Di Matteo preist Chelseas Mentalität

Josep Guardiola, Barcelonas Trainer
Die Spieler sind natürlich sehr niedergeschlagen. Der Schlüsselmoment war das Tor von Ramires kurz vor der Pause, das hat uns, psychologisch gesehen, wehgetan. Wir haben alles für den Sieg gegeben, nicht nur heute Abend, sondern in beiden Partien. Wir hätten hier noch mehr Tore erzielen können und hatten auch einen Strafstoß. Aber es hat nicht gereicht.

Es war schwer, da hinten bei ihnen durchzudringen. Sie haben mit vielen Spielern hinten drin gestanden, daher haben wir es über die Außen versucht. Das ist nicht leicht. Es ist etwas, das wir genau untersuchen müssen, wie man solche Mannschaften knackt. Es hat mich sehr an unser [Halbfinal-]Spiel gegen Internazionale Milano hier vor zwei Jahren erinnert. Es ist sogar noch frustrierender, da wir in diesen beiden Spielen jetzt mehr für das Weiterkommen getan haben, als es damals der Fall war. Wir müssen in den nächsten Tagen untersuchen, was wir falsch gemacht haben.

Wir müssen Lionel Messi dafür danken, was er diesem Klub gegeben hat. Meine Bewunderung für ihn kennt keine Grenzen. Er ist ein Beispiel für jeden, der sich verbessern will. Ich habe angesichts des Sportlers, der er ist, keine Zweifel, dass er nach diesem Spiel [und seinem verpassten Strafstoß] ein paar schwere Stunden haben wird. Aber das ist es auch, was so schön an diesem Spiel ist.

Letzten Endes sind wir gescheitert. Natürlich gab es Sachen, die ich gerne anders gesehen hätte, aber wir stehen nicht im Endspiel. Glückwunsch an Chelsea, sie haben es geschafft. Wir haben hier und an der Stamford Bridge große Chancen vergeben. Wie kann ich den Spielern angesichts der Chancen, die sie in 180 Minuten kreiert haben, Vorwürfe machen? Es ist einfach nicht unser Jahr.

Ich gratuliere Chelsea für ihre mentale Stärke, wie sie mit Bravour verteidigt haben; sie haben defensiv stark gespielt. Wir wünschen ihnen im Endspiel viel Glück. Barcelona wird nächste Saison in der UEFA Champions League wieder dabei sein. Wir haben uns in den letzten vier Jahren in diesem Wettbewerb wacker geschlagen, aber manchmal gewinnt man, manchmal verliert man; das sind die Kernelemente des Sports.

Roberto Di Matteo, Chelseas Interimstrainer
Das ist ein immenser Erfolg für die Spieler. Von vielen Seiten wurden uns keinerlei Chancen zugestanden, aber die Spieler haben Charakter bewiesen. Wir hatten natürlich nicht erwartet, hier so lange mit zehn Mann spielen zu müssen. Es war also noch schwieriger als gedacht. Barcelona ist ein großartiges Team mit tollen Spielern, aber heute haben wir gezeigt, aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Wir haben eine schwierige Saison hinter uns, aber wenn es wirklich wichtig wird, scheinen wir immer noch eine Schippe drauflegen zu können. Das haben die Spieler wohl irgendwie im Blut.

Der Ramires-Treffer war entscheidend und hat uns am Leben erhalten und den Glauben gegeben, dass wir es im zweiten Durchgang schaffen könnten. Wir hatten vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Treffer brauchen, und das ist uns gelungen. Da lag der Vorteil wieder auf unserer Seite. Im zweiten Durchgang war nicht die Taktik entscheidend, sondern Leidenschaft, Stolz und das Verlangen, das Endspiel zu erreichen. Wir wussten, dass wir nur noch 45 Minuten davon entfernt waren, darum ging es. Wir haben hier etwas Unglaubliches erreicht. Zum richtigen Zeitpunkt werden wir uns mit dem Finale beschäftigen.

[Barcelona] ist die beste Mannschaft der Welt. Sie sind unglaublich. Sie haben auch einige der besten Spieler der Welt in ihren Reihen. Aber so wie wir gespielt und verteidigt haben, haben wir unter Beweis gestellt, dass wir unbedingt ins Finale wollten. Natürlich hatten wir auch etwas Glück - aber das braucht man, um am Ende den Wettbewerb zu gewinnen.