Zahavi zeigt sein Potenzial auch in Europa

Nach seinen beiden Treffern gegen den FC Basel vergangene Woche ist Eran Zahavi der Toptorschütze der UEFA-Champions-League-Qualifikation und zeigt damit der europäischen Fußballwelt, was man in Israel schon lange weiß: Der Stürmer von Maccabi Tel-Aviv ist ein geborener Gewinnertyp.

Maccabi startete in der zweiten Qualifikationsrunde in die Champions League, wo der Klub zunächst mit 1:2 bei Hibernians auf Malta verlor, bevor sich das Team aus Israel eine Woche später mit 5:1 durchsetzte. Zahavi trug mit zwei Treffern zum Sieg im Rückspiel bei.

In der dritten Qualifikationsrunde war Maccabis Ausgangslage für das Rückspiel nach der 1:2-Heimniederlage gegen Viktoria Plzeň sogar noch schlechter, jedoch sorgte Zahavi mit zwei Toren in den letzten 14 Minuten für den Einzug in die Play-offs.

Vergangenen Mittwoch war es auch Zahavi, der Maccabi in Basel mit 1:0 in Führung brachte. Nachdem die Gastgeber zwei Mal getroffen und das Spiel gedreht hatten, glich Zahavi mit seinem Kopfballtor in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 aus - ein Treffer in buchstäblich letzter Sekunde.

Seit elf Jahren wartet Maccabi Tel-Aviv auf den erneuten Einzug in die Gruppenphase, am Dienstag könnte das Warten ein Ende haben. Nach dem Hinspiel sagte Zahavi: "Ich will, dass das Rückspiel schon morgen stattfindet." Maccabi-Trainer Slaviša Jokanović hatte seine Worte nach der Partie mit Bedacht gewählt, bis er auf seinen Kapitän zu sprechen kam: "Er ist der beste Spieler, den Israel bisher hatte. Er hat in dieser Saison genau da weitergemacht, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Er ist in einer herausragenden Form. Ich wusste, dass Basel sich auf ihn konzentrieren würde, aber er hat sich erneut durchgesetzt."

Zahavi bei seinem späten Ausgleich in Basel©Getty Images

Der 28-jährige Stürmer erzielte bisher 78 Tore in 105 Spielen für Maccabi. Außerdem stand er in der Saison 2010/11 mit Maccabis Stadtrivalen Hapoel Tel-Aviv schon einmal in der Gruppenphase der Champions League. Damals erzielte er drei Tore in sechs Spielen, darunter ein Treffer per Scherenschlag gegen Olympique Lyon - nur eine von vielen großartigen Zahavi-Szenen, die in Israel im Laufe der vergangenen Woche erneut ausgestrahlt wurden.

"Um die Gruppenphase der Champions League zu erreichen, musst du einiges meistern", so Zahavi. Vor seinem Wechsel zu Maccabi im Januar 2013 stand der Stürmer 18 Monate bei Palermo unter Vertrag. "Selbst wenn wir zu Hause im Bloomfield-Stadion spielen, werden wir in einige schwierige Situationen geraten, aber um auf Europas größter Fußballbühne zu spielen, muss man auch das überstehen."

Auch am Samstag setzte Zahavi seinen Lauf fort und traf am ersten Spieltag der israelischen Liga zwei Mal beim 3:2-Sieg gegen Bnei Sakhnin. Damit bestätigte Zahavi einmal mehr die Aussage von Maccabis Sportdirektor Jordi Cruff: "Ich finde, er ist einer der besten Transfers in der Geschichte von Maccabi Tel-Aviv. Er kann eine Mannschaft anführen und im Gegensatz zu anderen Spielern hat ihn sein neuer, verbesserter Vertrag dazu beflügelt, noch besser zu spielen."

Trotzdem sind sowohl Sportdirektor Cruyff als auch Trainer Jokanović noch immer vorsichtig bei ihrer Aussage, ob es Maccabi am Dienstag gelingt, in die Gruppenphase einziehen. "Ich denke, Basel ist der klare Favorit. Wir müssen vor heimischem Publikum unser Bestes abrufen. Basel hat mehr Erfahrung und wir müssen hart für ein Weiterkommen kämpfen", so Cruyff.