"Hatten uns etwas anderes vorgenommen"
Dienstag, 21. August 2012
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Nach einer 1:3-Heimpleite scheint das Abenteuer Königsklasse für Borussia Mönchengladbach schon vorbei, ehe es richtig begonnen hat. Doch die Hoffnung auf ein "kleines Wunder" ist noch da.
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Knapp eine halbe Stunde lang lief für den VfL Borussia Mönchengladbach im Play-off-Hinspiel der UEFA Champions League alles nach Plan. Dann aber wurden die Fohlen durch eine eiskalte Chancenverwertung vom FC Dynamo Kyiv drei Mal geschockt und stehen nach der 1:3-Heimpleite kurz vor dem Aus. UEFA.com hat die Stimmen aus beiden Lagern.
Tony Jantschke, Abwehrspieler Mönchengladbach:
Wir hatten das Spiel im Griff. Ich denke, Kyiv wusste am Anfang gar nicht so richtig, was los ist. Und dann kriegen wir das 1:1 aus einem Standard, das 1:2 nach einem Konter und dann das 1:3 wieder durch eine Standardsituation. Wir hatten die weitaus besseren Torchancen, es ist einfach bitter.
Ich denke, jeder Spieler hatte bei dieser Stimmung heute trotzdem Gänsehaut. Es war ein schöner Europapokalabend mit leider einem schlechten Ergebnis für die Borussia. Trotzdem müssen wir das Positive mitnehmen, wir waren ebenbürtig und haben uns nur in ein paar Situationen zu naiv verhalten.
Chancenlos sind wir in der Ukraine nicht, aber es ist enorm schwer, so ein 1:3 zu biegen, weil Kyiv unheimlich heimstark ist. Mir fällt es momentan noch schwer, darüber nachzudenken, jetzt zählt erst einmal die Bundesliga und das Spiel gegen Hoffenheim.
Alexander Ring, Torschütze Mönchengladbach:
Wir haben die erste halbe Stunde gut gespielt und auch nach dem 1:1 noch mitgehalten. Wir haben den Kopf nicht hängen lassen, aber jetzt ist es sehr frustrierend. Wir müssen konsequenter und manchmal auch ein bisschen schneller spielen. Wir haben heute nicht schlecht gespielt, der Gegner hat es einfach gut gemacht. Es war eng und schwer, aber an der Erfahrung lag es nicht. Die Konsequenz und Konzentration war manchmal einfach nicht vorhanden.
Mike Hanke, Stürmer Mönchengladbach:
Bei der Stimmung heute konnte man eine Gänsehaut bekommen, aber das ist bei unseren Fans ja normal. Jetzt sind wir sehr enttäuscht, weil wir uns was anderes vorgenommen hatten. Jetzt wollen wir mit einem Sieg gegen Hoffenheim in der Bundesliga starten und dann vielleicht ein kleines Wunder in Kyiv schaffen.
Sie haben eigentlich nur vier Mal aufs Tor geschossen und dabei drei Treffer gemacht. Wir hatten mehr Ballbesitz und konnten das Spiel weitestgehend dominieren. Aber sie haben vorne individuelle Klasse und konnten das ausnutzen.
Man bekommt in der Champions League nicht viele Chancen, vielleicht müssen wir es einfach auch mal so wie Kyiv machen, und aus der Distanz ein Tor schießen.
Wir waren auf Augenhöhe und haben in der letzten Saison gezeigt, dass wir für mehrere Tore gut sind. Wir müssen volle Pulle nach vorne spielen und auf jeden Fall drei Tore schießen.
Niko Kranjčar, Mittelfeldspieler Dynamo:
Natürlich sind wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Aber unsere Arbeit ist damit noch nicht getan. Wir können zuversichtlich ins Rückspiel gehen, aber wir haben heute am Anfang keine Kontrolle über das Spiel gehabt, also müssen wir vorsichtig bleiben.
Mönchengladbach hat eine gute Mannschaft, sie können den Ball gut laufen lassen und sind sehr gefährlich, wenn man sie spielen lässt. Am Anfang haben wir es nicht gut gemacht, aber wenn man nach Rückstand noch einen 3:1-Auswärtssieg holt, dann muss man zufrieden sein.
Jetzt zählt für uns nur das Weiterkommen. Es wäre für uns eine Riesensache, in der UEFA Champions League zu spielen. Wir sind fast am Ziel und müssen im Rückspiel einfach nur intelligent auftreten.
Taye Taiwo, Abwehrspieler Dynamo:
Es war ein tolles Spiel und wir sind sehr glücklich über den Sieg. Nach dem Rückstand mussten wir hart kämpfen, um wieder zurückzukommen. Der Trainer hat uns gesagt, dass wir in der Abwehr gut stehen müssen, da deutsche Mannschaften viel investieren und wir wussten auch um ihre Stärke in der Offensive. Mit unserer Leistung können wir sehr zufrieden sein.
Wenn man auswärts spielt, muss man jede Chance nutzen und das haben wir heute getan. Vor unseren eigenen Fans können wir mit viel Selbstvertrauen spielen, aber wir dürfen uns nicht zu sehr zurücklehnen. Wir wissen, dass Mönchengladbach eine gute Mannschaft hat und immer gefährlich sein kann.