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Müller: "Jeder Fehler kann entscheidend sein"

"Wir müssen schon eine sehr gute Leistung bringen, um auswärts etwas zu holen", so Thomas Müller im Interview mit UEFA.com vor Bayerns Duell mit dem FC Porto.

Thomas Müller: "Ab jetzt kann man wenig korrigieren"
Thomas Müller: "Ab jetzt kann man wenig korrigieren" ©AFP/Getty Images

Mit fünf Toren in sechs Spielen ist er der Toptorjäger des FC Bayern München im laufenden Wettbewerb und aufgrund der vielen Verletzungen natürlich auch gesetzt, wenn die Elf von Pep Guardiola im Viertelfinalhinspiel beim FC Porto antritt: Thomas Müller sprach vor der Partie mit UEFA.com.

UEFA.com: Es gab im Viertelfinale vermeintlich kniffligere Lose als Porto. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Thomas Müller: Wir wissen schon, wo die Reise hingeht. Porto ist auch Gruppensieger geworden, in der Gruppe mit Shakhtar. Da sieht man vielleicht auch, dass es jetzt doch die nächste Stufe ist. Sie haben viele Spieler, die gerne den Ball am Fuß haben, so wie südländische Fußballer eben sind. Sie sind fußballerisch und technisch sehr gut, außerdem sehr schnell. Da müssen wir schon aufpassen, aber natürlich denke ich, dass wir der Favorit sind. Unterschätzen tun wir Porto auf keinen Fall. Wir müssen schon eine sehr gute Leistung bringen, um auswärts etwas zu holen.

UEFA.com: Wie ändert sich nach der Gruppenphase die Einstellung und Motivation in der K.-o.-Runde der UEFA Champions League?

Herausragende Bayern-Tore

Müller: Der Druck ist natürlich ein ganz anderer. Du weißt, dass jeder Fehler entscheidend sein kann. Du kannst wenig korrigieren, weil in zwei Spielen alles entschieden ist. Wenn man im Rückspiel nicht das liefert, was man braucht, dann ist es vorbei. Diesen Druck spürt man schon. In der Gruppenphase ist es auch wichtig, dass man mit ein oder zwei Siegen startet, weil es einem dann leichter fällt. In der K.-o.-Runde hat man nicht viel Zeit und die Gegner werden auch nicht gerade leichter.

UEFA.com: Bei Ihnen hat man oft den Eindruck, dass Sie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort stehen. Wie kommt das?

Müller: Die meisten meiner Tore habe ich innerhalb des Sechzehners geschossen, das heißt, dass man sich schon gut im Strafraum positionieren muss. Ich versuche auch viel. Man hat ja im Spiel nicht nur die Aktionen, die zum Tor führen. Man ist ja ständig unterwegs und ständig auf der Suche nach dem Tor oder der Situation, in der man gefährlich sein kann. Der Fan sieht dann vielleicht nicht die fünf Aktionen, die vom Verteidiger verhindert wurden, oder wenn der letzte Pass nicht geklappt hat. Ich schaue ja selbst viele Fußballspiele, das wird dann eher weniger thematisiert. So bleibt nur die eine Situation, in der dann das Tor fällt, in den Köpfen.

Ich habe andere Stärken als ein Arjen Robben, der einen sehr auffälligen Stil hat. Oder als ein Franck Ribéry. Wenn diese Spieler im Dribbling sind, dann haben sie schon mal fünf Sekunden durchgehend den Ball. Sie fallen anders auf als ich, der sicherlich oft zum Abschluss kommt.

UEFA.com: Josep Guardiola legt im Training viel Wert darauf, dass die Mannschaft offensiv wie defensiv die richtigen Räume besetzt hat. Wie intuitiv ist das für Sie und wie viel können Sie in der täglichen Trainingsarbeit noch dazulernen? 

Müller: Ich würde sagen, 80 Prozent von den Wegen, die man erfolgreich macht, sind kein Hokuspokus. Als gegnerischer Abwehrspieler hat man es nicht gern, wenn der Angreifer im Rücken steht. Also ist es die Kunst, im richtigen Moment im Rücken des Gegners zu sein und dabei nicht im Abseits zu stehen. Man muss in die Schnittstellen reingehen. Aber ich habe die Laufwege nicht neu erfunden, für mich sind die alle logisch. Ungefähr 20 Prozent sind Intuition, wo man vielleicht ein Näschen für hat. Da geht man von den logischen Wegen weg und versucht, zu spekulieren. Da lässt man sich von einem Gefühl leiten, dass zum Beispiel dem Abwehrspieler der Ball verspringt. 

Josep Guardiola mit seinem
Josep Guardiola mit seinem©AFP/Getty Images

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