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Guardiola in München vorgestellt

Heute wurde Pep Guardiola beim FC Bayern München als neuer Trainer vorgestellt und gab in Deutsch Einblicke in sein Gefühlsleben und seine Vorstellungen.

Pep Guardiola bei seiner Vorstellung
Pep Guardiola bei seiner Vorstellung ©Getty Images

Die Gerüchte, dass Pep Guardiola in den letzten Monaten fleißig Deutsch gepaukt hatte, waren ja schon durchgesickert - trotzdem war es äußerst beeindruckend zu sehen, dass der Spanier seine erste Pressekonferenz als Trainer des FC Bayern München in der Landessprache abhielt. Es zeigt, wie ernst der 42-Jährige seine neue Aufgabe angeht und mit welcher Motivation er sie angeht.

"Es ist ein Geschenk hier zu sein. Ich empfinde Glücksgefühle, dass Bayern München überhaupt daran gedacht hat, mich hierher zu bringen. Die Spieler und die Geschichte des Vereins haben mich überzeugt " - so lauteten Guardiolas erste Worte auf der mit über 240 Journalisten größten Pressekonferenz, die es beim deutschen Rekordmeister je gegeben hat. "Als ich bei seiner wunderbaren Familie in seiner Wohnung in New York zu Besuch war, habe ich nach fünf Minuten gespürt, dass das passt", erinnerte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß. "Es war ein großes Glück, den erfolgreichsten Trainer der Welt mit zu Bayern zu holen", fügte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hinzu. "Es ist eine wunderbare Geschichte nicht nur für den FC Bayern, sondern für den ganzen deutschen Fußball."

Nach der Saison 2011/12 nahm sich Guardiola, der mit dem FC Barcelona unter anderem dreimal Meister und zweimal Sieger der UEFA Champions League wurde, eine Auszeit, die nun vorbei sein soll. "Ich bin bereit für eine neue Herausforderung. Es war wunderbar in Barcelona, aber ich brauchte eine neue Herausforderung", so Guardiola.

Und in der Tat ist es eine Herausforderung, den amtierenden Triple-Sieger zu übernehmen. "Was soll Guardiola an dieser Mannschaft noch verbessern?", fragte der deutsche Blätterwald nach dem Triple-Sieg und auch Hoeneß mahnte: "Nach oben kommen ist eine Sache, oben bleiben viel schwieriger", um nachzuschieben: "Ich bin sicher, er packt das. Wer, wenn nicht er?" Der neue Bayern-Coach ist sich des Drucks bewusst: "Ich muss die Vergleiche mit dem Vorgänger akzeptieren und in der Lage sein damit zu leben. In großen Vereinen hat man als Trainer immer großen Druck."

"Ich bin ein bisschen nervös", räumte Guardiola später dann doch noch ein. "Lassen Sie mir bitte ein bisschen Zeit, Schritt für Schritt vorzugehen. Ich versuche, das hohe Niveau meines Vorgängers Jupp Heynckes fortzusetzen. Jeder Trainer hat seine Meinung über die Mannschaft und seine Vorstellungen von Fußball." Mit Heynckes gesprochen hat er allerdings noch nicht, lobte aber die Leistungen seines Vorgängers und unterstrich den Wunsch, mit dem Ex-Trainer der Bayern noch über die Mannschaft zu sprechen.

"Ich brauche noch mehr Zeit, die Bundesliga perfekt kennenzulernen. Aber in dem Jahr in New York habe ich mir die Bundesliga sehr intensiv angeschaut. Ich habe eine sehr hohe Meinung von der Liga", so Guardiola, der sagte, dass er nicht allzuviele eigene Mitarbeiter mitbringen werde. "Ich denke, dass bei den Bayern schon eine hervorragende Struktur existiert." Auch die Jugendspieler habe er bereits intensiv durch einen Vertrauten beobachten lassen, berichtete er.

Natürlich wurde viel darüber spekuliert, inwiefern der neue Mann die Spielweise der Bayern an die anpassen wird, die er beim FC Barcelona praktizierte. Die Antwort mag ein wenig überraschen: "Ich muss mich zu 100 Prozent an die hohe Qualität der Spieler anpassen. Der Fußball gehorcht den Spielern, nicht den Trainern", erklärte Guardiola. "Die Spieler in Barcelona sind anders, als die Spieler bei Bayern. Das System ist egal." Eins aber wird sich an Guardiolas Philosophie nicht verändern: "Ich liebe es anzugreifen." Am Rande wurde außerdem bekannt, dass Mario Gomez am Mittwoch unter Guardiola ins Training einsteigen wird – Rummenigge sagte, dass es für den Nationalstürmer bisher keine offizielle Anfrage gab.

Zwei Tage hat Guardiola nun Zeit, sich bei den Bayern zu akklimatisieren, bevor am Mittwoch das erste Training mit seiner neuen Mannschaft ansteht. Auch dort ist der Andrang so groß, dass diese Einheit kurzerhand ins Stadion verlegt wurde – 25 000 Tickets wurden hierfür zugunsten der Flutopfer für je fünf Euro verkauft. Das gleiche Schauspiel wiederholt sich am Donnerstag erneut. Die Pep-Mania hat in München also gerade erst begonnen.

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