Wie Simeone Atléticos Fluch beendete
Dienstag, 24. März 2015
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Da Club Atlético de Madrid den Vertrag mit seinem Trainer Diego Simeone bis 2020 verlängert hat, erklärt UEFA.coms Joseph Walker, wie der Argentinier die Rojiblancos verändert hat.
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Club Atlético de Madrid hat den Vertrag mit seinem Erfolgstrainer Diego Simeone bis 2020 verlängert. Bereits seit 2011 leitet der Argentinier die Geschicke des Vereins, den er aus dem Dornröschenschlaf erweckt hat. UEFA.com erklärt.
Er beendete den Fluch
Als Simeone noch als Mittelfeldfeldspieler im Vicente Calderón auflief, wird er Atléticos Spitznamen "el Pupas" (die Verhexten) mitbekommen haben. Als er im Dezember 2011 Trainer des Vereins wurde, waren sie in der Copa del Rey gerade am Drittligsiten Albacete Balompié gescheitert und dümpelten in der Liga auf Platz zehn vor sich hin. Sechs Monate später hatte Simeone die Rojiblancos zum zweiten Triumph in der UEFA Europa League in drei Spielzeiten geführt und dann auch noch den Chelsea FC im UEFA-Superpokal mit 4:1 vom Platz geschossen.
Das viel zitierte Pech, das Atlético traditionell umgab, schien verschwunden. Im Mai 2013 feierte Atlético seinen ersten Sieg gegen den großen Nachbarn Real Madrid CF seit 14 Jahren, als sie das Endspiel der Copa del Rey in Reals Stadion Santiago Bernabéu mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Zudem wurden sie in der Liga Dritter und sicherten sich einen Platz in der UEFA Champions League. Zwölf Monate später feierte Atlético seinen ersten Meistertitel seit 18 Jahren und war in Lissabon nur Sekunden vom ersten Triumph im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb entfernt.
Atlético beherrscht die Stadt
Sechs Mal sind Atlético und Real in dieser Saison bereits aufeinandergetroffen, und Simeones Mannen verloren keine einzige Partie. Sie bezwangen die Königlichen nach Hin- und Rückspiel im spanischen Superpokal, nach Hin- und Rückspiel in der Copa del Rey (4:2-Gesamtsieg) und in der Liga gewannen sie gar beide Spiele gegen den großen Nachbarn, so feierte man letzten Monat im eigenen Stadion einen grandiosen 4:0-Erfolg.
Im Viertelfinale der UEFA Champions League kommt es jetzt zu den Spielen sieben und acht, wobei Atlético dieses Mal als Favorit in diese Duelle gehen dürfte.
Teamwork ist das Zauberwort
Wenn man Simeones Atlético in einem Wort zusammenfassen will, dann wäre das "Teamwork". Alle elf Spieler haben ihren Job, den sie zu hundert Prozent erfüllen, und es scheint, als würden sie jedes Wort ihres Trainers glauben. Zwischen den Spielern und ihrem Trainer herrscht eine große Einheit, wie Mittelfeldspieler Tiago diese Woche attestierte: "Ich habe gehört, der neue Kontrakt läuft fünf Jahre, aber uns Spielern wären zehn lieber."
Atletis Erfolg ist auf eine starke Defensive gebaut
Obwohl Atleti traditionell treffsichere Stürmer in seinen Reihen weiß, ist die defensive Stärke das Hauptmerkmal von Simeones Spielweise. Auf dem Weg zur Meisterschaft 2013/14 ließen die Rojiblancos in 38 Spielen nur 26 Gegentreffer zu – 13 weniger als jedes andere Team – und kassierten auf dem Weg ins Endspiel der UEFA Champions League nur sechs Gegentore. In dieser Saison sind es in der Liga bislang 23 Gegentreffer und in acht Europapokal-Spielen nur vier.
Er hat den Zusammenhalt gebracht
Wie in vielen anderen Klub herrschte bei Atlético im Laufe der Jahre Uneinigkeit in bestimmten Bereichen, doch die Rückkehr von Simeone war so etwas wie ein Aufbruch. Jetzt agieren die Colchoneros als geschlossene Organisation. Alle scheinen an einem Strang zu ziehen, und da der Argentinier für weitere fünf Jahre unterschrieben hat, könnten noch einige Erfolge in naher Zukunft vor der Tür stehen.