Fünf Erkenntnisse aus Arsenal gegen Monaco
Donnerstag, 26. Februar 2015
Artikel-Zusammenfassung
Der disziplinierte Auftritt von Monaco stand in scharfem Widerspruch zu der Art, wie sich Arsenal beim 1:3 daheim präsentierte. Die Gunners stehen einmal mehr im Achtelfinale vor dem Aus.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
1. Fabinho wächst an der Herausforderung
Bei Arsenal FC in der UEFA Champions League zu gewinnen, ist schon immer eine große Leistung gewesen; dass dies der AS Monaco FC geschafft hat, obwohl er über Verletzte zu klagen hatte und ohne den gesperrten Kapitän Jérémy Toulalan auskommen musste, ist schon außergewöhnlich. Wie viel dies den Monegassen bedeutet, konnte man den ausgelassenen Geräuschen entnehmen, die aus deren Kabine drangen. Man of the Match der UEFA wurde Fabinho, der von der rechten Verteidigerposition ins zentrale Mittelfeld gerückt war, um den Verlust von Toulalan zu kompensieren.
Fabinho machte den Raum vor der Viererkette zu und stand den Gegenspielern stets auf den Füßen, um sie so nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Dennoch weiß auch er, dass noch nichts entschieden ist: "Wir haben viel gefeiert, aber wir haben noch ein Spiel vor uns. Auf uns warten weitere 90 Minuten und wir müssen genauso weitermachen. Arsenal ist eine große Mannschaft, das wird nicht leicht."
2. Déjà vu für Arsenal
Bei Arsenal kann man nach dem Einbruch nach der Pause durchaus von einem Déjà vu sprechen, denn bereits am 4. Spieltag vergeigten die Gunners gegen den RSC Anderlecht eine 3:0-Führung. Zwar lagen die Gunners gegen Monaco dieses Mal nicht in Front, die Gegentore haben dafür aber eine weitaus größere Wirkung. Damals wie heute wusste der Gegner die Räume nach einem Ballverlust von Arsenal in der Vorwärtsbewegung perfekt auszunutzen, wobei Dimitar Berbatov und Yannick Ferreira-Carrasco davon profitieren konnten.
Seit man Francis Coquelin im defensiven Mittelfeld integriert hat, hat sich Arsenal stark verbessert und nur drei der letzten 14 Spiele verloren – gegen Monaco wurde aber die defensive Verwundbarkeit wie zu Beginn der Saison wieder deutlich, ein Rückfall in alte Muster.
3. Berbatov überzeugt
Im Gegensatz dazu war Monaco ein Vorbild an Disziplin und Kontrolle. Voller Selbstvertrauen und geordnet bei Ballbesitz, mit einfachem aber genauem Passspiel und beeindruckend ruhig, was sich auch an Berbatov und João Moutinho ablesen lässt, die gelassen auf ihre Chance warteten. Berbatovs Tor war dabei ganz wichtig. Der ehemalige Stürmer von Tottenham Hotspur FC streute bei der Rückkehr ins Stadion des alten Rivalen den Gunners Salz in die Wunden.
4. Gunners fehlt Treffsicherheit
Arsenal hatte zwar mehr Ballbesitz (55 zu 45 Prozent) und erarbeitete sich mehr Möglichkeiten (14:10), letztlich wurden die Londoner aber durch das treffsichere Team geschlagen. Von den zehn Schüssen, die Monaco aufs Tor abfeuerte, gingen sieben Richtung Ziel, drei landeten im Kasten. Von Arsenals 14 Schüssen steuerten nur vier das Tor an.
Am meisten stöhnten die heimischen Fans, als Olivier Giroud die größte Möglichkeit über den Kasten jagte, nachdem zuvor Schlussmann Danijel Subašić einen Versuch von Alexis Sánchez vor dessen Füße abgewehrt hatte. Und auf der anderen Seite hatte Monaco ebenfalls Glück: Geoffrey Kondogbias Distanzschuss wurde unhaltbar von Per Mertesacker ins Tor abgelenkt, und Danny Welbeck stand bei einer Chance von Theo Walcott im Wege.
5. Was nun?
Zum dritten Mal in Folge hat Arsenal das Hinspiel im Achtelfinale daheim verloren. Als das späte Tor von Alex Oxlade-Chamberlain noch einmal für einen Hoffnungsschimmer zu sorgen schien, war es Ferreira-Carrasco, der mit seinem Treffer alles zunichte machte.
Noch könnte Arsenal dem Verein aus der Ligue 1 in dessen Stadion vielleicht Probleme bereiten, aber die Vorstellung fällt schwer, wenn man sieht, dass das Team von Leonardo Jardim in bislang sieben Spielen in diesem Wettbewerb nur zwei Tore kassiert hat. Diesmal müssten es in einer Partie mindestens drei sein. "Wir hatten die Chancen, aber wir haben sie nicht genutzt, und in der Defensive haben wir uns selbstmörderisch angestellt", sagte Arsène Wenger. "Das ist sehr, sehr enttäuschend."