Kapitän Lahm: "Ein Duell auf Augenhöhe"
Freitag, 18. Mai 2012
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Philipp Lahm verspürt zwar eine "Riesenvorfreude", doch "das Ziel ist noch nicht erreicht". Der Kapitän vom FC Bayern München sieht vor dem "Finale Dahoam" nur einen leichten Heimvorteil.
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Die gewohnte Umgebung und der längst bewährte Tagesablauf vor einem Heimspiel in der UEFA Champions League sollen ihren Teil dazu beitragen, dass der FC Bayern München im Endspiel gegen Chelsea FC den Pokal "dahoam" behalten kann.
Laut Philipp Lahm gibt es der Mannschaft "ein wenig Sicherheit", dass man in den Stunden vor dem Anpfiff auf den gewohnten Rhythmus vor einem ganz normalen Heimspiel in der Königsklasse zurückgreifen kann. "Wir können in dem Hotel sein, in dem wir jede Woche sind. Wir kennen die Kabine und sind hier einfach zuhause. Wir verbringen den Tag so wie jeden anderen [vor einem Heimspiel] auch."
Ein wenig Ungewissheit herrscht nur darüber, was den FC Bayern dann im Stadion erwartet. "Für mich ist es absolut positiv, dass wir im eigenen Stadion spielen", so Lahm, "aber es gibt ja keine Vergleichswerte, weil es vor uns noch nie eine Mannschaft geschafft hat. In der Arena wird es ein wenig anders sein, wir wissen ja nicht, wie viele Fans wirklich von Bayern und wie viele es von Chelsea sind."
Für Bastian Schweinsteiger spielt dies jedoch nur eine untergeordnete Rolle: "Was drumherum passiert, kann man eh nicht beeinflussen. Philipp und ich haben schon viele solche Spiele bestritten und wissen mit der Situation umzugehen. Man muss sich nur auf die 90 Minuten konzentrieren und vorher mit den Spielern reden, die noch nie in so einer Situation waren."
Gemeint ist damit unter anderem auch das Endspiel von 2010. Die Niederlage damals gegen den FC Internazionale Milano könnte ein weiterer, positiver Faktor im Hinblick auf das Duell mit Chelsea sein: "Es ist ein Vorteil, dass wir vor zwei Jahren im Finale waren, viele haben die Erfahrung gemacht und wir haben uns weiterentwickelt. Jetzt ist der Glaube viel, viel größer, man geht mit einem anderen Gefühl in das Spiel", erklärt Lahm.
Auch Schweinsteiger hat aus dem Spiel gegen Inter "viele gute Schlüsse mitgenommen", fügte aber hinzu, dass man damals anders als heute keinen Franck Ribéry im Kader hatte. Auch Lahm sieht in dem französischen Flügelflitzer "einen Spieler, der den Unterschied ausmachen kann" und sagte weiter: "Franck hat vor zwei Jahren gesperrt gefehlt und ist jetzt besonders heiß. Er wird seinen Teil dazu beitragen, dass wir den Titel gewinnen. Aber dazu müssen alle Spieler ihre Leistung abrufen."
Ein Auftritt wie im DFB-Pokal-Endspiel vor einer Woche beim 2:5 gegen Borussia Dortmund mit vielen Fehlern im Defensivverhalten darf sich also auf keinen Fall wiederholen: "Wir hatten schon bis Montag daran zu knabbern", gibt Lahm zu, "aber wir haben es über die Jahre immer wieder hinbekommen, uns auf andere Wettbewerbe neu zu konzentrieren. Seit Dienstag geht der Blick nur auf das Finale. In einem Spiel ist aber alles möglich und der Druck ist bei beiden riesig. Beide Teams werden sich auf Augenhöhe begegnen."