Xavi: Kompletter Fußballer von einer anderen Welt
Donnerstag, 21. Mai 2015
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Nur noch drei Spiele, dann geht in Barcelona eine Ära zu Ende. Den Fans der Katalanen fällt es schwer, sich ihre Mannschaft ohne den "außerirdischen" Xavi Hernández vorzustellen.
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Schon mehrfach - und aus qualifiziertem Munde - ist Xavi Hernández als bester Fußballer Spaniens aller Zeiten bezeichnet worden. Spricht man den 35-jährigen Katalanen darauf an, schüttelt der nur mit dem Kopf. Er selbst sieht sich nicht einmal als den besten spanischen Spieler beim FC Barcelona und nennt stattdessen Andrés Iniesta.
Das geniale Duo, welches über Jahre Europas Fußballfans verzauberte, wird in drei Spielen getrennt. Schon vor einem Jahr wollte Xavi den Klub verlassen und seine Karriere in New York ausklingen lassen, doch der Vereinspräsident und insbesondere sein Trainer (und ehemaliger Teamkollege) Luis Enrique legten ihr Veto ein.
Doch nun ist es soweit: Nach den Partien gegen RC Deportivo La Coruña in der Liga, Athletic Club in Pokalendspiel und Juventus im Finale der UEFA Champions League nimmt der Meister seinen Hut.
Und sein Abgang könnte von allerhöchster Güte sein: Noch nie hat es ein europäischer Verein geschafft, zweimal das Triple zu holen. Xavis Beitrag dazu, wenn er auf dem Platz auch geringer ausgefallen sein mag als in früheren Jahren, lässt sich gar nicht genug würdigen.
War er über viele Jahre noch der Taktgeber auf dem Rasen, hat er diese Saison im Hintergrund die Fäden gezogen und seine diplomatischen Qualitäten eingesetzt, um den hartgesottenen Kader und den neuen Trainer zusammenzuschweißen.
Als Belohnung dafür ist sein achter Meistertitel mit seinem geliebten Barça schon jetzt unter Dach und Fach, weitere Triumphe könnten in den nächsten Wochen folgen. Seine bisherigen drei Endspiele in der UEFA Champions League gingen allesamt erfolgreich aus und auch seine Gesamtausbeute mit 26 Titeln ist in Spanien unerreicht.
Welt- und Europameister als Nationalspieler sowie Welt- und Europameister auf Vereinsebene. Weltmeister im Juniorenbereich. Die Statistiken sprechen für sich. Als Ritterschlag ist die Tatsache einzustufen, dass der spanische Nationalmannschaftsfußball im Jahre 2006 unter dem damaligen Trainer Luis Aragonés im großen Stil so umgebaut wurde, damit Xavis Fähigkeiten noch mehr zum Tragen kommen.
Sein genialer rechter Fuß, seine herausragende Übersicht und die majestätischen Bewegungen - der europäische Fußball wird in drei Spielen ein wenig ärmer.