Wo liegen Lionel Messis Grenzen?

Die gnadenlose Effizienz, mit der Lionel Messi die Abwehr von Bayer 04 Leverkusen immer wieder pulverisierte, ließ bei so manchem Fan im hellauf begeisterten Camp Nou den Verdacht aufkommen, dass der Stürmer des FC Barcelona, der gestern fünfmal erfolgreich war, in den nächsten Wochen noch so manche Bestmarke aufstellen wird.

Exakt 364 Tage war es vor dem Leverkusen-Spiel her, seit der Argentinier in diesem Wettbewerb vor eigenen Fans getroffen hatte. Dann eröffnete er mit einem gefühlvollen Heber über den bedauernswerten Bernd Leno die Messi-Festspiele, an deren Ende er als erster Spieler in der Geschichte der UEFA Champions League fünf Tore in einer Partie verbuchen konnte.

Wie immer zeigte sich der 24-Jährige nach dem Spiel bescheiden und mannschaftsdienlich. "Das Wichtigste heute ist doch, dass uns die Tore einen Schritt näher an unser großes Ziel gebracht haben, die Champions League zu gewinnen", sagte Messi. "Wir wollten heute die Qualifikation für das Viertelfinale unter Dach und Fach bringen und genau das haben wir getan."

"Ich habe immer gesagt, dass es fantastisch ist, wenn die Dinge so gut laufen wie für mich heute Abend, aber das gilt nur, wenn dabei auch die Ziele der Mannschaft erfüllt werden. Die Mannschaft hat heute sehr, sehr gut gespielt, es gab wunderschöne Momente und wir haben viele Tore erzielt."

"Man muss den Augenblick genießen – vom letzten Spiel mit Argentinien [wo er letzte Woche gegen die Schweiz seinen ersten Hattrick erzielte] bis heute lief es ziemlich gut", fuhr er fort. "Mich freut am meisten, dass das Team weiterhin so gut spielt und stilvoll gewinnt; auf diese Art wollen wir in der Champions League so weit wie möglich kommen.

"Bei der Auslosung ist es mir egal, gegen wen wir gelost werden. Jeder Klub, der so weit gekommen ist, hat seine Arbeit sehr gut erledigt und wird ein schwerer Gegner werden."

Messi vergaß nach dem Spiel gegen Bayer auch nicht, seinen kongenialen Partner Tello zu erwähnen, der die restlichen zwei Tore zum 7:1-Kantersieg beisteuerte.

"Natürlich macht es Spaß, zu sehen, wie Tello sich entwickelt", kommentierte er die Leistung des 20-Jährigen. "Er trainiert ja schon eine ganze Weile mit der ersten Mannschaft. Er ist aber nicht der einzige, der aus der Jugendmannschaft zu uns drängt. Unser Trainer hält große Stücke auf unsere Nachwuchsspieler und Tello hat seine Chance heute sehr gut genutzt. Wir freuen uns alle für ihn"

Tello selbst strahlte natürlich von einem Ohr bis zum anderen. "Sagen wir es mal so, zurzeit läuft es für mich sehr gut. Von so einem Abend träumt doch jeder Fußballer in der Welt – mit der besten Mannschaft der Welt in der Champions League zu debütieren und dann noch zwei Tore zu erzielen. Ich möchte mich bei den Fans für ihre Unterstützung bedanken und vor allem beim Trainer, dass er mir heute das Vertrauen geschenkt hat. Ich bin sehr glücklich und stolz."