einmal die Coppa Italia.

• Bevor er nach Italien ging, wurde er auch vier Mal spanischer Meister – je zweimal mit Atlético Madrid und Barcelona.

Persönliche Einschätzungen
"Er war allen anderen Lichtjahre voraus. Vor unseren Beinen hat er erst mal unsere Gehirne trainiert. Als er nach Italien kam, kannte kaum einer die Namen der Trainer – sie tauchten kaum in der Presse auf und arbeiteten nur in der Kabine sowie auf dem Platz. Er hat die Situation verändert."
Sandro Mazzola, früherer Inter-Mittelfeldspieler

1964: Mazzola führt Inter zum Triumph

"Er hat den italienischen Fußball mit Hilfe von Psychologie verändert. Die TV-Berichterstattung war nicht wie heute, aber er wusste dank seines Netzwerks von Freunden auf der ganzen Welt alles über unsere Gegner. Er dachte 24 Stunden am Tag an den Fußball und schaffte es, seine Professionalität auf all seine Spieler zu übertragen."
Giacinto Facchetti, früherer Inter-Kapitän und Inter-Präsident

"Wie José Mourinho war Herrera ein großartiger Kommunikator, auch wenn Letzterer in seinem Team eher wie ein Hauptfeldwebel agierte. Ich schätze ihn als einen der besten Trainer aller Zeiten ein – er hat Inter in ein Siegerteam verwandelt."
Massimo Moratti, früherer Inter-Präsident

"Zu seiner Vorgehensweise zählen Logik, Hingabe, Analyse und Zuversicht. Niemand in der Welt bewundert HH mehr als HH selbst. Niemand auf der Welt liebt und schätzt HH mehr als HH selbst. Das Wichtigste für mich ist, dass er nie unecht rüberkommt. Helenio Herrera ist immer echt, auch wenn wir das nicht immer gut finden."
Gianni Brera, früherer italienischer Fußball-Journalist

Inter: Europas Champion 1964
Inter: Europas Champion 1964©Getty Images

Die Karriere
Herrera, der als Kind einer spanischen Immigranten-Familie in Argentinien auf die Welt kam, startete mit dem Fußballspielen, nachdem seine Eltern nach Casablanca umgezogen waren, und verbrachte den Großteil einer unauffälligen Spielerkarriere als Verteidiger in Frankreich. Als Trainer feierte er in Spanien große Erfolge mit Atlético und Barcelona, ehe er 1961 zu Inter weiterzog. Herrera brachte Barcelonas Mittelfeldspieler Luis Suárez mit nach Italien: "Um eine großartige Inter-Mannschaft aufzubauen, brauchte ich einen großartigen Mittelfeldspieler, und Suárez war der beste von allen."

Die Methode
Fitness und mentale Vorbereitung waren von entscheidender Bedeutung; Herrera sprach gewöhnlich von Spielen, die "wir schon gewonnen hatten, bevor wir aus dem Bus ausgestiegen sind". Sein Catenaccio-System beinhaltete einen Mittelfeldspieler, der sich fallen ließ, um als Libero zu agieren, und rigide Manndeckung, so dass sein Linksverteidiger die Freiheit hatte, nach Belieben anzugreifen. Armando Picchi entwickelte sich unter Herrera zum Weltklasse-Libero, während Giacinto Facchetti als einer der ersten offensiven Linksverteidiger glänzte und während seiner Inter-Karriere 75 Treffer erzielte. Herreras technisch beschlagene Mittelfeldspieler und schnelle Stürmer ließen die Gegner bei Kontern ganz alt aussehen.

1965: Inters große Zeit

Die besten Zitate
"Ich bevorzuge Spieler, die mit großem Tempo nach vorne stürmen, mit nicht mehr als drei Pässen muss man in den Strafraum kommen. Es ist kein Problem, wenn man den Ball im Vorwärtsgang verliert – wenn du ihn jedoch verlierst, weil du einen Querpass spielst, dann wird man mit einem Gegentreffer bestraft."

"Wenn man für sich selbst spielt, dann spielt man dem Gegner in die Karten; wenn man für das Team spielt, dann spielt man für sich selbst."

"Wenn du Angst hast, etwas zu versuchen, dann denke einfach daran, dass es an deiner Stelle irgendein Idiot macht, wenn du es nicht probierst."

"Klasse + Vorbereitung + Intelligenz + Athletik = Scudetto"

Jair erzielt das einzige Tor bei Inters Finalsieg 1965
Jair erzielt das einzige Tor bei Inters Finalsieg 1965©AFP

Für dich ausgewählt