Iniestas Vorfreude auf Wiedersehen mit Guardiola
Dienstag, 5. Mai 2015
Artikel-Zusammenfassung
Andrés Iniesta verrät im Interview mit UEFA.com, wie sehr man beim FC Barcelona dem Duell mit dem FC Bayern und Josep Guardiola entgegenfiebert.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Josep Guardiola tritt erstmals seit seinem Abschied vom FC Barcelona wieder im Camp Nou an und die ganze Gegend ist außer sich vor Vorfreude.
Auch Andrés Iniesta hat seit der Halbfinalauslosung der UEFA Champions League wenige andere Themen, die ihn so sehr beschäftigen wie das Wiedersehen mit seinem Ex-Coach, der zwischen 2008 und 2012 so riesige Erfolge bei den Katalanen feierte.
Im Interview mit UEFA.com erinnert sich der spanische Nationalspieler an sein erstes Treffen mit Pep, erklärt warum Pep "kein Detail unbeachtet" lässt und warnt vor Ausnahmekönner Thiago Alcántara.
UEFA.com: Zunächst Glückwunsch zum Weiterkommen gegen Paris Saint-Germain. Jetzt geht es gegen den FC Bayern München und Ihren Ex-Trainer Josep Guardiola - was für ein Typ ist er?
Andrés Iniesta: Er war immer einer meiner beiden Idole, zusammen mit Michael Laudrup. Ich erinnere mich an mein erstes Treffen mit ihm. Wir standen ein Jahr im Finale eines Jugendturnieres. Es war der Job des Kapitäns der Profimannschaft, den Pokal zu übergeben. Dies war Guardiola und ich war der Kapitän unserer Mannschaft. So haben wir uns kennengelernt. Mit der Zeit haben wir ein paar ganz besondere Momente zusammen erlebt. Der Mittwoch wird ein spezieller Tag für alle, weil die Erinnerungen weiterhin da sind. Es wird ein interessantes Spiel zwischen zwei ganz starken Mannschaften.
UEFA.com: Wie lebt es sich als Spieler unter Guardiola? Wie unterscheidet er sich von anderen Trainern?
Iniesta: Jeder Trainer ist unterschiedlich. Er hat seine eigenen Methoden und Wege, wir er Ideen vermittelt. Das ist jedenfalls meine persönliche Erfahrung als Spieler. Guardiola ist ein Trainer, der kein Detail auslässt. Er denkt immer daran, was man noch verbessern könnte. Er ist ein Trainer, der so viele Antworten bereit hält und fast alle davon sind richtig.
Als Spieler hatte er eine sehr klare Vorstellung vom Fußball. All dies zusammen mit seiner Erfahrung als Trainer hat ihm geholfen, sich zu verbessern. Er war ein einzigartiger Trainer, sowohl auf persönlicher Ebene als auch in seiner Bedeutung für den Verein. Man muss sich ja nur ansehen, was wir alles erreicht haben. Ich denke, wir haben eine ganze Menge während seiner Zeit hier gelernt.
UEFA.com: Im Halbfinale 2012/13 haben Sie gegen Ihren Freund Javi Martínez gespielt, was erwarten Sie dieses Mal für eine Partie?
Iniesta: Es ist ganz schwierig vorauszusagen, mit welchem Mittelfeld Bayern spielen wird, weil sie so viele Verletzungssorgen haben. Aber sie sind auf einem guten Weg. Thiago Alcántara ist momentan richtig gut drauf und wir kennen ihn ja gut, weil er hier ausgebildet wurde.
UEFA.com: Was für ein Spielertyp ist Thiago?
Iniesta: Ich habe eine gute Beziehung zu ihm, weil ich ihn schon seit langer Zeit kenne. Er ist ein Naturtalent. Er ist noch sehr jung (24), hat aber bereits gezeigt, dass er absolut in der Lage ist, für Topmannschaften zu spielen. Es wird interessant. Es ist immer besser, wenn man gegen die Topspieler antritt, denn dann ist die Herausforderung größer. Es wird ein fantastisches Halbfinale.
UEFA.com: Können Sie solche Duelle genießen oder steht zu viel auf dem Spiel?
Iniesta: Man muss versuchen, sie so gut es geht zu genießen. Es stimmt schon, dass es in diesen Spielen Druck gibt... Nein, Druck ist das falsche Wort, Anspannung ist besser. Man ist ja nur einen Schritt von einem möglichen Finale entfernt. Die Saison verläuft gut und man hat nur noch diesen einen kleinen Schritt, um die Ziele zu erreichen. Solche Dinge beeinflussen ein Spiel, aber der Schlüssel liegt darin, es zu genießen. Auch wenn 90 oder 180 Minuten harte Arbeit anstehen - oder sogar noch mehr.
UEFA.com: Was ist Ihre erste Erinnerung an den Europokal oder die UEFA Champions League?
Iniesta: Das Tor von Ronald Koeman im Wembley [gegen UC Sampdoria] im Finale 1992. Ich war gerade einmal acht Jahre alt. Mein Debüt habe ich in der Champions League in Brügge gefeiert, als wir unter Louis van Gaal mit 1:0 gewonnen haben [am 29. Oktober 2002].