Bayer bedauert vor allem Zeitpunkt des Gegentors

Nach der 0:2-Niederlage bei Chelsea FC zum Auftakt der Gruppenphase der UEFA Champions League war man bei Bayer 04 Leverkusen vor allem darüber betrübt, dass das Tor der Blues ausgerechnet in der Phase fiel, in der der Bundesligist am besten im Spiel zu sein schien. Michael Ballack freute sich über eine "emotionale" Verabschiedung seitens Chelseas vor dem Spiel, während Blues-Trainer André Villas Boas von einem "gerechten Resultat" sprach.

Robin Dutt, Trainer Bayer 04 Leverkusen
Eigentlich ist nicht so viel schiefgelaufen. Wir hatten die Riesenchance, selber durch Ballack in Führung zu gehen, danach darf ein Innenverteidiger einen Spaziergang durch das Mittelfeld machen - das war einer der wenigen Augenblicke, in denen wir nicht gut organisiert waren.

Den Ausschlag hat heute gegeben, dass Chelsea das erste Tor gemacht hat, beide Mannschaften waren gut organisiert und die 20 Minuten nach der Pause hat meine Mannschaft richtig gut mitgespielt.

Michael Ballack hat bis zu seiner Auswechlsung ein gutes Spiel gemacht, er ist viel gelaufen, sie haben dann zwei frische Spieler gebracht und ich habe mit Renato Augusto auch einen frischen Mann eingewechselt. So viel ist nicht passiert - dass wir in Chelsea keinen Kantersieg landen werden, war uns bekannt.

André Villas-Boas, Trainer Chelsea FC
Es war ein schweres Spiel, aber wir haben genug Chancen herausgearbeitet, um das Spiel früh zu entscheiden. Petr Čech hat ein paar tolle Paraden gezeigt, aber wir mussten das Spiel gewinnen und es war ein gerechtes Resultat. Wir sind mit allem sehr zufrieden.

Wir haben einen guten Kader und schwierige Wochen vor uns, daher muss man bei dieser Entscheidung [John Terry und Frank Lampard nicht in der Startelf] daran denken, wie lange diese Spieler bei den Länderspielen gespielt haben.

Michael Ballack, Bayer 04 Leverkusen
Es ist schön, dass ich vor dem Spiel noch einmal verabschiedet wurde. Das war eine tolle Geste vom Verein [Chelsea] - nach über einem Jahr ist das ja nicht alltäglich. Ich weiß das sehr zu schätzen, das war sehr emotional für mich. Ich hatte hier eine wirklich schöne Zeit, die ich sehr vermisse und genossen habe.

Über die vergeben Chance ärgere ich mich am meisten, denn in dieser Phase haben wir gut gespielt. Petr [Čech] macht die Beine nicht auf, wenn der reingeht, läuft es vielleicht anders. Danach war es schwer, da sie dann kontern konnten. Ich hätte gerne länger gespielt, muss die Entscheidung des Trainers aber so akzeptieren.

Es geht für uns nun aber vor allem darum, in den nächsten Spielen gegen Valencia und Genk zu punkten. Viele Spieler haben heute zum ersten Mal Champions League gespielt, sie müssen nun ihren Respekt ablegen und ihre eigenen Stärken noch mehr zum Tragen bringen.

Rudi Völler, Sportdirektor Bayer 04 Leverkusen
In der zweiten Halbzeit hatten wir unsere beste Phase. Wir haben in den ersten 20 bis 25 Minuten nach der Pause richtig gut gespielt, sind aber leider selber trotz guter Chancen nicht in Führung gegangen. Dann ist Chelsea das 1:0 gelungen, danach war es schwierig für uns.

Wir müssen das nun abhaken. In einer Gruppe mit Valencia und Genk wollen wir am Ende der Gruppenphase vor den Beiden stehen. Unsere Ziele haben sich nicht verändert, Chelsea ist der große Favorit, wir wollen Zweiter werden.

Simon Rolfes, Bayer 04 Leverkusen
In der Phase, in der das Tor gefallen ist, waren wir eigentlich gut im Spiel. Wir hatten die Riesenchance durch Michael [Ballack], wir haben gefühlt, dass wir im Spiel sind und Chelsea Probleme bereiten können. Das war sehr ärgerlich, denn wir waren sehr aggressiv, sind vorne draufgegangen und Chelsea konnte nicht mehr sauber eröffnen.

Nach dem 0:1 sind wir dann wieder zurückgefallen und haben nicht attackiert, da hätten wir weiter vorne dranbleiben müssen.

Stefan Kießling, Bayer 04 Leverkusen
Leider hat's nicht sollen sein, trotzdem können wir auf diese Leistung aufbauen. Ich denke, es hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt.

André Schürrle, Bayer 04 Leverkusen
Es ist sehr, sehr schade, dass wir trotz guter Leistung verloren haben. Ich glaube, wir waren gut dran.