Vogel hebt trotz Sieg nicht ab
Mittwoch, 22. Februar 2012
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"Die Alarmglocken schrillen", meinte Jupp Heynckes nach der 0:1-Niederlage seiner Bayern in Basel, während Heiko Vogel zwar voll des Lobes für seine Truppe war, aber auch nur von einem "Teilerfolg" sprach.
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Heiko Vogel, Trainer von Basel
In der ersten Halbzeit war ich nicht ganz zufrieden. Das habe ich auch so der Mannschaft weitergegeben. Ich habe gesagt, defensiv war es völlig okay, aber offensiv müssen wir einfach schauen, dass wir den Ballbesitz besser ausspielen können. Das haben wir dann auch in der zweiten Halbzeit gemacht und dann hatten wir natürlich auch Glück mit unseren Wechseln. Wir freuen uns ganz klar. Wir sind uns aber auch bewusst, dass das ja nur ein Teilerfolg war, und jetzt wollen wir natürlich diese gute Ausgangssituation im Rückspiel vergolden und das ist noch einmal ein hartes Stück Arbeit.
Meine Mannschaft hat einen unglaublichen Willen und ein Selbstverständnis bei der Art, wie sie Fußball spielt, und sie hat natürlich ein Urvertrauen in die eigene Qualität. Ich glaube, dass wir einfach untereinander perfekt harmonieren. Harmonie ist ebenso wie Freude, Besessenheit und Leidenschaft ein Fundament für das, was wir auf dem Platz nun zeigen können. Wir haben jeden Tag Freude bei der Arbeit und das zahlt sich dann irgendwo aus. Wenn man im Bus fährt mit der Mannschaft, da sitzt wirklich Jung und Alt gemeinsam hinten – und die haben Spaß. Das ist eine verschworene Einheit mit Talent und Qualität, und das reicht dann, um vielleicht auch gegen den FC Bayern und Manchester United zu gewinnen.
Das 1:0 ist nun ein sehr gutes Resultat für das Rückspiel. Die Null steht, und das ist bei der Auswärtstorregel doch entscheidend. Und wenn man jetzt ein Tor erzielt, und das ist möglich, wie man auch in Manchester und Lissabon gesehen hat, dann braucht der FC Bayern schon drei. Und das ist viel.
Jupp Heynckes, Trainer von Bayern
Solche Situationen hat man im Lauf einer Trainerlaufbahn schon hin und wieder mal mitgemacht. Das ist natürlich keine leichte Situation, aber wenn man das Spiel so analysiert muss man sagen, dass es ein ausgezeichnetes Spiel war. Es gab auf beiden Seiten sehr gute Tormöglichkeiten. Das war normalerweise ein 0:0-Spiel, nichtsdestotrotz haben wir mit 0:1 verloren und deshalb für das Rückspiel nicht die optimale Voraussetzung.
Es ist doch ganz klar, dass die Alarmglocken schrillen, aber ich denke, es gibt noch ein Rückspiel. Ich habe im Europapokal schon so viel mitgemacht. Wir haben zwar gegen eine gute Mannschaft verloren, aber im Rückspiel können wir alles wieder wettmachen. Heute haben wir am Anfang des Spiels zwei Riesenmöglichkeiten gehabt, da muss man einfach in Führung gehen, dann kann man den Gegner auch ein wenig locken. Ich denke, insgesamt hat die Einstellung und das Engagement der Mannschaft gestimmt, aber in solchen Spielen muss man einfach seine Chancen nutzen.
Im Moment ist es so, dass wir nicht die Selbstverständlichkeit haben, Fußball zu spielen, mit der Ruhe, manchmal auch nicht mit der taktischen Disziplin. Man braucht einfach ein Erfolgserlebnis. Erfolg muss man erzwingen, wenn es nicht so läuft. Ich habe schon so viel erlebt, im Fußball ist alles möglich, auch dass der FC Bayern zu Hause mit 2:0 gegen Basel gewinnt. Auch heute hat man phasenweise gesehen, dass wir richtig gut Fußball spielen können, dass die Mannschaft intakt ist und dass es eine Frage der Zeit ist, bis wir wieder erfolgreich sind. Ich weiß, was zu tun ist. Ich glaube an meine Mannschaft und bin überzeugt, dass wir wieder nicht nur besser spielen werden, sondern auch erfolgreicher.